11.08.2024 18:57

Kreisliga


Saale-Ith & Afferde erobern Spitze – Erdogan rettet Azadi in der Nachspielzeit

Emmerthal ebenfalls mit sechs Punkten / Nettelreder erholen sich nach Auftaktklatsche
Dominik Trotz Spielertrainer TSV Nettelrede Fussball Kreisliga 
Spielertrainer Dominik Trotz führte seine Nettelreder mit drei Toren und einer Vorlage zum Sieg.

SSV Königsförde – TSG Emmerthal 1:3 (0:3).

Während die Königsförder nach dem 2:1-Sieg gegen Beber-Rohrsen heute die erste Niederlage kassierten, durften sich die Emmerthaler über den zweiten Sieg freuen. „Beide Mannschaften haben es heute nicht schlecht gemacht. Emmerthal hat viel über lange Bälle probiert, während wir es spielerisch versucht haben. Am Ende hat die abgezocktere Mannschaft gewonnen“, sagte SSV-Sprecher Leotrim Berisha nach Abpfiff. Die TSG ging in der 23. Minute in Führung. Nach einem langen Ball stieß „Köfö“-Keeper Enis-Kaan Bolat mit einem Gästespieler zusammen, doch der Foulpfiff blieb aus. Stattdessen landete der Ball auf dem Flügel bei Andrej Vorrat, der eine Flanke auf Kartal Özbek schlug. Emmerthals Nummer 13 köpfte zum 1:0 ein. In der 36. Minute stand Vorrat selbst im Mittelpunkt, als er einen langen Ball erlief und zum 2:0 einschob. Damit nicht genug: Luca Schulz kam kurz vor der Pause zum Abschluss, der zunächst pariert wurde. Den Abpraller brachte Schulz dann im Tor unter.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir direkt eine gute Chance, ansonsten war nichts Zwingendes dabei. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften hatten ihre Aktionen“, so Berisha. Erst in der 86. Minute gelang den Hausherren der Anschlusstreffer – zu spät, um die Wende herbeizuführen. Nach Abpfiff kam es dann noch zu zwei Platzverweisen: Ein Königsförder Spieler sah die zweite Gelbe Karte und Trainer Artjom Grincenko sah Rot. Berisha kommentierte die Szene: „Unser Spieler hat sich über die eigene Leistung aufgeregt und der Schiri hat ihm das negativ ausgelegt. Danach ging es dann weiter mit Diskussionen. Aus unserer Sicht ist die Gelb-Rote Karte für unseren Spieler nicht nachvollziehbar und hat für unnötigen Ärger gesorgt.“ Positive Worte richtete der Sprecher an Vorrat: „Er ist bekanntlich nicht mehr der Jüngste. Trotzdem hat er ein extrem starkes Spiel gemacht.“
Tore: 0:1 Kartal Özbek (23.), 0:2 Andrej Vorrat (36.), 0:3 Luca Schulz (45.), 1:3 Simon Cetin (86.).

TSV Nettelrede – TSV Bisperode 4:1 (1:1).

Aus dem „Duell der Verprügelten“, wie es Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss im Vorfeld einfühlsam titulierte, gingen die „Grönjer“ siegreich hervor. „Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat sich auch nach dem 0:1 nicht beirren lassen und über 90 Minuten ihr Spiel gespielt. Am Ende haben wir verdient gewonnen“, fand Nettelredes Spielertrainer Dominik Trotz, der seine Mannschaft mit einem lupenreinen Hattrick sowie einem Assist zum Sieg führte. In der 6. Minute schlugen die Gäste einen Freistoß in den Strafraum, dort konnte Schlussmann René Sustrate den Ball nicht festhalten und Bennet Busse staubte zum 1:0 ab. Anschließend kamen die Nettelreder ins Rollen. Jannes Aunitz verwertete einen Steckpass von Trotz zum 1:1 (19.). Danach vergaben die Gastgeber beste Chancen: Luca Barthel, Jonah Hirtz und Aunitz blieben glücklos, Letzterer traf sogar den Pfosten.

Nach dem Seitenwechsel nahm der Spielertrainer die Zügel in die Hand. In der 64. Minute traf er aus rund 16 Metern mit dem linken Fuß ins lange Eck – 1:1. Zehn Minuten später legte Trotz das 3:1 nach, ehe er in der Nachspielzeit mit dem 4:1 per Strafstoß den Schlusspunkt setzte. Zuvor wurde Mohammed Avci im Strafraum gefoult. Zwischendurch mussten die Nordkreisler noch eine Hiobsbotschaft verkraften: Moritz Ketelhake verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Knie und musste ins Krankenhaus. Trotz: „Wir wünschen ihm nur das Beste! Abgesehen von diesem Rückschlag bin ich heute hochzufrieden. Nach der deftigen 1:6 Klatsche gegen Afferde war das heute ein souveräner Sieg. Bisperode hat versucht, mit langen Bällen auf Leon Pötsch für Gefahr zu sorgen, das hatten wir aber weitestgehend im Griff.“
Tore: 0:1 Bennet Busse (6.), 1:1 Jannes Aunitz (19.), 2:1 Dominik Trotz (64.), 3:1 Trotz (74.), 4:1 Trotz (90.+3/Strafstoß).


SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – SV Eintracht Afferde 0:3 (0:3).

Klare Geschichte im vermeintlichen Topspiel: Das hoch gehandelte SG-Trio unterlag dem Bezirksliga-Absteiger mit 0:3. „Wir sind heute im Tiefschlaf ins Spiel gestartet, haben körperlos und geistig zu träge agiert. Ich weiß nicht, was heute los war. Vielleicht haben sich die Jungs zu viel Druck gemacht“, bedauerte Großenwiedens Trainer Patrick Skoruppa. Die Trägheit der Gastgeber bestraften die erfahrenen wie stark aufspielenden Afferder prompt. Die Hausherren verloren den Ball im Aufbauspiel, Afferde eroberte den Ball und spielte ihn zu Jan Lange durch – 1:0 (8.). Nur fünf Minuten später verlor die Spielgemeinschaft erneut den Ball.

Diesmal spielte die Eintracht einen Konter über zwei Stationen und Jörn Heinzelmann schob überlegt zur Doppelführung ein. Danach war noch kein Ende in Sicht. In der 27. Minute konnte die Elf von Bernd Riesner und Skoruppa den Ball nicht entschieden genug aus dem Strafraum klären. Letztlich fiel das Leder Lange für die Füße – 3:0 für Afferde. Im zweiten Durchgang agierten die Gastgeber sicherer, jedoch schaltete die SVE auf der anderen Seite in den Verwaltungsmodus. Skoruppa: „Die zweite Halbzeit macht uns Hoffnung. Spielerisch haben wir viel mehr gemacht und hatten auch ein paar gute Chancen. Aber sollte heute nicht sein.“ Besonders hob er die Leistungen der beiden Torschützen hervor: „Lange und Heinzelmann sind schon starke Spieler. Da steckt richtig Zug drin und kommen sie zum Abschluss, wird nicht lange gefackelt.“
Tore: 0:1 Jan Lange (8.), 0:2 Jörn Heinzelmann (13.), 0:3 Lange (27.).

SG Flegessen – SV Azadi Hameln 3:3 (3:2).

Bis in die Nachspielzeit hinein hieß der heutige Sieger Flegessen – doch rettete Baris Erdogan seine Farben mit einem vollendeten Konter vor der zweiten Niederlage. „Das ist schon schade. Zumal wir davor Chancen über Chancen hatten, das Spiel zu entscheiden. Wir hätten es sogar entscheiden müssen. So hat es sich dann gerächt“, bedauerte Flegessens Trainer Martin Lohmann, der einen insgesamt engagierten Auftritt seiner Elf sah. Bereits zu Beginn hatten die Gastgeber gleich zwei Rückschläge zu verkraften. Justin Keune verwertete ein Missverständnis in der Defensive der Hausherren zum 1:1 (2.), ehe Mehmet Salvli einen Eckball kurz darauf in die Maschen köpfte (4.). „Ansonsten waren wir viel besser im Spiel und haben uns davon nicht beeindrucken lassen“, so Lohmann.

Mit einem Doppelschlag in der 34. und 37. Minute durch Alexander Wies sowie Turgut Cevat Bölükbasi waren die Flegesser wieder voll im Spiel. Kurz vor der Pause köpfte Florian Wichmann einen Eckstoß von Tim Tiley zum 3:2 in die Maschen und richtete den Kurs auf Heimsieg. Im zweiten Durchgang bestimmten die Grün-Gelben das Geschehen weitestgehend und hatten insbesondere in der Schlussphase mehrfach das 4:2 gegen aufgerückte „Adler“ auf dem Fuß. Der Treffer wollte jedoch nicht mehr fallen – also machte Azadi eben den Ausgleich. „Die Chance, Azadi zu schlagen, hätten wir nutzen sollen. In ein paar Wochen steht ihnen ein ganz anderer Kader zur Verfügung“, wusste Lohmann. Für beide Teams war es der erste Punkt dieser Saison.
Tore: 0:1 Justin Keune (2.),  0:2 Mehmet Savli (4), 1:2 Alexander Wies (34.), 2:2 Turgut Cevat Bölükbasi (37.), 3:2 Florian Wichmann (45.), 3:3 Baris Erdogan (90.+1).

BW Tündern II – FC Saale-Ith 0:4 (0:0).

