15.09.2024 18:37

Kreisliga


Bisperode geht in Saale-Ith-Torflut unter - Aerzen nimmt Großenwiedens Geschenke an

Nettelrede kassiert zweiten Rückschag in Folge / Flegessens Torhüter Heisterberg übertrifft sich selbst
Daniel Niemeyer MTSV Aerzen Bezirksliga Fussball
Daniel Niemeyer erzielte den 3:2-Siegtreffer für Aerzen.

SV Azadi Hameln – SSV Königsförde 1:1 (1:0).

Im Weserberglandstadion war kein Sieger zu finden. „Das Ergebnis geht auch in Ordnung. Beide Mannschaften hatten den Siegtreffer auf dem Fuß und beide Mannschaften hatten heute sehr starke Torhüter, die dem Spiel ihren Stempel aufgedrückt haben“, erklärte Azadi-Manager Yalcin Uzun nach dem 1:1. Die Gäste hatten die erste Chance des Spiels, doch dann steigerten sich die „Adler“ und hatten mehr vom Spiel. Justin Keune erzielte in der 25. Minute sehenswert aus der Drehung das 1:0 für Hameln – erst klatsche das Leder gegen den Innenpfosten und fiel dann ins Tor. In der Folge traf Gebraiel Berjawei Pfosten und Außennetz, zudem wurde ein Abseitstreffer der Gastgeber zurückgepfiffen und in einer weiteren Szene reagierte „Köfö“-Keeper Kevin Neubauer sensationell. „Da hat er wirklich unglaublich das 0:2 verhindert“, staunte Uzun.

Im zweiten Durchgang war beiden Kontrahenten der Kräfteverschleiß anzusehen. Uzun: „Es gab mehr Lücken auf beiden Seiten und es sind immer wieder Chancen hüben wie drüben entstanden.“ Das 1:1 fiel in der 66. Minute: Der eingewechselte Kieron Lay traf, ähnlich wie zuvor Keune, aus der Drehung zum Ausgleich. „Danach hat uns unser Torwart Faiz Faris Kheder ein ums andere Mal im Spiel gehalten und auf der anderen Seite hat Ibrahim Seyyar das 2:1 für uns vergeben. Das 1:1 ist schon gerecht, denke ich“, sagte Uzun abschließend. Beide Teams bewegen sich weiterhin im unteren Mittelfeld, wobei Königsförde mit lediglich fünf Punkten am rettenden Ufer festhängt.
Tore: 1:0 Justin Keune (25.), 1:1 Kieron Lay (66.).

SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – MTSV Aerzen 2:3 (0:0).

Die SG Großenwieden und die Topgegner – das passte auch diesmal nicht zusammen. Gegen Bezirksliga-Absteiger Aerzen musste sich das SG-Trio letztlich geschlagen geben, wie zuvor gegen Afferde und Saale-Ith. „Wir erzwingen es nicht. Aerzens Trainer Gaetano Bartolillo meinte schon: Machen wir nur die Hälfte der Tore, gewinnen wir hier“, bedauerte Coach Patrick Skoruppa. „Auf der anderen Seite kriegen wir zu leichte Gegentore.“ In der ersten Halbzeit vergaben die Gastgeber zwei Großchancen durch Nick Heller und Daniel Wins, der den Torwart schon umkurvt hatte, dann aber an einem Aerzener Verteidiger scheiterte, der auf der Linie klärte.

In der zweiten Halbzeit kamen dann auch die Tore. Allerdings traf Ironman-Absolvent Jan Tillner mit einem missglückten Klärungsversuch aus rund 20 Metern ins eigene Netz (51.). Großenwiedens Goalgetter Lennart Scholtka drehte die Begegnung für die Gastgeber zwar dank eines Doppelschlags innerhalb von 120 Sekunden in ein 2:1, doch befreite die Führung nicht von folgenschweren Fehlern. In der 65. Minute landete ein Fehlpass im Spielaufbau der Hausherren vor den Füßen von Patrick Hoppe, der sich mit dem 2:2 bedankte. Und nur weitere drei Minuten später machten Großenwieden & Co. wieder einen Fehler in der eigenen Hälfte, sodass Daniel Niemeyer aus rund 20 Metern zum Abschluss kam und genau in den Winkel traf – 3:2 für Aerzen (68.).

