03.03.2024 19:24

Bezirksliga


„Derby angenommen“: Motzkuns Fuß verhindert Last-Minute-Ausgleich

Direktes Eckentor bei „Solte-Spektakel“ / Wallensen & Afferde verpassen Befreiungsschlag
Tom Doerries FC Bad Pymont Hagen MTSV Aerzen
Tom Dörries setzte sich mit den Bad Pyrmont Hagenern gegen Aerzen durch.

SV Alfeld – WTW Wallensen 3:1 (1:1).

Bei der Pflichtspielpremiere der Coaches Thomas Pernath & Axel Marahrens beim WTW Wallensen blieben Punkte für das Bezirksliga-Schlusslicht aus. Dabei war Pernath mit dem Auftakt seiner Männer sehr zufrieden: „Wir haben bis zur 25. Minute das Taktische gut umgesetzt: Tief gestanden und aus einer sicheren Abwehr heraus schnelle Umschaltmomente initiiert.“ Nach diesem Plan eröffnete Timo Maslona den Torreigen auf dem Alfelder Kunstrasenplatz mit einem starken Schuss (25.). Nur fünf Minuten später hatte Dominik Karaca die große Chance aufs 2:0, entschied sich frei vor dem Keeper des SV jedoch für den Tunnel-Versuch und scheiterte damit. „Ansonsten wäre die Begegnung sicherlich anders verlaufen“, betonte Pernath. Stattdessen schlugen die Hausherren, die im vergangenen Jahr noch in der Landesliga aktiv waren, in der 38. Minute zurück. Vorausgegangen war ein unsauberer Klärungsversuch der Ostkreisler. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Hausherren mehr das Kommando, gingen in Minute 60 auch folgerichtig mit 2:1 in Führung. „Unser überragender Keeper, Nicolas Franzmann, hat uns noch lange im Spiel gehalten, aber letztlich haben dann doch noch das 1:3 kassiert. Man muss auch sagen, dass uns gegen Ende das Tempo in der Offensive gefehlt hat, nachdem Niklas Dorf angeschlagen raus musste“, betonte Pernath. Trotzdem war der Coach in Summe sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Männer: „Ich muss ein großes ‚Chapeau‘ an alle richten. Die Gegner müssen sich davon verabschieden, uns als Kanonenfutter anzusehen. Fußballerisch sind wir zwar noch nicht da, wo wir hinwollen, aber die Jungs haben alles reingeschmissen. In Summe hat man heute keinen Unterschied zwischen Landesliga-Absteiger und Bezirksliga-Schlusslicht gesehen.“
WTW Wallensen: Franzmann, Gesterling, Langer, Woyciechowski, Gröhlich, Dorf (78. Göldner), Flessel, Maslona, Karaca (64. Karaca), Kirchhof, Lazerus.
Tore: 0:1 Timo Maslona (25.), 1:1 Lukas Petrasch (38.), 2:1 Lennert Mauser (60.), 3:1 Maximilian Mauer (83.).

TSV Lenne – BW Salzhemmendorf 4:3 (2:2).

Auf dem Stadtoldendorfer Kunstrasen ereignete sich derweil ein echter Schlagabtausch. Die Salzhemmendorfer, die bereits am Donnerstagabend gegen Einum gefordert waren (1:2), ereilte die erste Hiobsbotschaft bereits vor Anpfiff, denn mit Philipp Sürig und Rouven Müller fielen gleich zwei etatmäßige Verteidiger aus. „Dadurch herrschte bei uns zu Beginn etwas Unordnung in der Defensive“, erklärte Abwehrboss und Spartenleiter Nico Granzow. Nach einem Einwurf nutzten die Hausherren diese bereits nach fünf Minuten, indem Tristan Schmidt einen Strafstoß herausholte, den der TSV zur frühen Führung verwandelte. Danach übernahmen aber die Gäste das Geschehen. Besonders der früh eingewechselte Louis Herrmann ging voran und stellte per Doppelpack auf 2:1 für die Blau-Weißen. „Lenne hat aber immer wieder gut umgeschaltet. Im Prinzip haben sie uns heute mit unseren eigenen Waffen geschlagen“, fuhr Granzow fort, der mitansehen musste, wie BW-Keeper Niklas Meyer im Eins-gegen-Eins gegen Schmidt und später Edward Urig entschärfte. Trotzdem fiel der Ausgleich noch kurz vor der Pause – und das kurios: ein Eckball von Lenne schlug direkt im langen Eck von „Soltes“ Kasten ein. Dazu Granzow: „Das muss der Wind mitgeholfen haben, anders kann ich mir das nicht erklären.“

