04.08.2024 18:10

Kreisliga


Zehn Tore zwischen Pyrmont & Tündern - Saale-Ith mit 6:0-Premierensieg

Emmerthal überrumpelt Hilligsfeld / Aufsteiger Beber-Rohrsen spürt selten gewordenes Gefühl
Christopher Loges FC Bad Pyrmont Hagen Fussball Kreisliga Kopfbild
Bad Pyrmont Hagens Spielertrainer Christopher Loges traf dreifach.

FC Bad Pyrmont Hagen II – BW Tündern II 6:4 (3:1).

Im Stadion an der Südstraße sahen die Zuschauer einen kuriosen Kick. Ganze zehn Tore gab es zu bestaunen – und beide Mannschaften legten los wie die Feuerwehr. Nach einem Eckstoß von Spielertrainer Christopher Loges köpfte Nicolaus von Stietencron den Ball sehenswert in den Winkel (3.). Die Antwort folgte zügig: Gianluca Bekedorf feuerte aus 35 Metern einen Schuss ab, der im Winkel einschlug – 1:1. „Tündern war feldüberlegen und hatte mehr Ballbesitz, aber wir hatten die besseren Chancen“, meinte FCBPH-Trainer Patrick Schake. Gewicht verliehen seinen Worten die weiteren Tore: Alexander Gagarin und Loges erhöhten bis zur Pause auf 3:1.

Im zweiten Durchgang keimte bei den Tünderanern Hoffnung auf, als Torjäger Lukas Kramer auf 2:3 verkürzte – doch erstickten die Hausherren diese im Keim. Jan Bremer verwandelte einen Strafstoß zum 4:2 und Loges legte nach Vorlage von Gagarin das 5:2 nach. Die Blau-Weißen ließen ihre Klasse mit einem sauber ausgespielten Angriff, den Grischa Kowalski zum 3:5 vollendete, noch einmal aufblitzen. Für Punkte reichte es aber nicht mehr. Loges traf zum Dritten, machte das halbe Dutzend voll und zeigte einmal mehr, zu was er im Spätherbst seiner Laufbahn noch imstande ist. Kowalski erzielte nach einem Freistoß per Abstauber noch das 4:6 aus Tünderaner Sicht. „Wir haben unser Spiel umgesetzt und eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt“, war Schake zufrieden und hob die Leistungen von Louis Sender und Steffen Kästner hervor.
Tore: 1:0 Nicolaus von Stietencron (3.), 1:1 Gianluca Bekedorf (15.), 2:1 Alexander Gagarin (25.), 3:1 Christopher Loges (45.), 3:2 Lukas Kramer (53.), 4:2 Jan Bremer (56./Strafstoß), Loges 5:2 (58.), 5:3 Grischa Kowalski (65.), 6:3 Loges (77.), 6:4 Kowalski (86.).

TB Hilligsfeld – TSG Emmerthal 0:4 (0:2).

Der TBH unterlag der TSG im Stadion an der Hamel und kassierte nach dem 11:1-Pokalerfolg gegen zwei Ligen tiefer spielender 74er aus Hameln den ersten Dämpfer der Saison. „Wir haben heute eine schlechte Leistung geboten“, stellte Hilligsfelds Trainer Markus Wienecke fest. Die Grün-Weißen legten hingegen einen couragierten Auftritt hin und gingen bereits in der 16. Minute in Führung. Jan Branske verwandelte einen Strafstoß souverän. Zuvor wurde Dennis Matzeit bei einem Vorstoß im Sechzehner zu Fall gebracht. „Da gingen die Köpfe schon ein bisschen runter. Unsere junge Mannschaft ist in einem Entwicklungsprozess und da gehört es dazu, sich von einem Rückschlag nicht beeindrucken zu lassen“, so Wienecke. Nach dem Seitenwechsel macht die TSG Nägel mit Köpfen.

