08.09.2024 18:13

Bezirksliga


Roter Faden der Saison: Heimische Bezirksligisten & Drama in der Nachspielzeit

In Hameln fällt Entscheidung in 90+7, in Rehren in 90+4 / Salzhemmendorf in Garbsen ohne Chance
Emil Nasufovski FC Preussen Hameln
Emil Nasufovski traf zum 1:2, holte den entscheidenden Elfmeter heraus und verwandelte diesen ebenfalls.


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05.09.2024

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FC Preussen Hameln – FC Bad Pyrmont Hagen 2:2 (0:2).

Achja, die heimischen Bezirksligisten und Tore in der Nachspielzeit – das passt in diesem Jahr irgendwie zusammen. Auch im Kreisduell fiel die Entscheidung – natürlich – weit nach der 90. Minute. „In der ersten Hälfte waren beide Teams noch gleichauf“, berichtete FCP-Co-Trainer Pascal- Lüdtke, der mit seinem Team beim Aufeinandertreffen im Bezirkspokal noch mit 1:2 den Kürzeren zog. Im ersten Durchgangs ah noch vieles nach einer Wiederholung aus. In der 17. Minute scheiterte Preussens Diar Berisha nach Steckpass von Lenard Gallapeni noch am gut aufgelegten Alexander Deppe. Der wiederum machte das Spiel schnell. Schließlich kam die Kugel zu Mehmet Alandagi, der mehrere Meter zurücklegte und mit einem starken Abschluss vollendete. Kurz vor der Pause das gleiche Spiel: nach einer Ecke köpfte Denys Rozum Richtung Tor, doch Deppe parierte auf der Linie glänzend. Wieder machte der Schlussmann das Spiel schnell. Diesmal landete die Kugel bei FCBPH-Neuzugangs-Kollege Mohamad Mardenli, der gleich mehrere Preussen stehen ließ und auf 2:0 erhöhte. „Da hätten wir einfach aggressiver zu Werke gehen müssen“, haderte Lüdtke.

Währenddessen konstatierte der Vorsitzender der Kurstädter, Florian Büchler: „Es war generell kein gutes Spiel. Fußballerisch gab es ein paar gute Passagen, aber vor allem kämpferisch waren die Jungs gut drauf. In der ersten Hälfte waren wir vielleicht einfach die etwas clevere Mannschaft.“ Nach dem Seitenwechsel erhöhten die 07er dann den Druck. Zum wiederholten Male war es am Ende Edeltechniker Emil Nasufovski, der die Hausherren zurück ins Spiel brachte. Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff knallte der Dribbelkünstler einen Freistoß zum 1:2 in den Winkel. „Von Pyrmont kam danach nicht mehr viel, sie haben sich quasi nur noch aufs Verteidigen beschränkt, während wir sie hinten reingedrückt haben. Man hatte das Gefühl, dass sie in der ersten Hälfte schon so viel investiert hatten, dass sie in der zweiten Hälfte dann platt waren“, konstatierte Lüdtke. Am zunehmenden Druck der Hausherren änderte auch der Platzverweis von Stürmer Lenard Gallapeni nichts. „Die Gelb-Rote hat er für Ballwegschießen gesehen. Dabei war er beim Pfiff des Schiris schon mitten in der Bewegung“, erklärte Preussens Co-Trainer. Für Büchler war der Platzverweis letztlich sogar der entscheidende Punkt: „Ganz nach dem Motto 'Nichts mehr zu verlieren'. Wir haben es nicht mehr geschafft, Lösungen durch Kontersituationen zu finden.“

Lange Zeit schienen die Kurstädter das Ergebnis dennoch über die Zeit retten zu können – bis zur 97. Minute. Alen Kestic hebelte mit einem geschickten Diagonalball auf den einlaufenden Nasufovski die gesamte Abwehr der Gäste aus. Der Torschütze wiederum war nur noch per Foul zu stoppen. Schließlich trat der Gefoulte selbst an, Deppe bekam noch die Fingerspitzen an die Kugel, vermochte den Einschlag aber nicht zu verhindern. Lüdtke war am Ende happy: „Endlich haben wir uns für den Aufwand belohnt. Ein Lob an die gesamte Mannschaft, dass sie sich bis zum Ende nicht aufgegeben hat.“ Büchler zeigte sich derweil als fairer Sportmann: „Der Elfmeter war am Ende berechtigt. Über 90 Minute gesehen ist das 2:2 auch kein ungerechtes Ergebnis.“
FC Preussen Hameln: Motzkun, Rozum, Nasufovski, D. Berisha (55. Dedeic), Böckmann, Kestic, Schäfer, Gallapeni, Gutaj, N. Wolny, Toman.
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, Loke, Stuckenberg, Culkowski (25. Hagemann), Yilmaz, Konstantinidis (90. +3 Buller), Alandagi, Middel, Groß, Barnert, Mardenli (86. Sölter).
Tore: 0:1 Mehmet Alandagi (17.), 0:2 Mohamad Mardenli (45. +2). 1:2 Emil Nasufovski (52.), 2:2 Nasufovski (90. +7).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Preussens Lenard Gallapeni (66.).

MTV Rehren – SSG Halvestorf 2:3 (2:1).