Nach dem Seitenwechsel traten die Ostkreisler wieder aufs Gaspedal, Marvin Lipke scheiterte am Pfosten und Marcel Tost am Querbalken. Trotzdem entpuppte sich Lenne als spielbestimmendes Team. „Lenne kam besser aus der Kabine, bei uns haben die Abstände nicht gestimmt“, erklärte der Spartenleiter, der mit seinem Team bis zur 60. Minute das 2:3 und 2:4 nach Kontern hinnehmen musste. Trotzdem bliesen die Gäste nochmal zur Schlussoffensive. Granzow: „Wir haben nochmal alles nach vorne geworfen. Malte Fitzner hat direkt nach dem 2:4 die Latte getroffen. Auf der anderen Seite hatte Lenne aber auch noch einige Möglichkeiten zum Erhöhen. Wir haben zum Teil nur noch mit zwei Spielern verteidigt.“ Mehr als der erneute Anschlusstreffer von Mensur Berisha bei seinem Bezirksliga-Debüt war aber nicht mehr drin. Stattdessen sah Philipp Eickhoff nach einem Wortgefecht noch die Rote Karte. „Gerade in der Schlussphase war die Begegnung enorm spannend, leider aber mit dem glücklicheren Ende für den Gegner. Wir hätten die Begegnung nicht unbedingt verlieren müssen, ganz unverdient ist die Niederlage aber auch nicht“, zog Granzow abschließend Bilanz.
BW Salzhemmendorf: Meyer, Zahl (70. Braukmüller), Hasse, Wiegmann, Fitzner, Lipke (70. Berisha), Granzow, Kehne (15. Herrmann), Tost (86. Ruhnow), Eickhoff, Werra.
Tore: 1:0 (Strafstoß/5.), 1:1 Louis Herrmann (10.), 1:2 Herrmann (20.), 2:2 (42.), 3:2 (55.), 4:2 (60.), 4:3 Mensur Berisha (78.).

FC Bad Pyrmont Hagen – MTSV Aerzen 3:2 (2:0).

Bad Pyrmont Hagen ist der erste Bezirksliga-Derby-Sieger in 2024. Auf dem Hagen sicherten sich die Kurstädter einen 3:2-Erfolg gegen den MTSV Aerzen. Trotz phasenweiser Überlegenheit hätten die Gastgeber in der Nachspielzeit beinahe noch den 3:3-Ausgleichstreffer hinnehmen müssen, doch Keeper Jannik Motzkun verhinderte in der 92. Minute mit spektakulärer Fußabwehr noch den dritten Einschlag der Gäste. „Das hätte zu diesem Spiel eigentlich noch gepasst. Der Sieg ist zwar hochverdient, aber das Schiedsrichtergespann hat Aerzen heute im Spiel gehalten“, war FCBPH-Trainer Daniel Barbarito auch nach dem Abpfiff noch emotionsgeladen. MTSV-Trainer Gaetano Bartolillo zeigte sich derweil als fairer Verlierer: „Pyrmont war heute den Tick besser, wir haben unsere PS nicht auf den Platz gebracht. Das lag sicherlich auch daran, dass wir Probleme mit dem Geläuf hatten.“ Auch die Gastgeber brauchten zunächst einige Zeit, um ins Spiel zu finden. Ein Freistoß von Aaron Schweins ließ die Ereignislosigkeit vor den Toren in Minute 28 verschwinden, Maximilian Barnert köpfte zum 1:0 ein. Kurz vor der Pause erhöhte Silas Kücking auf 2:0. „Wir haben zu viele Standards verursacht. In der Pause haben wir uns dann vorgenommen, höher anzulaufen und eine andere Körpersprache zu zeigen“, fuhr Bartolillo fort.

