04.07.2010 00:00

Jetzt redet Oswald Klartext!

Ex-Trainer wendet sich an die Öffentlichkeit / Stelzer: „Es geht nicht um Kohle, sondern Vetrauen“





Kai Oswald, Axel Marahrens, Ansgar Stelzer (v. li.).

Auf der Pressekonferenz nach dem letzten Oberliga-Spiel gegen Ramlingen hatte Kai Oswald angekündigt, eine Bombe platzen zu lassen – wenn die Spieler ihr versprochenes Geld nicht erhalten würden. Dennoch hatte sich der Ex-Preußen-Trainer nach seinem Rücktritt mit öffentlichen Aussagen zurückgehalten. Jetzt wendet sich Oswald doch noch an die Öffentlichkeit, um Dinge klarzustellen. Er sieht seinen guten Ruf gefährdet – und vor allem den seiner Spieler. Grund für den Vorstoß sind Aussagen von Roman von Alvensleben („Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“), mit denen der 07-Chef in der Dewezet zitiert wurde. Das wollen Oswald, Co-Trainer Ansgar Stelzer und Berater Axel Marahrens so nicht im Raum stehen lassen. „Das ist gegenüber der Mannschaft und den Trainern eine ganz große Frechheit! Ich kann mich nicht erinnern, Ratten trainiert zu haben! Das ist absolut unterstes Niveau“, ist Oswald außer sich. Deswegen fordert der ehemalige DDR-Juniorennationalspieler nun Konsequenzen: „Es ist an der Zeit, dass der Vorstand zurücktritt.“ Roman von Alvensleben sei von Präsident Wolfgang Dammeier immer wieder hängen gelassen worden.

„Konzeptionell müssen Kräfte gebündelt werden, Vereine fusionieren"

Oswald, dessen Name über viele Jahre eng mit Preußen Hameln 07 in Verbindung gebracht wurde, hat seine eigene Konsequenz bereits gezogen: Er ist aus dem Verein ausgetreten. Das ist Ansgar Stelzer noch nicht. Er wird weiter für die Altherren der Blau-Weiß-Roten kicken, ist dennoch mächtig angefressen. Vor allem die Unterstellung, den Aktiven sei es nur um das Geld gegangen, wurmt ihn gewaltig: „Es geht nicht um Kohle, sondern um Vertrauen! Die Spieler sind gegangen, weil sie kein Vertrauen ins Vorstandsteam haben.“ Viele Spieler hätten Auswärtsfahrten aus der eigenen Tasche bezahlt. Zudem seien Prämien unter den Spielern aus der Mannschaftskasse aufgeteilt worden. Oswald hatte den Spielern selbst nach seinem Rücktritt noch eine SMS geschrieben, mit der Bitte, besonnen zu reagieren und sich nicht frühzeitig abzumelden. „Wir hätten zwölf Spieler halten können. Die wären gern geblieben“, glaubt Oswald. Das meint auch Axel Marahrens. „Die Mannschaft und die Trainer haben sich nichts vorzuwerfen. Wir haben einen großen Aufwand betrieben, weil wir die Perspektive gesehen haben, Hameln wieder zu einem Flagschiff werden zu lassen“, so der sportliche Berater, der selbst mit der Trainer-A-Lizenz ausgestattet ist. Zur Zukunft des Traditionsvereins will sich das Dreiergespann nicht äußern. Doch jeder hat eine klare Meinung zur allgemeinen Situation des Fußballs in Hameln. „Man muss sich die Frage stellen, ob es überhaupt Sinn macht, Preußen irgendwie künstlich am Leben zu halten“, meint Oswald. Marahrens stellt vor allem den wirtschaftlichen Part in den Vordergrund: „Man muss einen solchen Verein führen wie ein Wirtschaftsunternehmen.“ Und für Stelzer steht fest: „Konzeptionell müssen Kräfte gebündelt werden und Vereine fusionieren.“
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