„Das war heute nichts für schwache Nerven“, konstatierte Halvestorfs Sprecher Burkhard Büchler nach dem 3:2-Erfolg in Rehren. Auch bei den Piepenbusch-Kickern stand am Nachmittag die Nachspielzeit hoch im Kurs. Aber der Reihe nach. Die Gäste erwischten beim Aufsteiger einen Traumstart. Gleich mit der ersten Gelegenheit fand die Flanke von Marco Elias den Kopf von Nils Witthuhn, der aus acht Metern einnickte. Robin Tegtmeyer hätte nach einer Viertelstunde bereits erhöhen können, scheiterte aber an MTV-Keeper Ben-Elias Förstel. „Wir haben das Spiel bestimmt. Rehrens Keeper hat den Gegner heute aber mehrfach im Spiel gehalten“, bestätigte Büchler später. Praktisch aus dem Nichts fiel der Ausgleich der Schaumburger durch Mattis Koch. Die SSG ließ sich aber nicht beirren und drückte munter auf den erneuten Führungstreffer. Doch Dennis Fulek (2) und Nils Witthuhn verpassten aussichtsreiche Gelegenheiten. Stattdessen wieder die Hausherren. Bei einem Konter verließ Halvestorfs Keeper Tim Kallmeyer seinen Kasten einen Hauch zu spät, wurde von Julian Lattwesen überlupft, bevor die Kugel im Netz einschlug.

„Nach dem Seitenwechsel haben wir mit Tim Bartelt dann auf zwei Stürmer umgestellt. Wir hatten im Prinzip Chancen für zwei Spiele, sind aber immer wieder am Torwart oder an uns selbst gescheitert“, so Büchler. Tegtmeyer brach nach einer Stunde dann den Fluch, indem er per Kopf nach einer Ecke zum 2:2 traf. In der Folge hätte Yalcin Ulus nach Zusammenspiel mit Tegtmeyer bereits den endgültigen Turnaround herstellen können, jagte die Kugel aber hauchzart neben den Pfosten. „Wir mussten parallel aber immer wieder die beiden großen Stürmer des Gegners verteidigen, die unsere Innenverteidigung beschäftigt haben. Zweimal musste auch Tim Kallmeyer eingreifen. Bis in die Nachspielzeit stand es also auf Messers Schneide“, so der Sprecher weiter. Praktisch mit der letzten Aktion – zwei Möglichkeiten haben die Gäste in der Nachspielzeit bereits liegengelassen – kam doch noch die Erlösung – und die unter kräftiger Mithilfe des Gegners. Eine Bogenlampe von Seyhmus Karayilan klärte der MTV genau in den Lauf von Tegtmeyer, der unter großem Jubel zum 3:2-Endstand verwandelte. Büchler resümierte abschließend: „Da waren wir alle erleichtert, das waren drei wichtige Punkte. Wir haben bis zum letzten Moment an uns geglaubt.“ An der Chancenverwertung müsse man aber noch arbeiten.
SSG Halvestorf: Kallmeyer, Witthuhn, Elias, Verwohlt, Thom, Tegtmeyer, Paraschiv (46. Bartelt), Fulek (72. Kolanowski), Ulus, Arndt, Seyhmus Karayilan.
Tore: 0:1 Nils Witthuhn (5.), 1:1 Mattis Koch (23.), 2:1 Julian Lattwesen (41.), 2:2 Robin Tegtmeyer (60.), 2:3 Tegtmeyer (90. +4).

TuS Garbsen – BW Salzhemmendorf 2:0 (0:0).

Nach dem 2:0-Erfolg gegen Enzen war für Salzhemmendorf in Garbsen derweil nichts zu holen. „Wir hatten über die gesamte Spielzeit nicht eine 100-prozentige Chance. Schon in der ersten Hälfte hatte der Gegner viel Ballbesitz, während wir tief hinten drin standen“, schilderte Salzhemmendorfs Sprecher Malte Fitzner. Zur Pause hielten die Ostkreisler noch die Null. Ganz großen Anteil hatte daran aber BWS-Keeper Niklas Meyer. Zunächst kratzte er einen Freistoß aus dem Eck (4.), fischte anschließend auch einen Strafstoß links unten aus dem Kasten (20.). Und das war noch nicht alles. Obendrein lenkte der Schlussmann einen Schussversuch kurz vor der Pause noch an den Querbalken und parierte anschließend auch einen Kopfballversuch noch reflexartig. „Großes Lob an Niklas. Bei manchen Dingern habe ich keine Ahnung, wie er den noch parieren konnte“, staunte Fitzner.

Nach dem Seitenwechsel war „Krake“ Meyer dann aber geschlagen. Über halbrechts gelange die Kugel zu Garbsens Kapitän Niklas Preuß, der Meyer keine Chance ließ. „Danach war die Begegnung etwas ausgeglichener. Wir hatten vorne mehr Räume, wurden aber nie richtig zwingend“, so der Mittelfeldmotor. So gingen die Minuten dahin, ehe Robin Oltmanns nach einem Gestocher im Strafraum mit dem 2:0 den Deckel draufmachte. „Der Sieg für Garbsen ist hochverdient. Man muss sagen, dass wir personell heute auch schon arg geschwächt waren. Mit den Rückkehrern müssen wir nächste Woche gegen Rinteln dann wieder liefern“, so Fitzner abschließend.
BW Salzhemmendorf: Meyer, Kehne (46. Lipke), Müller, Fitzner, Tost, Becker (66. Witt), Kaiser, Ruhnow (77. Hahnel), Werra, Schmidt (77. Schwetje), El Yazidi.
Tore:  1:0 Niklas Preuß (49.), 2:0 Robin Oltmanns (80.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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