14.08.2024 15:09

Sportmix - Paris 2024


Abenteuer Olympia: Zwei Hamelner Wassersportlerinnen bei Paris 2024

Nur 45.000 von rund 300.000 Bewerbern dabei / Gerlach und Kriegel haben es geschafft
Nora Kriegel Anne Gerlach Volunteer Olympia Paris 2024
Anne Gerlach (li.) und Nora Kriegel in Paris. Foto: privat.
Nun sind sie vorbei, die olympischen Spiele in Paris und es waren nicht nur Sportler und Fans, sondern auch Volunteers aus Deutschland dabei.

Aus Hameln waren gleich zwei Volunteers im Stade Nautique Vaires-sur-Marne, kurz VNS, im Einsatz. Nora Kriegel vom Kanu-Club Hameln e.V. und Anne Gerlach vom Ruderverein Weser v. 1885 e.V. wurden bei den Kanu-Wettkämpfen eingesetzt. Beide hatten sich bereits Anfang letzten Jahres beworben. Dafür mussten online neben allgemeinen Fragen zu Sprachkenntnissen oder Sport-Präferenzen umfangreiche Fragebögen beantwortet werden, aus denen die Einsatzempfehlungen ermittelt wurden. Im Dezember folgten dann die Zusagen und es ging daran, die Reise zu planen. Denn Geld erhielten die Freiwilligen nicht und auch die Unterbringung musste selbst organisiert und bezahlt werden. Eine bezahlbare Wohnung für die temporäre Mädels-WG fand sich in Bussy-Saint-Georges. Einem 25-000 Einwohnerort östlich von Paris mit guter Zuganbindung: 35 bis 40 Minuten in die Innenstadt und 20 Minuten mit den Shuttlebus zur Regattastrecke.
Vorbereitend wurden Online-Seminare im Volunteer-Portal eingestellt, die es zu absolvieren galt. Dort wurden neben Informationen zu Verhaltensweisen und Abläufen auch Grundkenntnisse zur Sportart - in Französisch mit englischen Untertiteln - vermittelt. Freiwillig durften auch Sprachkurse durchgeführt werden.

Nach Akkreditierung, die fast drei Stunden Zeit in Anspruch nahm, und Einkleidung gab es noch ein Vorort-Seminar auf der Anlage mit ersten Kontakten zu anderen Volunteers. Insgesamt waren 45.000 von 300.000 Bewerbern/innen im Einsatz, von denen etwa 20 Prozent nicht aus Frankreich kamen.

Während Nora Kriegel vom 31. Juli bis 10. August in der Bootskontrolle arbeitete, startete Anne Gerlach bereits am 20. Juli ihre Tätigkeit im Athleten Service Team. Dort ging es darum, den Athleten ein gutes Umfeld für die Wettkämpfe zu schaffen. Neben Aufgaben in der Athleten-Lounge und -Kantine gehörte auch die Bereitstellung von Getränken an den Strecken sowie Zugangskontrollen dazu. Letzteres war insbesondere an den Wettkampfnachmittagen auf der Wildwasser-Strecke anstrengend.

Die Tage waren generell in zwei Schichten eingeteilt, z.B. von 7 bis 14 Uhr und von 13 bis 19.30 Uhr, nach sechs Arbeitstagen gab es einen freien Tag. Da die Posten personell generell gut besetzt waren, blieben Freiräume, um zwischendurch einzelne Rennen zu sehen oder auch Bekannte aus Deutschland zu treffen. Insbesondere Gerlach freute sich, einige der Ruderfinals live verfolgen zu können. Ein weiteres Highlight war das Passieren der olympischen Fackel vor den Spielen.

Für die meisten prominenten Besucher, König Felipe, Olaf Scholz oder Tony Estanguet, waren die beiden Hamelnerinnen zur falschen Zeit am falschen Ort. Immerhin Thomas Bach (im Gespräch mit Athleten) und Fürst Albert (von hinten) wurden gesichtet.

Es blieb auch Zeit, um die benachbarten Orte im Val-du-Marne zu erkunden sowie für Sightseeing und den Besuch anderer Wettbewerbe in Paris. Dazu gehörten auch die Flamme im Garten der Tuileries, die Feier der Medaillengewinner im Parc des Champions im Trocadero und die Fan-Zone des Deutschen Hauses.

Wie überall lief nicht immer alles rund. Am Nachhaltigsten blieb den beiden Damen aus der Rattenfängerstadt die sprachliche Herausforderung im Gedächtnis. Trotz der Voraussetzung englisch und/oder französisch zu beherrschen, erfolgte die tägliche Arbeitseinteilung und auch die Kommunikation in den WhatsApp-Gruppen auf Französisch. Wenn gerade kein multilinguales Teammitglied anwesend war, wurde es schwierig.

Insgesamt war es eine spannende und aufregende Zeit mit Einblicken hinter die Kulissen, interessanten Erfahrungen und vielen neuen Bekannten aus der ganzen Welt.
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Team AWesA
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