17.06.2024 09:42

Kreispokal Frauen - Finale


„Der krönende Abschluss einer lupenreinen Saison“

Rehers Frauen holen nach Meisterschaft auch den Pokalsieg / Zenker: „Das Entscheidende ist nicht der Titel, sondern die Weiterentwicklung im Team“
TSV Germania Reher Frauen Kreispokal
Rehers Frauen feierten den Pokalgewinn ausschweifend.

SG Hummetal (9er) – TSV Germania Reher 0:6 (0:5).

Ob man in Reher wohl jeweils aus den Feierlichkeiten herauskommt? Nicht nur zelebrierten die Germanen am vergangenen Wochenende ausführlich das 100-jährige Vereinsjubiläum mit Public Viewing, AWesA Allstar-Game und riesigen Zuschauermengen. Auch wurden die Ü40-Kicker, die Drittvertretung aus der 4. Kreisklasse sowie das Frauen-Team für die Meisterschaften in ihrer jeweiligen Liga geehrt. Zum Abschluss des Wochenendes war Letzteres dann noch ein letztes Mal gefordert, um der ohnehin schon ziemlich perfekten Saison ohne einen einzigen Punktverlust mit dem Double-Sieg die Kirsche aufzusetzen.

Im Hummel-Derby mit der gleichnamigen Spielgemeinschaft erwischten die Grün-Weißen dabei einen Start, der besser nicht hätte laufen können. Keine 30 Sekunden waren gespielt, da war Rehers Spielgestalterin Jill Hedderich schon frei durch und traf zum 1:0 – für das Team von Trainer Alexander Zenker ein herber Rückschlag: „Vom Spielverlauf lief es für uns katastrophal. Ich habe vorher gesagt, dass das Spiel bei 0:0 losgeht. Wenn du aber innerhalb der ersten 20 Sekunden direkt den Gegentreffer bekommst, ist das maximal ärgerlich und wirft den ganzen Spielplan über den Haufen.“ Anschließend fügte er hinzu: „Wir haben ein junges Team, vielleicht waren die Spielerinnen ein wenig aufgeregt, immerhin ging es um den Pokal.“
Auch im Anschluss lief das Spiel nur in eine Richtung. Vor allem die schnelle Rica Miserre auf halbrechts wurde bei den Grün-Weißen im Laufe des ersten Durchgangs immer wieder in die Box geschickt – und das höchst erfolgreich. Zwischen der 12. und 41. Minute erhöhte die Stürmerin mit einem lupenreinen Hattrick auf 4:0. Das schönste Tor des Nachmittags folgte dann unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Einen Abpraller nahm Hedderich aus 20 Metern direkt und versenkte die Kugel humorlos im rechten Knick. „Spielerisch war das heute vor allem in der ersten Halbzeit ein hervorragender Fußball. Das 5:0 zur Pause war auch in der Höhe völlig verdient“, betonte Rehers Coach Frank Lindert – und ergänzte: „Ich bin unheimlich stolz. Was die Mannschaft geleistet hat, ist einmalig!“

Mit dem deutlichen Halbzeitergebnis in den Beinen und Köpfen ließen es beide Seiten nach der Pause deutlich ruhiger angehen. Offensivszenen machten sich rar. Nachdem Hummetals Fabienne Zenker nach 80 Minuten aufgrund wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt wurde, machte die eingewechselte Theresa Maria Lehmhaus in der Schlussminute noch das halbe Dutzend voll. Und danach gingen die Feierlichkeiten bei den Germaninnen richtig los: mit Papp-Pokal, Sekt-Dusche, grün-weißem Rauch und lautstarken Jubelorgien wurde der Platz am Lawerweg in Tündern auch nach der Übergabe der richtigen Trophäe beschallt.

Auch Rehers Co-Trainer Jörg Schütte war überwältigt: „Das war der krönende Abschluss einer lupenreinen Saison, die im Verein unvergessen bleiben wird. Ich bin unheimlich stolz.“ Doch auch Zenker zog auf der Gegenseite ein positives Saisonfazit: „Wir hatten heute sicherlich nicht den besten Tag, aber wir freuen uns tierisch, im Finale gestanden zu haben. Das Entscheidende ist nicht der Titel, sondern die Weiterentwicklung im Team.“ Außerdem bedankte sich der Coach bei den mitgereisten Unterstützern.

Ob der TSV als Meister und Pokalsieger im kommenden Jahr nun auf Bezirksebene an den Start gehen wird, scheint derzeit aber noch mehr als fraglich. Coach Lindert gab Aufschluss: „Eigentlich ist das für uns kein Thema, weil der Kader zu klein ist. Wenn allerdings nicht genug Elfer-Mannschaften für die Kreisliga melden, überlegen wir uns das vielleicht doch nochmal, denn wir als gesamte Mannschaft wollen einfach auf Elfergröße spielen!“
Tore: 0:1 Jill Hedderich (1.), 0:2 Rica Miserre (12.), 0:3 Miserre (36.), 0:4 Miserre (41.), 0:5 Jill Hedderich (45.), 0:6 Theresa Maria Lehmhaus (90.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Hummetals Fabienne Zenker (80.).
1 / 89

Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
besser@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox