26.05.2024 18:18

Bezirksliga


Spektakel-Sonntag: WTW greift ins Titelrennen ein, FCBPH nutzt die Vorlage nicht

22 Tore in drei Spielen / Afferde kommt in Ambergau zurück, doch am Ende reicht´s nicht
Schachin Mamedov WTW Wallensen
Schachin Mamedov war der Dreh- und Angelpunkt im Wallenser Spiel.

WTW Wallensen – SV Einum 4:4 (2:1).

Im letzten Heimspiel der Saison zauberte der designierte Absteiger aus dem Ostkreis nochmal ein Glanzstück aufs Grün und griff dabei möglicherweise entscheidend ins Aufstiegsrennen ein. „Wir hatten heute wieder nur 13 Mann im Aufgebot und haben uns trotz dessen sensationell gegen alles gestemmt, was Einum uns geboten hat. Das zeigt wieder einmal die Moral und Intaktheit der Mannschaft“, war WTW-Coach Thomas Pernath hellauf begeistert. Bereits der Spielbeginn war höchsterfreulich aus Sicht der Gastgeber. Nach nur drei Minuten setzte Schachin Mamedov Aushilfsstürmer Kai Kirchhof in Szene, der im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Mamedov zum 1:0.

Knapp eine halbe Stunde später stand der Mittelfeldstratege erneut im Blickpunkt. Sein Pass in die Tiefe fand Justin Flessel, der vor SVE-Keeper Dustin Sauermann eiskalt blieb. In der Folge zeigten dann aber die Gäste, warum sie im Aufstiegsrennen der Bezirksliga mitmischen. Noch vor der Pause verkürzte Einums Toptorjäger Tobias Wahlandt auf 1:2, direkt nach dem Seitenwechsel folgte die kalte Dusche für den WTW durch Tom Pierre Kern. In der 52. Minute lagen die Gäste durch Wahlandt sogar mit 3:2 in Front. Die Einwechslung von Lours Prell brachte die Ostkreisler zurück ins Geschäft. Keine fünf Minuten war der Akteur auf dem Platz, da markierte er schon den 3:3-Ausgleich.

Dann wieder die Gäste: mit Wahlandts drittem Treffer stand der SVE in der Live-Tabelle wieder an Position eins – doch eine Minute vor dem Ende gab´s doch noch den Jubel für das Ligaschlusslicht. Natürlich war es der umtriebige Mamedov, der das Ergebnis zum 4:4 abrundete und die Punkteteilung bedeutete. Pernath war nach dem Abpfiff überwältigt: „Es ist wirklich er Wahnsinn, was die Jungs heute abgerissen haben - besonders Robin Scholz im Tor, Kai Kirchhof im Sturm und Schachin Mamedov in der Zentrale.“
WTW Wallensen: Scholz, Langer, Mamedov, Gröhlich, Flessel, Pedrozo (60. Prell), Maslona, Beer, Kirchhof (90. Beuter), Lazerus, Sommerey.
Tore: 1:0 Schachin Mamedov (3./Strafstoß), 2:0 Justin Flessel (32.), 2:1 Tobias Wahlandt (36.), 2:2 Tom Pierre Kern (46.), 2:3 Wahlandt (52.), 3:3 Lours Prell (65.), 3:4 Wahlandt (75.), 4:4 Mamedov (89.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Wallensens Kai Kirchhof nach Spielende.

FC Bad Pyrmont Hagen – SV Newroz Hildesheim 2:4 (1:2).

Durch Wallensens Eingreifen in den Meisterschaftskampf hatte der FC Bad Pyrmont Hagen im Gipfeltreffen mit Newroz Hildesheim nun die Chance, den Platz an der Sonne zurückzuerobern. Stattdessen hat nach dem 4:2-Auswärtserfolg nun der hoch gehandelte Sportverein alles in eigener Hand. „In der zweiten Hälfte haben die Jungs alles rausgehauen, was ging. Den ersten Durchgang haben wir aber verpennt. Da haben wir die Räume nicht eng genug bekommen und oft nur reagiert“, war FCBPH-Trainer Daniel Barbarito ehrlich. Nach dem Doppelschlag von Hildesheims Ibrahim Houban standen die Aussichten bereits dürftig – zumal die Gäste Chancen für weitere Treffer liegenließen. Stattdessen stand es nach sehenswerten Freistoßtreffer von Alexander Marter zur Pause „nur“ 1:2 aus Sicht der Kurstädter (28.).

