01.08.2024 11:56

Meldung


Auf Giger folgt Giger: Marienau holt „Kreisliga-Legende“ Frederick

SSG-Vorsitzender Köhne: „Hätte ich drei Wünsche frei, würde ich drei Giger nehmen.“ / Giger: „SSG nicht nur sprichwörtlich Familie für mich.“
Frederick Giger SSG Marienau Fussball Kreisklasse Wechsel
Von links: André Thielke, Frederick Giger und Martin Stolper. Foto: SSG Marienau.
Pressemitteilung der SSG Marienau
„Bitte ohne Senf!“ Ein Satz, der an keiner Bratwurstbude der Bundesrepublik jemals gehört, geschweige denn toleriert worden ist. Es gibt eben einfach Dinge im Leben, die unweigerlich miteinander verknüpft sind: Sei es der Tag mit der Nacht, das Leben mit dem Tod oder eben die eingangs erwähnte Bratwurst mit einer ordentlichen Portion Senf. Eine vergleichbare Gesetzmäßigkeit ist der Transfer von Frederick Giger zur SSG Marienau.

Höchstwahrscheinlich ist kein anderer Name auch nur annähernd so eng mit der Vereinshistorie der SSG Marienau verbunden wie jener der Gigers. Legenden besagen, dass bereits am Tag der Vereinsgründung im Jahr 1955 gleich mehrere Gigers vor Ort waren, um der Spiel- und Sportgemeinschaft den Weg in eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen. In den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten war es nahezu unmöglich, eine SSG-Mannschaft ohne Giger oder andersnamige Familienmitglieder am Krugfeld spielen zu sehen. Zeitzeuge und SSG-Fan Michael Henke erinnert sich: „Im Jahr 1977 haben da mindestens fünf bis sechs Gigers gespielt […], da kam die ganze Familie zusammen.“

In der jüngeren Vereinsgeschichte waren Trainer Jens Giger (2014-2017), dessen Schwiegersohn Pierre Kramer (aktiv) und Patrick Giger für die SSG am Ball. Vor allem Patrick konnte dabei dem Spiel der SSG, bis zu seinem Wechsel zum MTV Coppenbrügge (AWesA berichtete), oftmals seinen Stempel aufdrücken und im Jahr 2022 mit etlichen Toren und Vorlagen maßgeblich zum Aufstieg in die erste Kreisklasse beitragen. Diese großen Fußstapfen gilt es nun auszufüllen und das – wie könnte es anders sein - durch einen Giger: Diesmal aber durch Patricks älteren Bruder Frederick.
SSG-Coach Lücke: „'Freddy' ist der Spielertyp, den wir uns hier seit Jahren wünschen“

Abgesehen vom selben Nachnamen und dem starken linken Fuß, haben die beiden Brüder auf dem Spielfeld allerdings weniger Gemeinsamkeiten. Während sich Patrick aus dem zentralen Mittelfeld heraus immer wieder als Motor der Mannschaft aufrieb, liegen die Stärken von Frederick eher im Abschluss: „'Freddy' ist keiner, der 90 Minuten dem Ball hinterherjagt. Er ist ein intelligenter Stürmer, der in fast zehn Jahren Kreisligafußball unter Beweis stellen konnte, dass man nicht viel laufen muss, um viele Tore zu erzielen. Er ist eiskalt und effizient, genau so ein Spielertyp hat uns hier in den vergangenen Jahren gefehlt“, freut sich SSG-Coach Kai Lücke über seinen Neuzugang.

Auch im Kreise der Mannschaft sorgt der Transfer für gute Laune. Kapitän Nils Bormann: „Wir freuen uns. Viele – und auch ich – haben bereits in der Jugend einige Jahre mit 'Freddy' zusammengespielt. Er ist definitiv einer der talentiertesten Burschen, die je in meiner Mannschaft waren. Auch wenn die vergangenen ein bis zwei Jahre verletzungsbedingt sportlich nicht so gelaufen sind, wie er es sich vorgestellt hat, bin ich hundertprozentig davon überzeugt, dass er unserer Mannschaft helfen wird. Man darf nicht vergessen, dass er einer der erfolgreichsten Kreisliga-Stürmer aller Zeiten ist. Da wird es zwei Klassen tiefer sicherlich auch das eine oder andere Mal 'gigern'.“ SSG-Torwart und 1. Vorsitzender der Fußballsparte, Niklas Köhne, hält sich kurz und fasst das Stimmungsbild damit gut zusammen: „Hätte ich drei Wünsche frei, würde ich drei Gigers nehmen.“ 

„Wenn ich Lauenstein verlasse, dann nur zur SSG.“

„Zunächst mal möchte ich mich für zehn unvergessliche Jahre beim MTV Lauenstein bedanken“, richtet Frederick Giger das Wort zuallererst in Richtung seines Ex-Vereins. „Ich hatte dort wahnsinnig schöne Jahre. Jedoch hat sich bei mir sowohl privat als auch beruflich in letzter Zeit einiges verändert, sodass es mir nicht mehr möglich war, regelmäßig am Trainingsbetrieb teilzunehmen. Ich habe gemerkt, dass es nun an der Zeit ist, die sportliche Zukunft zu überdenken und mich letztendlich für den Wechsel zur SSG Marienau entschieden.“ Nach eigenen Angaben fiel ihm die Entscheidung pro Marienau nicht schwer: „Ich habe der SSG schon vor langer Zeit das Versprechen gegeben, dass ich eines Tages zurückkomme. Dieser Tag ist nun im Alter 31 Jahren gekommen. Ich habe immer gesagt:  Wenn ich Lauenstein verlasse, dann nur zur SSG.“

Trotz einiger verletzungsbedingter Rückschläge in den vergangenen Jahren freut sich Giger auf die Herausforderung am Krugfeld: „Die letzten zwei Jahre waren hart für mich, aber ich bin endlich wieder komplett beschwerdefrei. Von Trainingseinheit zu Trainingseinheit merke ich, wie die Fitness zurückkommt […], mache auch in meiner Freizeit viel für meinen Körper – ich bin einsatzbereit.“ Angesprochen auf die Zielsetzung in der neuen Saison hält sich der Linksfuß bedeckt: „Zielsetzung ist der Job des Trainers, das maße ich mir nicht an.“ Fügt aber hinzu: „Natürlich möchte ich der Mannschaft bestmöglich helfen – als Stürmer macht man das am besten mit Toren. Im Vordergrund steht für mich trotzdem, vor allem möglichst viel Spaß mit den Jungs zu haben. Die SSG ist wie eine Familie für mich und das nicht ausschließlich im sprichwörtlichen Sinne.“ Willkommen zurück, Frederick!
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