Image-Projekt und offener Brief: Von Alvensleben hofft auf Unterstützung

Erste Entwurf wird heute Abend auf der Vorstandssitzung vorgestellt / Preußens Vorsitzender appelliert an die Region


    Hofft auf Unterstützung: 07-Chef Roman von Alvensleben.

Während bei Preußen Hameln 07 hinter den Kulissen weiter an einem leistungsfähigen Landesliga-Kader gearbeitet wird (siehe Extrabericht), versucht der Vorsitzende Roman von Alvensleben durch einen „offenen Brief“ (siehe unten) auf neue Unterstützer und Sponsoren. „Wir wollen mit einem Image-Projekt neue Sponsoren gewinnen und versuchen damit den Verein zu retten. Das Vorwort für dieses Projekt habe ich zusammen mit dem Insolvenzberater Dr. Rainer Eckart verfasst. Am heutigen Abend wird der erste Entwurf auf der Vorstandssitzung vorgestellt“, berichtet 07-Vorsitzender Roman von Alvensleben. Auch auf seinen „offenen Brief“ hofft der Preußen-Chef auf positive Resonanz.

Von Alvenslebens „offener Brief“ im Wortlaut:

“Liebe Fußballfreunde,
verehrte  Unternehmer, Kaufleute, lndustrielle, Einzelhändler, Großhändler, Rechtsanwälte, Steuerberater, Makler, Handwerker, Angestellte,  Arbeiter, Beamte, Unbeschäftigte,
liebe Eltern und Kinder, liebe Jugendliche und Eltern und Großeltern, meine liebe Frau und meine geliebte Tochter, geschätzte  Mitglieder von Preußen Hameln 07, liebe Hamelner:

Ich fordere: Wir sind verpflichtet mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln Preußen Hameln 07 zu unterstützen und durch gemeinsame Opfer zu retten. Jeder für sich – ohne Rücksicht auf das jetzt, auf den Nachbarn und die Fehler und die Schande, die dieser Verein und seine Führung in Zeiten der Arroganz und geglaubten Vollkommenheit vielen bereitet hat oder haben will. Wir sind es unseren Vätern, Groß- und Urgroßvätern einfach schuldig. Warum? Warum ich, warum wir, warum gemeinsam und warum überhaupt sollten wir unseren Traditionsverein und die Marke Preußen Hameln 07 retten sollen? Warum investiere ich Zeit, Kraft und Herzblut in etwas, was sich Verein nennt und wohlmöglich derzeit nicht ist? Warum beleidige ich meine Familie, wenn ich sie deswegen vernachlässige? Warum gebe ich Geld? Warum gelingt es nicht, Menschen zu begeistern gleiches zu tun?  Warum für etwas kämpfen, was es nur auf dem Papier und in den Geschichtsbüchern dieser Stadt und Region gibt, es aber in der Gegenwart nicht Wert ist. Entweder verdienen sich diejenigen die sich jetzt einsetzen einen gesicherten Platz in der Psychiatrie oder sie leisten etwas Vorbildliches und verdienen sich ein Portrait in der Ahnengalerie der Gegenwart unserer langen gemeinsamen Geschichte und haben es verdient, dass wir uns später ihrer erinnern und sie deshalb unterstützen!

Geist, Gesellschaft, soziale Kompetenz, Gemeinsamkeit und Stolz  und viele andere Werte und Normen einer ehrbaren Gesellschaft verbinden sich im Sport und in der Begeisterung die ein Team dem Team gibt. Ich sehe Deutschlandfahnen und Spiegelschuhe gerade allgegenwärtig zur Weltmeisterschaft und dies nur, weil Deutschland Fußball spielt und Fußball ist und wir eben wir sind. Das Alles obwohl uns doch der Staat in seiner Existenz und Regelungswut, mit seinen Ge- und Verboten und seinem Handeln so verhasst vorkommt. So wie wir für Deutschland stehen, standen einst unsere Väter und Großväter in dieser, unserer Heimat zu den Preußen aus und von Hameln. Seit 1907. Heroische Worte, die im Geist der Gegenwart aus Globalisierung, Geld und Macht  und world wide web kaum Gehör finden.  Dennoch die Gemeinschaft lebt im Stolz auf Tradition. Ich jedenfalls will diese Hoffnung mit meinen Weggefährten nicht aufgeben und gerade Preußen Hameln 07 ist ein Samen dieser unserer Hoffnung. Deshalb kämpfen wir  in dem  Glauben an Werte, die unsere und auch Eure Väter stark und stolz machten. Dabei geht es weder um mich, noch um Dich und einen Vorteil. Es geht nur um den Erhalt unserer historischen und gewachsenen Identität.

Die Entscheidung das Insolvenzverfahren einzuleiten, war nicht nur die juristisch zwingende Verantwortung, sie war auch der Beschluss eines Neuanfanges und die damit verbundene Bitte um Verzeihung. Preußen Hameln 07 soll unter meiner Führung  all diejenigen Sportler und Partner um Vergebung und um neues Vertrauen bitten, die sich zu Recht und vielfältig beschweren. Diejenigen, die glaubhaft vorgeben belogen, getäuscht, hingehalten und wieder und wieder über Jahre enttäuscht worden zu sein. Dieser Verein hat Gemeinschaft zu zeigen und Arroganz in Taten umzusetzen. Andernfalls hat er keine zweite Chance verdient. Diese allerdings werbe ich ein und gebe das Versprechen eines Ehrenmannes, dass die Preußen zukünftig tugendhaft und diszipliniert sein werden. So wie es die Gründer des Vereines Preußen Hameln 07 - und ihr Andenken sollte uns Ehre und Verpflichtung sein -, vor mehr als hundert Jahren wollten und schufen. Es gibt die Chance und den Willen für den Neuanfang, der nur in historischer Verantwortung für Tradition und die Umsetzung der gemeinschaftlich definierten Werte in die Gegenwart transportiert werden kann und muss, weil dann Fußball und Preußen Hameln 07 für uns die fortgesetzte Erziehung und Botschaft für unsere Kinder und Kindeskinder ist.

Das bin ich, sind wir, ist Hameln Hameln schuldig.
- Helft uns diesen Neuanfang zu gestalten und um die Vergangenheit endlich zu beerdigen. ---- Helft uns den Auftrag weiter zu erfüllen, nämlich:
- Kindern und Jugendlichen auch in einer Zeit der nationalen und sozialen Integration durch Fuß- und Mannschaftssport Werte, Tugenden und Moral zu vermitteln.
- Mit- und Füreinander zu erklären und in einer Mannschaft zu bestimmen und zu geben.
- Gemeinsamkeit, Verlässlichkeit, Vertrauen zu lehren.
- Strukturen und Systeme einzuführen
- Menschen die mit aller Kraft und Begeisterung eine neue Gegenwart in sportlicher und sozialer Verantwortlichkeit Aufgaben übernehmen und klare Ziele definieren, bei ihrer Arbeit mit jungen Menschen zu unterstützen.
- Eine Hamelner Tradition zu erhalten.
- Eine Marke, die Hameln auch als Mekka des Sports, der Jugend und der Tatkraft in Norddeutschland zu Ruhm und Ansehen verholfen hat und auf die wir Alle Stolz sein können, zu erhalten.

Als Vorsitzender darf ich mir noch die letzen Worte erlauben:
Nicht zuletzt war und ist diese Tradition und der von uns gewollte, ernst gemeinte Neuanfang bereits dokumentiert. Im letzten Spieljahr haben fast 11.000 tatsächliche Zuschauer, wenn auch nicht zahlende Zuschauer die Heimspiele von Preußen Hameln 07 im Weserberglandstadion besucht und dabei Gegner wie zu „guten alten Zeiten“ , wie den aktuellen Deutschen Meister 2009, VfL Wolfsburg, den Bundesligisten Hannover 96 und den Abschlußtabellenvierten der 2. Bundesliga, den Traditionsverein Fortuna Düsseldorf, empfangen. Auch wenn diese  hochklassigen Gegner die gegenwärtige Situation nicht entscheidend verändern konnten, zeigt das unseren Willen zum Neubeginn. Selbst das teilweise Auseinanderbrechen der ersten Herrenmannschaft noch die Beendigung des Trainervertrauens in den Verein, können den neuen Vorstand von seiner Zielsetzung nicht abhalten, Preußen Hameln 07 in eine wirtschaftlich solide und moralisch gefestigte wertvolle Zukunft zu führen.

In Zeiten der Not erkennt man die Wahrheit der Menschen an seiner Seite. Hameln und Preußen Hameln 07 und ganz besonders der Vorsitzende bedanken sich gerade jetzt für die Unterstützung bei Rolf Schünemann, Ugur Erbeck, Gerd Jewerutzki, Roman Klodnickij, Friedel Flentje, Henner Kerl, Jörn Gerche und Familie, Carsten Dreier, Uwe Filla, Ingo Schmedecke, Manfred Kühne, Prof. Dr. Hans Georg Jacob, Andreas Jäger mit Team, Werner Böhm, Dr. Eckert, Michel Schütte die unter anderem durch ihren Einsatz zeigen, dass Preußen Hameln 07 lebt. Seien auch Sie dabei. Auch wenn es nur ein Ehrenamt ist, ist es eine Ehre im Amt des „Preußen – Chefs“ zu sein und gerade in dieser schwierigen Zeit zu entscheiden und zu vertreten. Es  verlangt eine besondere Verantwortung  und eine nicht immer vielleicht von Allen getragene Entscheidungskompetenz, Kritik und Durchhalten. Es geht nicht um mich, sondern um mehr als 100 Jahre Hameln. Ich halte durch und setze auf  Euch. Helft finanziell oder aktiv.“