„Der Treffer und Alex Deppe haben uns im Spiel gehalten. Nach dem Seitenwechsel waren wir dann deutlich besser in der Partie. Unser Ziel war es, die Begegnung so lange wie möglich offenzuhalten“, so Barbarito. Das gelang auch. Zwar blieben die Gäste über ihre starken Einzelspieler weiterhin gefährlich, doch echte Hochkaräter ließen die Gastgeber jetzt seltener zu. „Eventuell hätten wir eine Viertelstunde vor dem Ende noch einen Elfmeter bekommen können. Ich selbst war beim Aufwärmen, aber meine Jungs haben mir gesagt, dass das ein glasklares Ding war“, zitierte der Coach später, der stattdessen mit dem 1:3 die Vorentscheidung hinnehmen musste. Zwar spitzelte der eingewechselte Georgios Konstantinidis die Kugel mit der Picke über den Innenpfosten in die Maschen, doch nahezu im direkten Gegenzug machte Houban mit dem dritten Treffer endgültig den Sack zu. Damit bleibt der FCBPH auf Rang drei und hat bei fünf Zählern Rückstand auf Newroz wohl nur noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft.
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, Kestic (37. Hagemann), Stuckenberg, Neumann (66. Konstantinidis), Silas Kücking, Middel, Sonnenberg, Marter (82. Barbarito), Barnert, Schweins, T. Dörries.
Tore: 0:1 Ibrahim Houban (5.), 0:2 Houban (26.), 1:2 Alexander Marter (28.), 1:3 Abdulmalik Abdul (86.), 2:3 Georgios Konstantinidis (90.), 2:4 Houban (90.).

FC Ambergau-Volkersheim – SV Eintracht Afferde 5:3 (2:1).

Für Afferde geht es nun auch rechnerisch nur noch um den Relegationsrang. Nach dem 3:5 im Harz ist der direkte Klassenerhalt in unerreichbare Ferne gerückt. „Es war ein in allen Belangen gebrauchter Tag. Auf dem ganz schwierigen unebenen Untergrund war es ein Gebolze auf beiden Seiten. Bei besserer Leistung unsererseits wäre die Niederlage heute aber durchaus vermeidbar gewesen“, resümierte der resignierte Coach der SVE, Moritz-Ole Gerkens, nach dem Abpfiff. Bereits zur Pause lagen die Grün-Weißen mit 1:2 zurück. Sebastian Zschoch hatte nach Zuspiel von Jörn Heinzelmann zwar einen Lupfer in den Maschen untergebracht (27.). Doch zwei Minuten zuvor hatte der Gastgeber mit einem abgefälschten Schuss bereits vorgelegt (25.), unmittelbar vor der Pause erzielte Finn Bremer dann das 2:1 für den FC.

„Der Rückstand war auch verdient. Wir waren immer zu weit weg und haben die ersten Bälle nicht bekommen. Noch schlechter waren eigentlich nur die ersten 15 Minuten nach dem Seitenwechsel“, war Gerkens bedient. In dieser Phase fiel auch das 3:1 für Ambergau, als Jan Giffey aus spitzem Winkel zum Erfolg kam. Doch plötzlich wachte die abstiegsbedrohte Eintracht auf. Praktisch aus dem Nichts tauchte Heinzelmann frei vor FC-Keeper Grube auf, umkurvte diesen und markierte das 2:3. Zehn Minuten später wurde Jan Lange bei einem Eckball mutterseelenallein gelassen und nickte zum 3:3-Ausgleich ein.

„Die Mannschaft hat sich richtig gut zurückgekämpft. Danach waren wir auch am Führungstreffer dran“, bestätigte Gerkens. Doch das Abschlussglück war nicht auf Seiten der Grün-Weißen: Zschoch setzte seinen Versuch haarscharf am Pfosten vorbei und Heinzelmann traf nur den Querbalken. Stattdessen brachte Bremer die Hausherren wieder in Front – 4:3. Damit war Afferdes Flow dahin, Jan Laumann besorgte in der Nachspielzeit die Entscheidung. Gerkens´Fazit: „Wir wussten, dass das Fußballspielen auf dem Geläuf heute kaum möglich werden würde. Leider haben wir aber nicht das gebracht, was es stattdessen gebraucht hätte.“ Damit bleibt der Vorsprung auf Aerzen auf dem ersten direkten Abstiegsrang bei einem Punkt.
SV Eintracht Afferde: Muschik (88. Helmsen), Kharbedia, S. Müller, Lange, Heinzelmann, Oefler, Selchow, Henne, Willmer, Zschoch, Oberheide (60. Brandt).
Tore: 1:0 Fabian Wolf (25.), 1:1 Sebastian Zschoch (27.), 2:1 Finn Bremer (44.), 3:1 Jan Giffey (56.), 3:2 Jörn Heinzelmann (65.), 3:3 Jan Lange (76.), 4:3 Bremer (83.), 5:3 Jan Laumann (90.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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