03.10.2024 18:45

Kreisliga


Verrücktes Hamelner Derby: Acht Tore, zwei Rote Karten

Emmerthal verliert weiter an Boden / Torloses Verfolgerduell
Can Guerek SV Azadi Hameln Fussball Kreisliga
Azadi-Kicker Can Gürek (re.) traf für seine Farben zum späten 4:4.

SV Azadi Hameln – BW Tündern II 4:4 (1:1).

Richtig torreich ging es im Stadtderby im Weserberglandstadion zu. „Für den neutralen Zuschauer war es ein Bombenspiel, für die Mannschaften aber aufgrund der Torfrequenz aber nicht so. Fußballerisch war es kein wirklich gutes Spiel, es hat eher von der Spannung gelebt“, sagte Azadi-Manager Yalcin Uzun. Die „Adler“ legten in der 8. Minute los: Egcon Musliji traf nach Vorlage von Can Gürek zum 1:0. Nur zwei Minuten später glich Lukas Kramer wieder aus, nachdem die Hamelner Defensive aufgrund eines vermeintlichen Handspiels das Verteidigen einstellte – ein Vorgeschmack auf den weiteren Spielverlauf. Für einen Wow-Moment sorgte im ersten Durchgang noch Justin Keune, der mit seinem Torschuss Latte und Pfosten traf.

Alles Weitere spielte sich nach dem Seitenwechsel ab. Die Schablone: Tündern trifft, Azadi kontert. Los ging es in der 56. Minute mit dem Treffer von Albdulqader Aljashi zum 2:1 für die Blau-Weißen. Azadi antwortete mit dem Ausgleich von Justin Keune. Zuvor ging Tünderns Torwart in ein Dribbling gegen Ibrahim Seyyar, der den Schlussmann entscheidend störte und damit Keuneke zum Ausgleich verhalf. Nur zwei Minuten später traf Tünder erneut: Jannik Hilker legte für Lorenco Rebic ab und der erzielte das 3:2. Weitere 120 Minuten darauf gab es eine strittige Szene.

Uzun: „Ibrahim Seyyar ist aufs Tor gelaufen, mit Tünderns Torwart zusammengeprallt und der Schiri ist zum Assistenten gegangen, um einen möglichen Elfmeter zu besprechen. Währenddessen gab es Diskussionen zwischen beiden Mannschaften. Ein Tünderaner hat dann wohl mit dem Ball einen unserer Spieler abgeschossen, woraufhin einer unser Spieler den Tünderaner abgeschossen hat. Beide haben völlig zurecht Rot bekommen.“ Nachdem der Unparteiische die Stopp-Regel anwandte, ging es mit einem Strafstoß für Azadi weiter. Musliji glich zum 3:3 aus (73.). Vorbei war das Spiel aber immer noch nicht. Wieder ging Tündern durch Rebic postwendend mit 4:3 in Führung (75.), ehe Gürek in der 88. Minute schließlich für den 4:4-Endstand sorgte. Uzun: „Ab der 60. Minute wurden beide Mannschaften müder und es gab Chancen hüben wir drüben. Es hätte auch 8:8 ausgehen können. Ich denke daher, dass das Remis schon so in Ordnung geht.“
Tore: 1:0 Egcon Musliji (8.), 1:1 Lukas Kramer (10.), 1:2 Abdulqader Aljashi (56.), 2:2 Justin Keune (63.), 2:3 Lorenco Rebic (65.), 3:3 Musliji (73./Strafstoß), 3:4 Rebic (75.), 4:4 Can Gürek (88.). 
Besonderes: Rot für Azadi Hameln und BW Tündern II (72.).

TSV Bisperode – TSG Emmerthal 1:0 (0:0).

In einer zähen Begegnung waren die Bisperoder vor heimischer Kulisse siegreich. „Der Sieg ist schon verdient für uns, wobei das Ergebnis das Spiel gut widerspiegelt. Es war sehr kampfbetont, wirklich viele Höhepunkte gab es nicht“, erklärte Bisperodes Trainer Daniel Krikunenko von Korff. Im ersten Durchgang bestimmte die TSG das Spielgeschehen, erarbeitete sich dabei aber nahezu keine Torchancen. Lediglich in der 40. Minute rauschte Jean-Pierre Albe knapp an einer  Hereingabe vorbei. Der TSV war der Führung näher: Joshua Wiechens köpfte knapp daneben und in einer weiteren Szene wurde Leon Pötschts Hereingabe an den Pfosten abgefälscht, prallte gegen TSG-Keeper Sebastian Wilke, dann wieder an den Pfosten und erst dann war die  Situation entschärft.