Anschließend verzweifelte die Riesner/Skoruppa-Elf weiterhin an ihrem Abschlusspech: Wins traf die Latte, Kevin Raudzis verfehlte das Tor aus drei Metern und ein Flugkopfball von Wins in der 90. Minute verfehlte das Ziel knapp. So blieb es beim 2:3. „Fußballerisch waren wir heute besser als der Gegner. Ich kann den Jungs ja gar keinen Vorwurf machen, weil sie alles umsetzen, was wir vorher besprechen. Nur belohnen sie sich nicht mit den Toren. Und Aerzen merkt man die Bezirksliga-Erfahrung dann an: Sie haben jeden unserer Fehler bestraft“, meinte Skoruppa zu guter Letzt.
Tore: 0:1 Eigentor Jan Tillner (51.), 1:1 Lennart Scholtka (60./Strafstoß), 2:1 Scholtka (61.), 2:2 Patrick Hoppe (65.), 2:3 Daniel Niemeyer (68.).

SG Flegessen – SV Eintracht Afferde 0:3 (0:2).

Der Tabellenführer setzte sich beim Aufsteiger erwartungsgemäß durch. „Afferde hat im Grunde da weitergemacht, wo sie gegen Saale-Ith aufgehört haben. Sie haben Chancen ohne Ende gehabt, aber wir hatten mit Tim Heisterberg einen Torwart, der alles Menschenmögliche gehalten hat – eine unglaubliche Leistung. Zumal er vorher noch bei der Zweiten ausgeholfen hat. Dann noch so ein Spiel hinzulegen, ist schon der Wahnsinn“, hob Flegessens Trainer Martin Lohmann seinen Schlussmann hervor.

Allerdings war selbst Heisterberg in „Team of the week“-Form dreimal gegen die überlegene Eintracht machtlos: In der 23. Minute hob Jörn Heinzelmann das Leder über Heisterberg hinweg in die Maschen, ehe Laurenz Köhler in der 34. Minute das 2:0 nach einer Kombination durch das Mittelfeld erzielte. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Heinzelmann auf 3:0, ebenfalls nach einer Passstafette. „Wir haben es bis zum Ende durchgezogen, das ist uns wichtig. Wir haben es im Vorbericht schon gesagt: Nach so einer Niederlage werden wir kein Trübsal blasen, sondern ziehen es weiter durch. Gegen Beber-Rohrsen und Bisperode stehen jetzt richtungsweisende Spiele an“, betonte Lohmann, der mit seiner Elf weiterhin in der Abstiegzone festhängt.
Tore: 0:1 Jörn Heinzelmann (23.), 0:2 Laurenz Köhler (34.), 0:3 Heinzelmann (56.).

FC Saale-Ith – TSV Bisperode 7:1 (3:1).

Deutlich effektiver ging der FC Saale-Ith mit seinen Chancen auf der Thüster Platte um. Mit 7:1 schickten sie die Ostkreis-Konkurrenz aus Bisperode nach Hause. „Man muss aber fairerweise sagen, dass bei Bisperode heute einige gefehlt haben. Das soll unsere Leistung nicht schmälern, aber natürlich macht sich so etwas bemerkbar“, meinte Saale-Ith-Trainer Thomas Pernath. Niklas Dorf legte bereits in der 5. Minute los, als er den Ball sehenswert rechts oben in den Torwinkel beförderte. David Gesterling legte nach einer Ecke das 2:0 nach (19.). Bisperode kam zwar anschließend zum 1:2 (32.), doch ging der Treffer in der Torflut der Hausherren regelrecht unter. Toni Ivankovic erzielte mit einem gefühlvollen Heber das 3:1 für den FCSI.

Nach der Pause ging es munter weiter, wobei im Grunde nur noch ein Team spielte. „Wir konnten schalten und wallten und haben das Ergebnis in die Höhe geschraubt“, so Pernath. Erneut Ivankovic und Dorf sowie Doppelpacker Dustin Sievers brachten den 7:1-Endstand. Pernath: „Besonders hervorzuheben ist heute Jan-Hendrik Nagel, der Bisperodes schnellen Leon Pötsch aus dem Spiel genommen hat. Karsten Eberding hat das nach seiner Einwechselung genauso gut gemacht. Ansonsten haben wir das Spiel über die Zentrale mit Martin Gröhlich, Niklas Kaehler und Schachin-Visuli-Ogli Mamedov kontrolliert.“ Durch den Sieg bleibt der Fusionsclub punktgleich mit Spitzenreiter Afferde.
Tore: 1:0 Niklas Dorf (5.), 2:0 David Gesterling (19.), 2:1 (32.), 3:1 Toni Ivankovic (38.), 4:1 Ivankovic (67.), 5:1 Dorf (79.), 6:1 Dustin Sievers (86.), 7:1 Sievers (88.).

