11.07.2024 16:14

Triathlon


Christina Paulus & Dennis Melloh mit Bestzeiten bei Challenge Roth 

Melloh erfüllt sich Lebenstraum / Paulus unterbietet Mindestziel deutlich
Christina Paulus Dennis Melloh Langdistanz Triathlon Roth
Christina Paulus und Dennis Melloh.
Ihr erstes gemeinsames Rennen über die Langdistanz absolvierten Christina Paulus und Dennis Melloh am vergangenen Wochenende beim größten Triathlon der Welt im fränkischen Roth und überzeugten dabei mit starken Ergebnissen.

Mit 3.500 Einzelstartern und rund 700 Staffeln ist die Challenge Roth neben dem Ironman auf Hawaii das bekannteste Triathlon-Langdistanzrennen der Welt.

Der Kanonenstartschuss fiel für Melloh um 6:50 Uhr und für Paulus um 7:05 Uhr für die 3,8km Schwimmen im Main-Donau-Kanal, 180km Radfahren durch das fränkische Land und einen abschließenden Marathonlauf rund um Roth und erneut entlang des Main-Donau-Kanals. 

Melloh, der für die sub9-Wertung gemeldet war, verließ als 99. inklusive der zuvor rund 40 gestarteten Profis nach 54:55 Min. das Wasser. Nach gewohnt schnellem Wechsel fuhr er die ersten Kilometer in einer recht großen Radgruppe mit, ließ diese dann aber doch davon fahren, weil er konsequent seine vorgenommenen Wattwerte einhalten und nicht gleich in der ersten von zwei Radrunden überziehen wollte. „Das Radfahren verging wie im Flug und es fühlt sich wirklich nicht so an, als würde man fast fünf Stunden ohne Pause im Sattel sitzen“, so Melloh, der nach exakt 4:35:00h die zweite Disziplin beendete und somit die 180km mit fast 39km/h im Schnitt absolvierte.
Beim Verlassen der zweiten Wechselzone schaute Melloh auf die Gesamtzeit und wusste, dass sein Ziel einer Endzeit von unter 9 Stunden in realistischer Reichweite lag. „Die zwei Dinge, auf die ich mich dann fokussiert habe, waren nicht zu überpacen und mich ausreichend und penibel zu verpflegen“, so Melloh zu seiner Taktik im abschließenden Marathonlauf. „Es haben mich auf der Laufstrecke zwar recht viele überholt, aber das störte mich nicht, ich habe mich nur auf mich konzentriert und war einfach nur überglücklich, mir nach einer so langen, seit meiner Jugend andauernden verletzungsgeprägten Zeit, dieses Lebensziel eines Langdistanztriathlons endlich erfüllen zu können.“

Mit einer Gesamtzeit von 8:50:50h belegte Dennis den 14. Platz von rund 500 in seiner Altersklasse und den 112. Gesamtplatz von 2.761 gefinishten männlichen Altersklassenathleten.

Für Paulus war es dagegen ein Jubiläumsrennen - vor exakt fünf Jahren, am 07. Juli 2019, hatte sie ebenfalls in Roth ihre erste Langdistanz absolviert. 

Paulus, die für die sub10-Wertung gemeldet war (das Pendant zur männlichen sub9-Wertung), begab sich um 7:05 Uhr ebenfalls in einer der vorderen Startgruppen und als eine der ersten weiblichen Amateur-Starterinnen auf die Reise. Als bekennend eher schwächere Schwimmerin hatte sie im Wasser jedoch mit dem recht aggressiven Verhalten ihrer Mitstreiterinnen zu kämpfen. „Ich habe schon nach wenigen hundert Metern einen heftigen Tritt gegen den Kieferknochen abbekommen, sodass ich kurzzeitig etwas Schwindel und Atemnot hatte.“ Dennoch unterbot sie ihre Zeit gegenüber ihrem letzten Start.  

Auf dem Rad wurde es dann ein großteils einsames Rennen: „Die guten Schwimmer sind längst über alle Berge, diejenigen die noch langsamer schwimmen, bleiben meist auch auf dem Rad hinter mir zurück - so bin ich das aber seit Jahren gewohnt“, lachte Paulus. Was ihr dagegen mehr zusetzte, waren die recht kalten Temperaturen und zwei länger andauernde Regengüsse. „Mir war einfach nur kalt und ich konnte meine Hände und Füße nicht mehr spüren. Ich versuchte möglichst viele Kohlehydrate aufzunehmen, da ich wusste, dass mein Verbrauch bei den Bedingungen höher ist als sonst.“ Beides sollte ihr beim Laufen später noch Probleme bereiten. Nach 5:11:32h (knapp 35/h) schob sie dennoch als 68. Frau (inkl. 27 Profis) ihr Rad in die Wechselzone. 

Dort verbrachte sie allerdings mehr Zeit als gewünscht, da ihr Wechselbeutel nicht auffindbar war: „Der Laufbeutel wird in Roth in der zweiten Wechselzone von den Helfern gereicht, allerdings hatte niemand meinen Beutel, als ich dort ankam und auch an seinem Platz lag er nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand sich dann doch noch einen Helfer mit meinem Beutel.“ 

Nachdem Paulus noch ein paar Abschürfungen an ihrem Fuß hatte versorgen lassen, ging es endlich auf ihre Paradedisziplin. Trotz starker Schmerzen während der ersten 10km im unteren Rücken konnte sie ihre anvisierte Pace von 4:30min/km konstant halten. „Ich hoffte einfach, dass die Muskulatur sich durchs Laufen wieder aufwärmen und die Schmerzen sich irgendwann rauslaufen würden.“ Der Plan ging glücklicherweise auf und auch die ab der Halbmarathon-Marke einsetzenden Magenkrämpfe, die sie für den Rest des Rennens nur noch Cola zu sich nehmen ließen, hielten sie nicht davon ab, den Marathon zu beenden. Mit 3:09:22h lief sie letztlich die 24. Zeit der Frauen und die siebtschnellste Zeit aller Altersklassen-Athletinnen. Somit durfte auch Paulus nach 9:38:28h als Sechste ihrer Altersklasse und 22. Amateurin insgesamt jubeln und blieb wie erhofft weit unter der 10 Stunden-Marke. 

Für beide steht nun erst mal etwas Regeneration an, bevor es für Paulus erneut in die Vorbereitung für die Ironman-WM in Nizza Ende September geht. Den Slot hatte sie sich durch ihre Top10 Platzierung bei der letztjährigen WM auf Hawaii gesichert und vor zwei Wochen durch den Sieg in ihrer Altersklasse (Platz 5 gesamt) beim Ironman 70.3 Westfriesland validiert.
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