Der FC Saale-Ith feierte nach dem 6:0 gegen Azadi Hameln den zweiten Sieg und führt mit 10:0 Toren die Tabelle an. „Das Ergebnis liest sich deutlicher als es eigentlich war. Über 65 Minuten war es ein Duell auf Augenhöhe mit bis dahin wenigen Höhepunkten“, stellte BW-Coach Alexander Liebegott klar. Im ersten Durchgang boten sich den Zuschauern kaum sehenswerte Szenen. „Es war taktisch geprägt. Beide Abwehrreihen standen sehr gut. Im Mittelfeld war es ein umkämpftes und intensives Spiel, aber im letzten Drittel ist beiden Mannschaften wenig gelungen“, so Liebegott. Abgesehen von zwei geblockten Schüssen der Gäste sowie einem Freistoß von Tünderns André Venten, den FC-Schlussmann Nicolas Franzmann problemlos entschärfte, waren Chancen Mangelware.

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Nachdem die Blau-Weißen besser ins Spiel kamen, dabei jedoch zwei gute Chancen in Person von Abdulqader Aljashi und Leon von der Heide vergaben, schlug die Stunde von Niklas Dorf. Der Ostkreisler traf in der 65. Minute nach einem sträflichen Fehler im Tünderaner Spielaufbau zum 1:0. Liebegott: „Von da an ging es bergab. Wir haben nicht mehr umgeschaltet, nichts mehr in die Defensive investiert. Abgesehen von einem Schuss von Dominik Herrmann, den Franzmann gut pariert hat, war von einem Aufbäumen bei uns nichts zu spüren.“ Dorf schnürte mit einem Vier-Minuten-Doppelschlag (77./81) noch seinen Hattrick und Adam Doueiri setzte mit dem 4:0 den Schlusspunkt. „Ich bin enttäuscht, dass wir uns so haben gehen lassen. Nach den guten 65 Minuten hat die Mannschaft dieses Ergebnis eigentlich nicht verdient. Daran müssen wir arbeiten, sonst wird es schwierig“, resümierte der Tündern-Coach.
Tore: 0:1 Niklas Dorf (65.), 0:2 Dorf (77.), 0:3 Dorf (81.), 0:4 Adam Doueiri (88.).

TB Hilligsfeld – FC Bad Pyrmont Hagen II 1:1 (0:1).

Kein Sieger im Stadion an der Hamel. „Momentan gibt es Licht und Schatten bei uns. Beim 0:4 gegen Emmerthal haben wir viel Schatten gesehen, beim 2:1 im Pokal gegen Afferde viel Licht“, meinte TBH-Trainer Markus Wienecke nach der Punkteteilung. Und heute? Heute stand dem Turnerbund die eigene Chancenverwertung im Weg. „Während Pyrmont Hagen mehr Ballbesitz hatte, hatten wir die besseren Chancen“, so Wienecke. Das Spiel begann mit einem frühen Rückschlag für die Gastgeber. Ein Einwurf der Gäste in den Strafraum sprang einmal auf, überflog einen FCBPH-Spieler und dort lauerte – wer sonst – Torjäger Nicolaus von Stietencron. Er drückte den Ball zum 1:0 in den Torwinkel. In der Folge bestimmten die Gäste das Spiel, ohne dabei viel Gefahr auszustrahlen. Nach rund einer halben Stunde fand auch Hilligsfeld besser ins Spiel – doch blitzte erstmals die Klasse von Kurstadt-Keeper Colin Draffehn auf, der vor dem Seitenwechsel gegen Marcel Tönnies, Jonas Schulze und Louis Heucke der Sieger blieb.

Im zweiten Durchgang scheiterten von Stietencron und Alexander Gagarin zunächst ein TBH-Schlussmann Liam Stierand, ehe sich erneut Hilligsfelder Chancenwucher einstellte. Schulze scheiterte an Draffehn, Heucke köpfte vorbei. In der 79. Minute machte es die Wienecke-Elf dann dieses eine Mal besser: Gaetan Karock setzte sich im Mittelfeld durch und spielte die Kugel quer zu Heucke, der sich mit dem 1:1 bedankte. In der Folge fand Schulze noch ein weiteres Mal seinen Meister in Draffehn, ebenso wie Heucke im Nachschuss. Die letzte Möglichkeit hatte Lorcan Meyer in der Nachspielzeit, doch köpfte er ebenfalls knapp daneben. „Beide wollten den Sieg. So ist es ein gerechtes Unentschieden“, resümierte Wienecke, der neben Gästekeeper Draffehn aus seiner Elf Ivan Abakumov und Marcel Tönnies hervorhob. Das Schiedsrichtergespann um Jens Lange verdiente sich ebenfalls lobende Worte.
Tore: 0:1 Nicolaus von Stietencron (15.), 1:1 Louis Heucke (79.).
30 / 1813

Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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