TB Hilligsfeld – TSV Nettelrede 3:1 (1:0).

Einst hatte der TBH den Status als Favoritenschreck inne, jetzt klopft der Turnerbund selbst im oberen Tabellenbereich an. „Wir haben unsere Anfangsschwierigkeiten abgelegt, das spiegeln auch die Ergebnisse wider“, freute sich Hilligsfeld Trainer Markus Wienecke nach dem 3:1-Erfolg über Nettelrede. In einer ausgeglichenen Partie hatten die „Grönjer“ zumindest zunächst aber das deutliche Chancenplus auf ihrer Seite. „Ich bin froh, dass Dominik Trotz seine sonst so treffsicheren Schuhe heute wohl zu Hause vergessen hat“, hatte Wienecke gut lachen. Schon früh versenkte Gaetan Karock eine Freistoß-Hereingabe zum 1:0, hätte im Folgenden auch auf 2:0 stellen können, doch TSV-Schlussmann René Sustrate parierte glänzend. Danach war dann der aktuelle Toptorjäger der Kreisliga am Zug. Doch gleich zweimal fand Nettelredes Spielertrainer seinen Meister in TBH-Schlussmann Liam Carlos Stierand. Außerdem klatschte sein strammer Schussversuch aus der zweiten Reihe nur an die Unterkante der Latte, daraufhin auf die Linie und schließlich in Stierands Arme. Und nochmal stand der Schlussmann in der ersten Hälfte im Fokus: in der 35. Minute parierte er einen umstrittenen Strafstoß von Luca Barthel.

„Die zweite Hälfte plätscherte dann zwischen den Sechzehnern hin und her“, fuhr Wienecke fort, der dennoch einige Möglichkeiten sah: Trotz vergab aus sieben Metern freistehend, Jonah Hirtz´ Kopfball touchierte den Querbalken und Sustrate zeigte gegen Sören Schaper die nächste Glanztat, bevor Carlos Weide per Handelfmeter auf 2:0 für die Gastgeber stellte. „Leider ist Sustrate bei seiner Parade gegen Sören so unglücklich aufgekommen, dass er hinterher mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste. In diesem Sinne die besten Genesungswünsche vom TBH“, richtete der Coach aus. Nach der längeren Unterbrechung nutzte Luca Barthel die Gelegenheit zum Anschlusstreffer. Daraufhin warfen die Gäste nochmal alles nach vorne, fingen sie aber einen letzten Konter, den Weide zum 3:1-Endstand einnetzte. Wienecke hob abschließend aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung den Auftritt von Keeper Stierand lobend hervor und attestierte auch Nettelredes Innenverteidiger Levin Ketterer ein starkes Spiel.
Tore: 1:0 Gaetan Karock (6.), 2:0 Carlos Weide (73./Elfmeter), 2:1 Luca Barthel (88.), 3:1 Weide (90. +1).

BW Tündern II – TSG Emmerthal 2:3 (1:1).

Tünderns Zweite hat derweil die Chance verpasst, die Rote Laterne abzugeben. „Es war ein enges Spiel, bei dem ein Remis sicherlich das etwas gerechtere Ergebnis gewesen wäre – auch wenn Emmerthal nicht unverdient gewonnen hat. Gerade die erste Viertelstunde haben wir sehr nervös begonnen“, schilderte BWT-Trainer Alexander Liebegott. Nachdem Grischa Kowalski die erste Gelegenheit im Eins-gegen-Eins vergab (4.), holte Keeper Felipe Dutschke einen Emmerthaler nach einem langen Ball von den Beinen. Den fälligen Strafstoß parierte der Schlussmann zunächst, doch Luca Schulz drückte den Nachschuss über die Linie. „Danach haben wir uns gefangen und den Gegner durch Pressing unter Druck gesetzt“, so Liebegott. Eine missglückte Klärungsaktion der Grün-Weißen landete bei Abdulquader Aljashi, der den Ausgleich besorgte. In der Folge blieb Tündern dominant, doch blieb im letzten Drittel ohne entscheidende Durchschlagskraft.

