06.06.2018 15:16

Meldung


Wie die Väter, so die Söhne…

BW-Kicker mit Aufstieg in den Bezirk in alter Tradition / Oliver Steffan erinnert sich
Von Oliver Steffan

BW Salzhemmendorf Meister 1985 Fussball Kreisliga Hameln Pyrmont AWesA
Meister 1984/85. Hintere Reihe von links: Vereinschef Wolfgang Lange, Dietmar Knop, Carsten Schmidt, Peter Eschrich, Matthias Knoke, Harald Schäfer, Karsten Fitzner, Thomas Ulbrich, Betreuer Norbert Kunze, Karsten Wienöbst, Dirk Schumacher, Ralf Hillebrecht, Hans-Joachim Haunroth, untere Reihe von links: Harry Krieter, Rüdiger Mell, Matthias Klahr, Olaf Piening, Frank Kassubek, Trainer `Paule` Klenner, Spartenleiter Lutz Hesse, Cord Reineke
Foto: privat.
Doch! Geschichte wiederholt sich…Gut dreißig Jahre nachdem sich ihre Väter durch die Kreisliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die damals noch existente Bezirksklasse einen festen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern sicherten, taten es ihnen deren Söhne gleich.
Nach dem 3:1-Erfolg der Salzhemmendorfer Blau-Weissen in Hemeringen durfte wieder einmal zünftig gefeiert werden – verdient hatten es sich die Bicknell-Burschen allemal. Die ärgsten Verfolger Latferde und Wallensen spielten jeweils eine grandiose Hin- bzw. Rückrunde, die Blau-Weissen recht jedoch konstant über die gesamte Saison.  Mit Kapitän Malte Fitzner, dessen Vater „Kaschi“ die Ostkreisler 1985 als Spielmacher in den Bezirk führte, Kämpfer Steffen Knoke, Vater Matthias gab damals den umsichtigen Libero, und Yannik Kassubek, Vater Frank machte als Sturmtank die gegnerischen Abwehrreihen verrückt, sind immerhin drei Söhne der einstigen Aufstiegshelden wichtige Akteure des Meisters aus dem Ostkreis. Der Vater des vierten Kickers, Florian Krieter, jahrelang im Team der Ersten aktiv, beruflich bedingt in diesem Jahr mehrheitlich in der Zweiten dabei und ebenfalls Meister und Aufsteiger mit der Zweiten in die 1.Kreisklasse, Harry Krieter, war unermüdlicher Dauerrenner im starken BW-Mittelfeld der 80er und 90er.

Keiner rechnet mit Salzhemmendorf

Zu Beginn der Spielzeit 1984/85 hatte kein einziger Kreisliga-Trainer den späteren Primus auf dem Zettel, zeigten die Blau-Weißen doch über Jahre biedere Fußballkost, schoss Peter Eschrich seine Kameraden erst zwei Spielzeiten zuvor  am letzten Spieltag zum Klassenerhalt im Kreis-Oberhaus. Mit einer eindrucksvollen Start-Ziel-Serie schafften die Blau-Weißen dann im Mai 1985 den Sprung in die Bezirksklasse.
Damals wie heute gibt es etliche Parallelen in den Erfolgsgeschichten. Mit „Paule“ Klenner, der Jahre zuvor für die Preußen in der Oberliga am Ball war, coachte ein Mann mit großem Fußballfachverstand und dem nötigen Einfühlungsvermögen in der 85er-Aufstiegssaison die vermeintlich untrainierbaren Saale-Kicker. Mit  Paul Bicknell, beim FC Chelsea in der Jugendakademie aktiv und später ebenfalls bei den Preußen in der damaligen Verbandsliga Taktgeber und Hirn des Teams, konnte vor der Saison, vom TSV Bisperode kommend, der Coach verpflichtet werden, der den BW-Rohdiamanten den letzten Schliff gab. Durch drei Meisterschaften in Folge mit der SG Hameln 74 hatte der 57-Jährige längst den Nachweis seiner trainerischen Klasse erbracht. Pikant dabei: Bicknell war in der Saison 1984/85 der überragende Spieler in der Kreisliga, kickte beim ewigen Rivalen und einen Punkt hinter Salzhemmendorf einlaufenden Vizemeister MTV Lauenstein.
Nach der fußballerischen Durststrecke Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre rückten die „goldenen Jahrgänge“ der starken BW-Jugendarbeit nach und die vormals als „Bauerntruppe“ abgestempelte Mannschaft begeisterte dann ab der Saison 1984/85 dank der Eschrich, damals 20 Jahre (Torschützenkönig mit 31 Treffern), Schumacher (19 Jahre), Fitzner (22), Krieter (20), Schmidt (21, Ulbrich (21), Kassubek, (21) Piening (24) und Co. durch  begeisternden und technisch ausgereiften Offensivfußball. Nerven zeigten die Klassekicker höchstens vom Elfmeterpunkt, verschoss die blutjunge Klenner-Elf doch rekordverdächtige 14 (!!!) Elfmeter in der Aufstiegs-Saison.

Meister-Team 2018: Viele Parallelen

Salzhemmendorf Kreisliga Meister 2018
Meister 2017/18.
Auch das Meister-Team 2018 ist ähnlich jung wie der 1985er-Aufstiegs-Jahrgang. Die „goldene Generation II“, alle Anfang 20, um Niko Wiegmann,  den Eickhoff-Brüdern, Malte Fitzner, Nico Granzow, Lennart Held - Papa Achim 1985  Vizemeister mit Lauenstein - Steffen Knoke und Yannic Hannen holte schon in allen Jugendjahrgängen Meisterschaften und Aufstiege in Serie. Eigentlich müsste Kevin Schumacher, nunmehr in der Regionalliga bei Langreder/Egestorf Leistungsträger, dazu gezählt werden. Papa Dirk fungierte in der 1985er Meisterelf als schussstarker „Achter“ - doch wechselte Kevin vor zwei Jahren nach oben, schoss Pyrmont als Torschützenkönig und A-Junior in die Landesliga, um dann im ersten offiziellen Herrenjahr in die vierthöchste deutsche Spielklasse zu wechseln. Besonders brisant: Beim großen Meisterschafts- und Lokalrivalen spielte noch der Papa vom Papa: Kevins Großvater Klaus Schumacher lief für den MTV Lauenstein auf – und musste sich am Ende seinem Sohnemann Dirk geschlagen geben.
Damals wie heute stellen neben der fußballerischen Klasse das ausgeprägte Selbstvertrauen, die eingebaute Siegermentalität und vor allem eine einmalige Kameradschaft die wichtigsten Säulen des Erfolgs dar.
Für die kommenden Jahre scheinen sich weitere erfolgreiche Jahre anzukündigen, konnten doch alle Aufstiegs-Kicker gehalten werden und mit Marcel Tost ein weiterer hochveranlagter Stürmer mit eingebauter Torgarantie von den Sportfreunden aus Osterwald verpflichtet werden. Da so jung, haben sicherlich noch nicht alle Spieler ihr Leistungslimit erreicht. Somit blicken alle Beteiligten aus dem beschaulichen Saale-Dorf zuversichtlich in die kommende Saison. Über die  Ostkreisler wird man darüber hinaus auch in den kommenden Jahren ganz gewiss noch einige positive Schlagzeilen lesen...
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