08.12.2017 14:12
Meldung
Nachhol-Marathon 2018: „Englische Wochen“ sind an der Tagesordnung
Salzhemmendorf muss zwischen Mitte März und Ende April zwölfmal (!) ran / Nachwehen des Wettertiefs „Zlatan“
Von Rasen keine Spur – der Platz in Salzhemmendorf stand Ende Juli komplett unter Wasser.
Selten sind in der Hinrunde so viele Spiele ausgefallen. Hameln-Pyrmont wurde „zlataniert“ - das Wettertief „Zlatan“ hüllte Deutschland Ende Juli 2017 in monsunartige Regenfälle. Die Folge: Bereits in der Vorbereitung mussten einige Mannschaften ausweichen, zahlreiche Plätze standen teils komplett unter Wasser. Bis in den Winter hinein hatten die Vereine mit den Nachwehen der Regenfälle zu kämpfen. In Salzhemmendorf, wo die Saale ihr Flussbett „etwas“ erweitert hat, konnte bis zuletzt fast kein Spiel über die Bühne gebracht werden, da der Rasen komplett vom Bach verschluckt wurde. Auch andernorts, beispielsweise in Hachmühlen, war kaum an Fußball zu denken. Die Konsequenzen sind in den verzerrten Tabellen der Ligen auf Kreisebene deutlich zu sehen. Wo HSC BW Tündern II dank des Kunstrasens in der Kreisliga fast alle seine Spiele absolvieren konnte (15), haben die Salzhemmendorfer magere zehn Partien hinter sich. Besonders viel Pech hatten Teams in der 2. Kreisklasse. Der TSV Hachmühlen hat erst sieben Spiele absolivert – ebenso wie WTW Wallensen II, TSV Bisperode II oder der TSV Brünnighausen. Der TC Hameln hat sogar gerade einmal sechs Duelle hinter sich gebracht.
„Solte“ muss zwölfmal ran
Spiele, die ausfallen, verschwinden jedoch nicht einfach vom Kalender. Sie müssen nachgeholt werden. Klappt das 2017 nicht mehr, dämmert es so langsam: Ab Ende März bis Ende April stehen die Mannschaften, die besonders hat vom Wetter erwischt wurden, vor einem wahren Nachhol-Marathon. Kreisliga-Meisterschaftskandidat Salzhemmendorf muss beispielsweise zwischen dem 16. März und dem 28. April zwölfmal (!) spielen – wenn die Plätze sich dann schon von den Strapazen im Winter erholt haben. BW-Kapitän Malte Fitzner versucht positiv zu bleiben: „Das kann uns am Ende einiges kosten, kann aber auch ein Vorteil sein. Es kommt darauf an, wie wir nach der Winterpause in unseren Rhythmus kommen. Wenn wir gut drauf sind, können uns die vielen Nachholspiele in die Karten spielen. Auf der anderen Seite steht natürlich die große Belastung für die Spieler.“ Auch der SV Hajen, der den Aufstieg in das Kreisoberhaus anpeilt, steht vor einer großen Herausforderung. Im gleichen Zeitraum müssen die „Black Cats“ immerhin elfmal spielen, mit einem entsprechend kleineren Kader als die Salzhemmendorfer.
Keine Alternativen zum Nachhol-Marathon
SVH-Trainer Stefan Nehrig sieht das Ganze aus Spielersicht skeptisch: „Das müssen wir erst einmal verletzungsfrei überstehen. Der April ist der entscheidende Monat, in dem der Meisterschaft entschieden wird, da im Mai und Juni wiederum nur vier Spiele angesetzt sind.“ Alternativen gibt es aber keine. Dass es nach dem vollgepackten April zumindest wesentlich entspannter wird, liegt am Spielausschuss. Dieser hat die Spiele möglichst früh im neuen Jahr angesetzt, um dann im Mai notfalls noch genügend Freiräume zu haben, da weitere Nachholspiele, die bei einem besonders harten Winter wohl unvermeidbar sind, noch eingeschoben werden müssen. Denn ohne Weiteres lässt sich eine Saison nicht in den Juni verschieben. Immerhin finden dann Auf- und Abstiege in Relegationsrunden statt, bis dahin müssen die Entscheidungen in den Ligen gefallen sein. Stattdessen müssen sich viele Mannschaften – Salzhemmendorf und Hajen sind nur zwei Beispiele – auf große Belastungen einstellen. „Englische Wochen“ stehen nämlich nach der Winterpause an der Tagesordnung. Für alle Beteiligten, die neben ihrem Hobby auch noch wichtigere Verpflichtungen im Leben haben, eine große Belastungsprobe.
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