„In der zweiten Halbzeit sind wir besser aus der Kabine gekommen und haben das Spiel bestimmt“, so Krikunenko von Korff. In der 50. Minute forderten die Hausherren einen Strafstoß, nachdem Robert Voss, beim Versuch Schlussmann Wilke auszuspielen, zu Fall kam. „Nach meinem Empfinden wurde er da von Emmerthals Torwart gefoult“, so Bisperodes Trainer. Anschließend traf Wiechens per Kopf die Latte (60.), ehe der Treffer des Tages fiel. Jarno Schmedeke feuerte aus 25 Metern einen flachen Freistoß ab, der unten rechts im TSG-Gehäuse einschlug – 1:0 (66.). Emmerthal hatte in der 77. Minute noch eine Doppelchance, doch vergaben Luca Schulz und Albe ihre Möglichkeiten. So blieb es beim 1:0 für die Blau-Gelben. Krikunenko von Korff: „Emmerthal hat am Ende gedrückt, aber richtig eng wurde es nicht mehr. Besonders hervorzuheben ist heute Jarno Schmedeke, nicht nur aufgrund seines Tores. Er hat ein gutes Spiel gemacht.“
Tore: 1:0 Jarno Schmedeke (66.).

TSV Nettelrede - FC Saale-Ith 0:0 (0:0).

Bei schwierigen Platzbedingungen trennten sich der TSV Nettelrede und der FC Saale-Ith mit 0:0. „Der Platz hat heute kein glanzvolles Kurzpassspiel zugelassen. Beide Mannschaften haben sich auf lange Bälle und intensive Zweikämpfe konzentriert“, meinte TSV-Spielertrainer Dominik Trotz. Die beste Chance auf TSV-Seite hatte Mika Vidicek. „Da hat SG-Torhüter Nicolas Franzmann stark pariert und den Rückstand für seinen FC verhindert“, so Trotz. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit waren die Gäste besser im Spiel. „Die hatten ein paar gute Distanzschüsse, aber auch nichts Zwingendes“, meinte Trotz.

Nach der Pause kamen die Hausherren deutlich besser zurück ins Spiel und waren feldüberlegen. „Mika Vidicek hatte erneut eine gute Gelegenheit, traf aber nur den Pfosten. Leider waren vor allem die Bedingungen in den beiden Fünfern sehr schwierig. Der FC war in der zweiten Halbzeit nur mit ein paar gut gespielten Diagonalbällen gefährlich, aber sonst hatten wir die zwingenden Chancen“, so Trotz. Kurz vor dem Ende der Partie rutschte Levin Ketterer in eine Flanke von Trotz, aber der Ball ging Zentimeter am Tor vorbei. „Da haben wir dann den Lucky Punch verpasst. Im Gegenzug hat Levin Ketterer dann vor dem eigenen Tor noch richtig gut geklärt. Am Ende ist es ein leistungsgerechtes Unentschieden von zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, resümierte Trotz. 

SSV Königsförde - SV Eintracht Afferde 2:2 (1:1).

Am Donnerstagnachmittag trennten sich der SSV Königsförde und Tabellenführer SV Eintracht Afferde mit 2:2. Die Eintracht kam gut ins Spiel und war früh am Drücker. „Sie sind in den ersten 15 Minuten mit richtig viel Dampf reingekommen. Das haben wir aber gut überstanden und sind dann nach und nach selbst zu guten Gelegenheiten gekommen“, meinte SSV-Sprecher Leotrim Berisha. Folgerichtig gingen die Hausherren nach einem Schnittstellenpass auf Hasan Yanalak in Führung, die allerdings nicht lange hielt. „Das war dann echt bitter, weil wir kurze Zeit später den Ausgleich kassiert haben, nach einer Flanke und einer starken Abnahme in der Mitte durch Florian Selchow, der den Ball in den Winkel gehauen hat“, so Berisha.

Durch das Tor kurz vor dem Pausenpfiff hatte die Eintracht nach dem Seitenwechsel Oberwasser. „Wir standen hinten ziemlich sicher und wenn die durchgekommen sind, war unser Torhüter Kevin Neubauer da. In der Phase hatten wir offensiv eigentlich gar nichts zu vermelden“, so Berisha. Es dauerte bis zur 85. Minute, in der die Eintracht über links durchbrach und nur noch ablegen musste auf Jan Lange, der einschob. „Wir haben trotzdem nicht aufgegeben und wurden belohnt“, meinte Berisha. In der Nachspielzeit schob Arlind Avdiu bei einem Freistoß den Ball unter der Mauer durch und erzielte so den Ausgleich für seine SSV. „Das war durchaus sehenswert und das Unentschieden geht alles in allem auch in Ordnung“, betonte Berisha.
Tore: 1:0 Hasan Yanalak (35.), 1:1 Florian Selchow (41.), 1:2 Jan Lange (85.), 2:2 Arlind Avdius (90+6.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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