Nur vier Minuten dauerte es im zweiten Durchgang, ehe die Hummetaler zurück in der Partie waren. Jann Kiupel verkürzte per Handelfmeter auf 1:2. Mit der Strafstoßentscheidung war Barbarito derweil keineswegs zufrieden: „Maxi Deppe hat den Ball klar an die Brust bekommen. Ein Aerzener hat dann ‚Elfmeter‘ gerufen und plötzlich entschieden die Unparteiischen auf Strafstoß.“ In der Folge waren die Gäste besser in der Partie, doch Luca Kleinschmidt verpasste den Hoffnungen der Gäste mit einem abgeschlossenen Konter wieder den Dämpfer (66.). In der Folge hatten Christopher Loges und Georgios Konstantinidis gleich mehrere aussichtsreiche Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Kurios wurde es auch in der 73. Minute. Nach einem Flankenball gerieten MTSV-Keeper Fabian Moniac und Pyrmont Hagens Silas Kücking aneinander. Letztlich wurde die Aktion mit Gelb für Moniac geahndet und mit Freistoß für die Gastgeber fortgesetzt. „Die Aktion fand aber eindeutig im Sechzehner statt“, betonte Barbarito, der bis zur Rettungstat von Motzkun noch zittern musste. Sein abschließendes Fazit: „Kämpferisch war es eine Topeinstellung der Jungs, sie haben das Derby angenommen.“
FC Bad Pyrmont Hagen: Motzkun, M. Deppe, Hagemann (75. Marter), Kleinschmidt (86. Middel), Kücking, Sonnenberg (74. C. Loges), J. Dörries, Barnert (82. Konstantinidis), Groß, Schweins, T. Dörries.
MTSV Aerzen: Moniac, A. Weirich, Gljanz, Hackl, Hanses (76. Di Sapia), Hoppe, Kiupel, Razlaw (68. Niemeyer), Selensky, Ribeiro, Klein.
Tore: 1:0 Maximilian Barnert (28.), 2:0 Silas Kücking (42.), 2:1 Jann Kiupel (Handelfmeter/49.), 3:1 Luca Kleinschmidt (66.), 3:2 Leandro Ribeiro (88.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Aerzens Andrej Weirich (90.).

VfR Germania Ochtersum – SV Eintracht Afferde 1:0 (0:0).

Die Afferder Eintracht ist am späten Nachmittag knapp am ersten Ausrufezeichen des Jahres vorbeigerauscht. Gegen die sonst so spielstarken Kicker aus Ochtersum hatten die Grün-Weißen auf dem Kunstrasenplatz in Neuhof knapp mit 0:1 das Nachsehen. „Es war ein Top-Auswärtsspiel, für das wir uns nicht belohnt haben. Ein Punkt wäre mindestens gerechtfertigt gewesen“, fasste SVE-Spartenleiter Julian Koch zusammen. In einer Partie mit wenigen Hochkarätern machten die Hausherren im ersten Durchgang den etwas besseren Eindruck. So traf Yannis Engelhardt in der 27. Minute beispielsweise den Pfosten. „Ochtersum hat uns aber keineswegs hergespielt. Ihre wenigen Situationen resultierten aus unseren Fehlern“, betonte Koch, der sein Team nach dem Seitenwechsel erstarken sah: „Wir waren im zweiten Durchgang spielbestimmend, hatten aber nicht das nötige Glück.“ Sebastian Zschoch vergab im Eins-gegen-Eins die größte Gelegenheit. Stattdessen war es letztlich ein individueller Fehler der Gäste, der Ochtersum und Spielmacher Fynn Müller den Weg zum entscheidenden 1:0 ermöglichte. Eine Möglichkeit zum Ausgleich ergab sich bei der Eintracht in der Folge nicht mehr. Trotzdem hatte Koch viele positive Ansätze gesehen: „Wir haben in der Hinrunde viele Gegentore bekommen. Heute lief das deutlich besser, die Inhalte aus der Vorbereitung haben schon erste Früchte getragen. Auch die Neuzugänge Anas Doueiri und Jannik Dörr haben einen guten Eindruck hinterlassen. Insbesondere Jannik war für mich als Rechtsverteidiger der beste Mann auf dem Platz.“ Einen Wehrmutstropfen hatten die Gäste zusätzlich zur Niederlage dennoch zu verschmerzen: Luca Garbsch zog sich unmittelbar vor der Halbzeitpause eine vermutlich schwerwiegende Schulterverletzung zu und musste daraufhin ins Krankenhaus.
SV Eintracht Afferde: Muschik, Kharbedia, Lange, Garbsch, Heinzelmann, Selchow, Dörr, Zschoch, Doueiri, Gördorf, Oberheide.
Tore: 1:0 Fynn Müller (78.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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