Balk & Barbarito bedient: „An Mut, Entschlossenheit und Cleverness gefehlt“

FC Preussen Hameln – SV Gehrden 3:5 (0:3).

Nach dem 1:8 gegen Halvestorf fing sich Preussen Hameln am Nachmittag die nächsten fünf Gegentore in der Bezirksliga – hatte aber dennoch Chancen auf einen Punktgewinn gegen Gehrden. „Wir haben die ersten 20 Minuten richtig gut gestanden, der Gegner hatte kaum Möglichkeiten“, lobte FCP-Co-Trainer Pascal Lüdtke. Das 1:0 der Gäste durch Roman Busse mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel brachte die Hausherren dann aus dem Konzept. „Unser Spiel ist zusammengebrochen, wir kamen nicht mehr in die Zweikämpfe haderte Lüdtke. So konterten die Gäste die 07er nach eigener Ecke aus und legten nach einem individuellen Fehler noch vor der Pause das 3:0 nach. „Das sind diese einfachen Fehler, die du dir in der Bezirksliga einfach nicht mehr erlauben darfst. Das ist auch ein Lernprozess“, erklärte Lüdtek, der sein Team jedoch gut in den zweiten Durchgang starten sah: „Wir haben an unser System appelliert und waren wieder aggressiver“ - mit Erfolg.

Lenard Gallpeni setzte Denys Rozum in Szene und schlenzte anschließend selbst von der Sechzehnerkante ins lange Eck. Anschließend tankte sich Emil Nasufovski nahezu durch die gesamte Gehrdener Mannschaft und setzte erneut Gallepeni per Steckball in Szene – 3:3. Doch nur fünf Minuten nach dem Ausgleich folgte der erneute Rückschlag. Das Schirigespann entschied bei einer Offensivaktion der Hausherren auf Abseits, Gehrden schaltete schnell und Sören Mailahn markierte das 4:3 für den SV. „Das war bitter, denn das war eindeutig keine Abseitsstellung. Wir haben dann aufgemacht und per Fernschuss noch das 3:5 kassiert“, fuhr Lüdtke fort und resümierte: „Wir werden weiter an uns arbeiten und versuchen, die kleinen Fehlerchen abzustellen.“ in Sonderlob gab´s für Dauerbrenner und Doppelpacker Gallapeni.
FC Preussen Hameln: Motzkun, Rozum, Berisha, Nasufovski (77. Kießling (90. Issa)), Dedeic, Böckmann, Kestic, Schäfer, Gallpeni, Gutaj (67. Toman), Wolny.
Tore: 0:1 Roman Busse (27.), 0:2 Michael Kacper Helka (35.), 0:3 Clark Brinkmann (41.), 1:3 Denys Rozum (48.), 2:3 Lenard Gallapeni (51.), 3:3 Gallapeni (60.), 3:4 Sören Mailahn (65.), 3:5 Busse (86.).

TuS Garbsen – FC Bad Pyrmont Hagen 4:1 (2:1).

Auch beim FCBPH gab es am Nachmittag die nächste Niederlage. Trainer Daniel Barbarito war nach dem 1:4 in Garbsen bedient: „Ich bin auf 180. Die Jungs müssen begreifen, dass sie Charakter zeigen müssen.“ In den ersten 25 Minuten erwischten die Gäste noch eine solide Phase und gingen durch Mehmet Alandagi auch in Führung. Nach einem Fehler im Spielaufbau folgte allerdings rasch der Ausgleich durch Felix Beiser. „Und dann hatten wir einen Köttel in der Buchse. Garbsen ist angelaufen, ja, aber wir haben immer wieder Fehler im Spielaufbau gemacht“, war Barbarito fassungslos. Nach einem Strafstoßtreffer der Hausherren gingen die Kurstadt-Kicker daher auch mit einem Rückstand in die Pause. In der Halbzeitansprache wurde es lauter – allerdings mit Erfolg, wie der Coach betonte: „Das hat bei vielen Wirkung gezeigt. Wir waren viel besser drin im Spiel, auch wenn wir kaum 100-Prozentige Gelegenheiten hatten.“

Einmal kam Georgios Konstaninidis nach einem Schubser im Strafraum zu Fall, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. „Im Mittelfeld hat er die gleichen Aktionen aber gepfiffen“, so Barbarito. Doch der Fehlerteufel blieb präsent beim Fusionsclub. So fiel in der 62. Minute das 3:1 für die Garbsener, die spätestens in der Schlussminute mit dem 4:1 den Deckel draufmachten. „Wir haben uns das Leben mit unseren Fehlern selbst schwergemacht. Es hat an Mut, Entschlossenheit und Cleverness gefehlt“, betonte Barbarito und analysierte: „Wir stehen bei vier Punkten aus vier Spielen, das ist eine Ansage und lässt sich auch nicht schönreden. Wir müssen anfangen, Fußball zu arbeiten anstatt zu zelebrieren.“
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, Loke, Stuckenberg, Culkowski (74. Hagemann), Yilmaz (82. Marter), Alandagi (46. Konstantinidis), Kücking, Middel, J. Dörries (47. Sölter), Barnert (65. Sonnenberg), Mardenli.
Tore: 0:1 Mehmet Alandagi (19.), 1:1 Felix Beiser (27.), 2:1 Niklas Preuß (35.), 3:1 Marius Brückner (62.), 4:1 Jan Rode (90.).

SV Arnum – BW Salzhemmendorf 4:0 (0:0).

Dezimierten Ostkreislern gingen in Arnum die Kräfte aus. „Wir hatten heute Unterstützung aus der zweiten Herren und wollten angesichts der personellen lage zumindest einen Punkt mitnehmen. Taktisch haben wir es in der ersten Hälfte blitzsauber umgesetzt“, war BW-Spartenleiter Nico Granzow trotz der 0:4-Niederlage nicht unzufrieden. Und tatsächlich: bis zur Pause blieben die Gäste gegen den spielstarken Bezirksligisten und Tabellenführer vor rund 300 Zuschauern ohne Gegentreffer. Zwar mussten die Blau-Weißen selbst einmal auf der Linie retten, kurz vor der Pause war Jonas el Yazidi nach starkem Konter aus fünf Metern aber ebenfalls bereits einschussbereit, wurde aber in letzter Sekunde noch geblockt (41.). „Wir wollten in der zweiten Hälfte natürlich genauso weitermachen“, betonte Granzow, musste den Plan aber schnell begraben.

Nur 60 Sekunden nach Wiederanpfiff wurde ein langer Ball der Arnumer nur unzureichend geklärt und Niklas Roemgens markierte die Führung. Um die Stundenmarke herum ging es dann Schlag auf Schlag: erst verwandelte Patrick Richter einen Eckball direkt, dann parierte Aushilfs-Keeper Sebastian Piening einen Strafstoß der Hausherren, musste kurz darauf aber dennoch zum 0:3 und 0:4 hinter sich greifen. Damit war der Deckel drauf. Granzow bilanzierte später: „Unsere Schwächephase hat uns heute das Genick gebrochen. Bei dem Kader heute können wir uns aber keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil: auf diese erste super Hälfte lässt sich aufbauen.“ Lobende Worte gab es obendrein für „Elfer-Killer“ Piening.
BW Salzhemmendorf: Piening, Kehne (71. P. Eickhoff), Müller, Hasse, Lipke, Granzow, Tost, Kaiser (82. Hahnel), Ruhnow, Sürig, El Yazidi (85. Schönberg).
Tore: 1:0 Niklas Roemgens (46.), 2:0 Patrick Richter (62.), 3:0 Roemgens (68.), 4:0 Raul Corona-Navarro (69.).