Kurz nach Wiederanpfiff wurde Luca Schulz am zweiten Pfosten mustergültig mit einer Flanke bedient und nickte zum 2:0 ein. Kurz darauf gab es einen Aufreger: Der Turnerbund forderte einen Strafstoß für ein angebliches Handspiel. Coach Wienecke sagte dazu: „Unser Spieler köpft den Ball aufs Tor und ein Emmerthaler bekommt den Ball an die Hand. Der Arm war vom Körper abgespreizt – ein klares Ding. Ohnehin hat der Schiedsrichter sich heute unserer Leistung angepasst. Es gab einige Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar waren.“ Der Pfiff blieb aus – und somit schwanden auch die Hilligsfelder Hoffnungen auf eine Wende. Emmerthal bewies hingegen Spielfreude und traf nach einem sauber ausgespielten Konter in Person von Kartal Özbek zum 3:0. Andrej Vorrat machte mit einem 20 Meter-Schuss schließlich den Deckel drauf. Zuvor landete ein Fehlpass direkt vor seinen Füßen. „Emmerthal war heute meist einen Schritt schneller. Wir haben keinen Zugriff bekommen und uns den Schneid abkaufen lassen. Wir müssen da noch an uns feilen“, zog Wienecke Bilanz.
Tore: 0:1 Jan Branske (16./Strafstoß), 0:2 Luca Schulz (48.), 0:3 Kartal Özbek (75.), 0:4 Andrej Vorrat (89.).

FC Saale-Ith – SV Azadi Hameln 6:0 (4:0).

Auf der Thüster Platte feierte Saale-Ith im ersten Kreisliga-Spiel seit Vereinsgründung einen Kantersieg gegen ersatzgeschwächte „Adler“. „Man hat schon gesehen, dass bei Hameln einige gefehlt haben. Deshalb ist der Sieg wahrscheinlich auch so ausgefallen. Sie werden noch ein ganz anderes Gesicht zeigen“, erklärte FC-Trainer Thomas Pernath. Früh herrschten klare Verhältnisse: Max Becker (2.), Anas Doueiri (18.), erneut Becker (24.) und Karsten Eberding (28.) sorgten noch in der ersten halben Stunde für eine Vorentscheidung. Pernath: „Wir haben heute wirklich ordentlichen Fußball gespielt. Bei so einem Spielstand ist man natürlich zufrieden.“

In der zweiten Halbzeit knüpften die Gastgeber nicht ganz an die Intensität aus den ersten 45 Minuten an. Zwei Tore erzielten sie dennoch: Becker schnürte seinen Dreierpack und Kai Kirchhof machte das halbe Dutzend voll. „Wichtig ist auch, dass die Null steht. Die Tore haben wir sauber über die Außen oder mit Pässen in die Schnittstelle rausgespielt“, so Pernath, der überdies die Leistungen von Becker, Doueiri, Tino Lazerus und Karsten Eberding hervorhob.
Tore: 1:0 Max Becker (2.), 2:0 Anas Doueiri (18.), 3:0 Becker (24.), 4:0 Karsten Eberding (28.), 5:0 Becker (65.), 6:0 Kai Kirchhof (90.).

SV Germania Beber-Rohrsen – SSV Königsförde 1:2 (1:1).

Nach zwei Aufstiegen in Folge und nur einer Niederlage in der letzten Saison ein selten gewordenes Gefühl: Die Germanen unterlagen dem SSV Königsförde knapp. „Der Sieg für Königsförde geht auch so in Ordnung, wobei ein Remis auch nicht unverdient gewesen wäre“, fand Beber-Sprecher  und Torwart Lennerd Kühn. „Königsförde hat souverän gespielt, hatte dabei aber nicht viele Chancen. Wir hatten auch unsere Anteile, wirklich gefährlich waren wir aber auch nicht.“ Zum Ende des ersten Durchgangs ging es dann ganz schnell: Nach einem Freistoß kam Arlind Avdiu zum Kopfball und köpfte gegen die Laufrichtung von Kühn – 1:0 für den SSV (39.). Kaum drei Minuten später folgte der Ausgleich. Maximilian Köhne erkämpfte sich einen Ball an der Königsförder Toraußenlinie, brachte den Ball in die Mitte und Lukas Darsow schob zum 1:1-Pausenstand ein.

Kühn: „Bis dahin waren wir zufrieden. Nach dem Seitenwechsel hat Königsförde aber mehr  gemacht und bei uns gingen durch die viele Laufarbeit und die anstrengenden Zweikämpfe langsam die Kräfte aus.“ In der 65. Minute, als die Beber-Rohrser aufgrund der Behandlung eines Spielers gerade in Unterzahl waren, fanden die Gäste einen Weg durch die gegnerische Defensive. Letztlich landete der Ball bei Fabio Mercia, der zum 2:1 einschob. In der Schlussphase mobilisierten die Hausherren die letzten Kräfte, doch belohnt wurden sie nicht mehr.  „Wir sind mit unserer Leistung heute zufrieden. Alle haben super gekämpft und alles versucht“, sagte Kühn zu guter Letzt.
Tore: 0:1 Arlind Avdiu (39.), 1:1 Lukas Darsow (42.), 1:2 Fabio Mercia (65.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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