Auch nach der Pause blieben die „Schwalben“ am Drücker und bekamen kurz nach der Pause einen Elfmeter zu gesprochen. Zum wiederholten Male zeichnete sich Sebastian Wilke im Tor aber als Elfmeter-Killer aus und parierte. Nur zwei Minuten später gelang Aljashi dennoch der Führungstreffer nach Zuspiel von Jannik Hilker.. Doch die Gäste  kamen zurück. Nur wenige Minuten später wurde der TSG ein Freistoß aus aussichtsreicher Position zugesprochen. Sebastian Brakhage erwies sich als Schlitzohr und versenkte die Kugel, während Dutschke noch die Mauer stellte. „Da fehlte uns einfach die Cleverness“, haderte Liebegott. Emmerthal roch nun Lunte und stellte die Partie nach einem weiteren Freistoß auf den Kopf, als Yannick Garbsch vom eigenen Mann angeschossen wurde, anschließend schlug die Kugel in den Maschen ein. „Anschließend hat die TSG alles wegverteidigt und die Führung über die Zeit gebracht“, schilderte Liebegott und ergänzte abschließend: „Wir dürfen nach Rückstanden nicht so kopflos hinterherlaufen.“
Tore: 0:1 Luca Schulz (9.), 1:1 Abdulquader Aljashi (22.), 2:1 Aljashi (55.), 2:2 Sebastian Brakhage (61.), 2:3 Yannick Garbsch (74.).

Von Lara Biester

FC Bad Pyrmont Hagen II – Germania Beber Rohrsen 2:2 (1:1)

Am Sonntagmittag empfing die Zweitvertretung des FC Bad Pyrmont Hagen ihre Gäste vom Deister. Die Gastgeber starteten, nachdem das Spiel mit 25 Minuten Verzögerung angepfiffen wurde, aktiv in die Partie. Schon in der 7. Minute gab es die erste Großchance des Spiels. Nach Vorarbeit von Jannis Thielke schoss Nicolaus von Stietencron seine Mannschaft zum 1:0. Statt den Kopf hängen zu lassen, erarbeiteten sich auch nun die Gäste eine Chance, die ihren Weg ins Tor fand, wurde allerdings vom Schiedsrichterteam aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen. Während Bad Pyrmont die ersten 20 Minuten stärker war, wachte nun auch Beber Rohrsen auf. In der 42. Spielminute kam der Ball zu Leonard Bernhard Trilken, der quasi unverteidigt aufs Tor zulief und zum 1:1 ausglich. Kurz vor der Halbzeitpause folgte dann noch ein Aufreger. Ein Abwehrspieler der Gäste brachte Bad Pyrmonts Stürmer im Strafraum zu Fall, der Elfmeterpfiff blieb allerdings aus. Deshalb trennten sich die Mannschaften mit einem Stand von 1:1 in die Halbzeitpause. „Wir sind gut gestartet. Die ersten 20 Minuten haben uns gehört. Danach haben wir unsere Gegner aber leider in ihr Spiel kommen lassen und haben selber nachgelassen. Wir mussten also noch einen drauflegen“, resümierte Patrick Schake, Trainer der Gastgeber.

Gestärkt ging es in die zweite Spielhälfte. Direkt nach Anpfiff entschied sich das Schiedsrichterteam für einen Strafstoß gegen die Gäste aufgrund eines Fouls. Justin Schröter trat gegen Lennerd Kühn an, der Ball ging allerdings an die Latte, sodass es beim 1:1 blieb. Nur wenige Minuten später war es erneut Leonard Bernhard Trilken, der den Ball Richtung Tor schoss, doch FC-Spieler Moritz Schur fälschte ihn zum 2:1 für Beber-Rohrsen ins eigene Tor ab. Dennoch waren die Gastgeber wieder am Drücker und spielten sich zwei „hundertprozentige“ Chancen heraus, die jedoch erfolgslos blieben. In der 71. Spielminute gelang es Moritz Schur nach einer Ecke auszugleichen. Wenige Minuten später zeigte das Schiedsrichterteam Bad Pyrmonts Louis Sender aufgrund wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Die letzten Minuten des Spiels waren hektisch. Beide Mannschaften versuchten, die drei Punkte festzumachen. Allerdings fiel kein weiteres Tor mehr. Stattdessen musste auch Pyrmonts Jannis Thielke den Platz mit Gelb-Rot verlassen. Schake erklärte nach dem Spiel: „Wir können über den Punkt froh sein. Natürlich hätten wir uns über drei Punkte mehr gefreut, aber gerade zum Ende hin wurde es dann doch nochmal brenzlich und wir sind froh, dass es beim 2:2 geblieben ist.“
Tore: 1:0 Nicolaus von Stietencron (7.), 1:1 Leonard Bernhard Trilken (43.), 1:2 Moritz Schur (51. ET), 2:2 Moritz Schur (71.)
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Bad Pyrmonts Louis Sender (78.) und Jannis Thielke (90.).
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