Meldung

„Auch in der Landesliga ist Fußball noch ein Hobby“

Tünderns Trainer Siegfried Motzner über die Vorbereitung / „Wer in der Landesliga nicht gut verteidigen kann, hat dort nichts zu suchen“
Im Amateurbereich gehen Job und Familie vor – das ist auch trotz Tünderns Landesliga-Aufstieg kaum anders. „Wir fehlt meistens beim Training die Hälfte des 24 Mann-Kaders. Das ist nichts Neues oder Ungewöhnliches. Auch in der Landesliga ist Fußball noch ein Hobby. Ich bin froh, dass die Spieler überhaupt zum Training kommen, wenn sie es einrichten können“, weiß Tünderns Coach Siegfried Motzner, dass es gerade als Amateur-Kicker wichtigere Dinge im Leben gibt. Aufgrund dieses Umstands trainieren erste und zweite Herren bis Ende Juli zusammen, um trotzdem die nötige Mannstärke bei den Übungseinheiten voll zu bekommen. „Der Nachteil ist sicherlich, dass wir uns bis zum ersten Spieltag nicht richtig einspielen können. Das ist nun einmal so“, so Motzner. Auch beim 4:1-Sieg gegen Afferde sah er noch reichlich Verbesserungsbedarf. „Es gibt viel Luft nach oben. Ich hoffe, dass wir zum ersten Spiel einigermaßen aufgestellt sind und die Jungs rechtzeitig fit werden.“ Robin Tegtmeyer soll bis Ende Juli wieder vollständig ins Training einsteigen. Sein Fehlen änderte in der Bezirksliga nichts an der am Ende dominanten Meisterschaft. Doch in der Landesliga wird sein Spielwitz und seine Torgefahr umso dringender gebraucht. „Bei 'Robsi' sieht es nach derzeitigem Stand ganz gut aus. Es gibt noch weitere Kandidaten, die aktuell angeschlagen sind. Auch Adrian Gurgel, Dennis Kießig und Ugur Aydin müssen sich zunächst noch schonen, ehe sie wieder voll dabei sind.“ Dass in der Landesliga ein anderer Wind weht, weiß Motzner aus Erfahrung. Jahrelang kämpfte er mit seinen Tünderanern dort um den Klassenerhalt. „Die Landesliga ist etwas ganz anderes als die Bezirksliga. Wir müssen in der höheren Klasse nicht mehr jedes Spiel das Heft in die Hand nehmen, sondern können auch mal den Gegner kommen lassen. Das wichtigste ist die Defensive. Wer in der Landesliga nicht gut verteidigen kann, hat dort nichts zu suchen“, unterstreicht Tünderns Trainer. „Bei uns ist das Umschaltspiel der Offensivspieler noch katastrophal. Heutzutage ist es selbstverständlich, dass alle zehn Feldspieler in der Verteidigung mitarbeiten. Wenn man die ersten drei, vier Sekunden verschläft, war es das häufig. Da müssen wir noch an uns arbeiten.“ Genügend Gelegenheiten gibt es dazu noch. Beim SV Holzminden, BW Salzhemmendorf und beim MTSV Aerzen drehen die Blau-Weißen noch an den letzten Schrauben, ehe am 1. August das Bezirkspokal-Derby gegen die SSG Halvestorf ansteht.