11.06.2024 16:22

Meldung


Ein Sportverein in Ungewissheit: Oberliga oder Regionalliga?

SV Hastenbeck über die neusten Entwicklungen in der Causa Aufstieg oder nicht
Alessya Ruhnow SV Hastenbeck Rueckenfoto
Nach wie vor ist völlig unklar, in welcher Liga der SV Hastenbeck in der kommenden Spielzeit an den Start gehen darf.

In den vergangenen Tagen war es erstaunlich ruhig um die Situation des SV Hastenbeck. Nachdem die Reuteanger-Damen am 25. Mai die Niedersachsenmeisterschaft gegen die TSG 07 Burg Gretesch feierten (5:2 nach Verlängerung), gab es den großen Dämpfer. Aufgrund einer fehlenden Mädchenmannschaft im Spielbetrieb 2023/24 (Mannschaft wurde vorzeitig vom Spielbetrieb zurückgezogen) sei ein Aufstieg in die Regionalliga in den Augen des Norddeutschen Fußballverbandes nicht zulässig. Einen ausführlichen Artikel zu allen Hintergründen haben wir bereits vor rund zwei Wochen veröffentlicht. Daraus ging auch hervor, dass die Verantworltichen des SVH dieses Urteil nicht einfach hinnehmen wollen.

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Nun erklärt der Sportverein in einer Presseerklärung die weiteren Entwicklungen:

„Nachdem rund zehn Tage seit unserem letzten Statement in dieser Angelegenheit vergangen sind, wollten wir ein kurzes Update geben, da uns dazu auch immer viele Leute fragen.

Unsere Botschaft ist klar: Wir kämpfen weiterhin dafür, dass unsere 1. Frauenmannschaft in der nächsten Saison in der Regionalliga an den Start gehen kann. Wir werden alles tun, um die Belohnung für den sportlichen Erfolg unserer Mannschaft auch einzufahren.

Nachdem wir am Freitag vor einer Woche ein erstes Schreiben über unsere Nichtzulassung erhalten haben, haben wir umgehend juristische Hilfe in Anspruch genommen. Rechtsanwalt Jürgen Scholz aus Hannover vertritt uns in dieser Angelegenheit. Herr Scholz hat umfassende Erfahrungen auf diesem Gebiet und ist auch gerade im Umgang mit Verbänden und Ausschreibungen sehr vertraut. Da die Begründungen und auch die Form der Nichtzulassung ungenügend waren, haben wir uns schriftlich an den Norddeutschen Fußballverband gewandt. Daraufhin haben wir in der letzten Woche ein nahezu identisches Schreiben erhalten, wieder mit der Kernaussage, dass uns die Zulassung zur Regionalliga verweigert wird.
Herr Scholz hat daraufhin am gestrigen Montag Klage (formaljuristisch: Rechtsbehelf) vor dem Sportgericht des Norddeutschen Fußballverbandes eingereicht, mit der Aufforderung an das Sportgericht, uns die Zulassung zur Regionalliga zu erteilen. Wie bereits vielfach spekuliert, ist der zentrale Punkt der bisher zur Nichtzulassung führt, dass uns vorgeworfen wird, dass wir in der abgelaufenen Saison keine 11er-B-Juniorinnen-Mannschaft in der ganzen Saison im Spielbetrieb hatten (wir mussten die Mannschaft im April abmelden). Nach unserer, aber insbesondere auch nach Auffassung des Rechtsanwaltes Scholz, verpflichtet uns aber keinerlei Ausschreibung hierzu. Klar ist, dass wir bei Zulassung zur Regionalliga dieses Kriterium erfüllen müssen, aber eben nicht in der Aufstiegssaison. Nach Ansicht unseres Rechtsanwaltes sind wir juristisch ganz klar im Recht. Herr Scholz ist daher auch optimistisch, dass bereits das Sportgericht des Verbandes dieser Auffassung folgt. Dies wäre aus unserer Sicht auch zwingend geboten, denn wir müssen schließlich auch die neue Saison planen. Sponsorengespräche stehen an und nicht zuletzt wollen unsere Spielerinnen und auch potenzielle Neuzugänge wissen, in welcher Liga sie in der nächsten Saison spielen.

Hierzu sei noch angemerkt, dass zwischen unserer Bewerbung zur Regionalliga und dem Bescheid letzte Woche sechs Wochen liegen, die der Verband hat verstreichen lassen. Nach Ansicht unseres Rechtsanwaltes ein schwer erklärbares Versäumnis.

Wir als Verein haben das Gefühl, dass wir als kleiner Verein in der Regionalliga nicht erwünscht sind. Wir wollen uns an Spekulationen nicht beteiligen und auch keine Vermutungen anstellen. Aber wenn man sieht, wie hier mit uns umgegangen wird, auch in der Kommunikation, und wie dann andere Vereine anderer Verbände bevorteilt werden, macht man sich schon seine Gedanken. Hier wird die sportliche Leistung unserer Mannschaft in keinster Weise gewürdigt, sondern mit Füßen getreten. Wir waren zu keiner Zeit darauf aus, dieses juristisch zu klären. Aber wir wollen auch ein Zeichen setzen, dass es so nicht geht, dass man so nicht mit Vereinen umgeht. Aber vor allem sind wir das auch uns und unseren Mädels schuldig, dass die Arbeit mehrerer Jahre nicht einfach kaputt gemacht wird.“
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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