04.08.2024 19:09

2. Kreisklasse


Ungeahnte Qualitäten? Feldspieler Säbsch sichert SG74-Sieg als Torwart!

Hamelner Verteidiger pariert Strafstoß in der 94. Minute / Aufsteiger starten furios
Sebastian Saebsch Kopfbild
Feldspieler Sebastian Säbsch war der große Held im Tor der SG Hameln 74. Foto: privat.

TB Hilligsfeld II – SSG Marienau 3:0 (0:0).

Die SSG erlebte beim Aufsteiger einen klassischen Fehlstart. Mit 0:3 mussten sich die Ostkreisler geschlagen geben und haderten insbesondere mit ihrem eigenen Spiel. Trainer Kai Lücke sagte: „Das Spiel sah mehr nach einem Unentschieden aus als nach einem 0:3. Es gab auf beiden Seiten wenige Chancen, aber der TBH hat die Tore gemacht. Wir haben es hingegen zu selten geschafft, ins letzte Drittel zu kommen. Dadurch konnten wir unseren Stürmer Frederick Giger nicht ins Spiel einbinden.“

Im Gegenzug erzielte der Turnerbund in der 55. Minute die Führung – von da an lief Marienau die Zeit weg. Mit der drohenden Niederlage im Nacken öffneten die Gäste in der Schlussphase die Defensive, um nach vorne alles zu probieren. Die Schuss ging nach hinten los: Hilligsfeld konterte die SSG eiskalt aus und erhöhte auf den 3:0-Endstand. Lücke: „Man hat schon gemerkt, dass Hilligsfeld mit einigen aus der ersten Herren aufgelaufen ist. Solche Spieler bringen schon eine neue Dynamik rein und machen am Ende auch den Unterschied aus.“ TBH-Trainer Sven Hinzmann zog später ebenfalls ein Fazit: „Für uns ist es natürlich mit einem Sieg gegen einen Mitfavoriten in der Liga ein toller Start. Insgesamt ist es ein verdienter Sieg, der vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist, denn auch Marienau hatte seine Chancen und hat mitunter den Pfosten getroffen.“ Ein Sonderlob richtete er an seine Innenverteidiger Jan Elle und Tim Bödecker.
Tore: 1:0 (55.), 2:0 (88.), 3:0 (90.+3).

SG Saale-Ith/Marienhagen – MTV Coppenbrügge 2:6 (1:4).

Das Ostkreisduell ging überraschend deutlich an die Coppenbrügger. „Dabei waren wir spielerisch sogar leicht überlegen. Nur kamen wir überhaupt nicht mit den langen Bällen von Coppenbrügge klar und dazu kam ihre Effektivität. Aus vier Schüssen haben sie vier Tore gemacht“, war SG-Coach Alexander Kelle nach Abpfiff bedient. Pietro Bua traf nach Vorlage von Patrick Giger bereits in der 3. Minute zum 1:0 für den MTV. Linus Friedemann legte nach Verlängerung von Florian-Adrian Dudumann das 2:0 nach (17.), ehe Marlon Duchna im direkten Anschluss einen Abstimmungsfehler in der Abwehr mit dem 3:0 bestrafte (18).

Jan-Niklas Hitzer verkürzte zwar auf 1:3 (41.), doch stellte Coppenbrügge postwendend wieder klare Verhältnisse her – Bua traf zum 4:1 (43.). Nach dem Seitenwechsel ebbte das Duell zumindest anhand der Torfrequenz ab. Hitzer verkürzte in der 85. Minute per Strafstoß auf 2:4. Ins Wackeln geriet der Sieg der Gäste nicht mehr. Im Gegenteil: Dudumann schnürte noch einen späten Doppelpack und setzte mit einem sehenswerten Schuss aus 18 Metern den Schlusspunkt. Kelle: „Wir haben zu früh den Kopf in den Sand gesteckt und uns in den Zweikämpfen dann auch teilweise aufgegeben. So eine Klatsche direkt im ersten Heimspiel will man nicht haben. Gegen so einen körperlich agierenden Gegner darf man nicht zurückstecken, sonst gerät man ins Hintertreffen.“ 
Tore: 0:1 Pietro Bua (3.), 0:2 Linus Friedemann (17.), 0:3 Marlon Duchna (18.), 1:3 Jan-Niklas Hitzer (41.), 1:4 Bua (43.), 2:4 Hitzer (85./Strafstoß), 2:5 Florian-Adrian Dudumann (87.), 2:6 Dudumann (90.).

TSV Eintracht Nienstedt – SG Hajen/Latferde II 4:1 (0:1).

So kann man als Aufsteiger mal in die neue Spielzeit starten. Gegen Absteiger Hajen/Latferde II feierte der TSV aus dem hohem Nordkreis direkt einen 4:1-Erfolg – dabei hatten die Gäste nach einem verwandelten Foulelfmeter von Hendrik Bohne (5.) forsch losgelegt. „Mit dem Führungstreffer sind wir gut reingekommen. Von da an wurde es aber immer schlechter. Wir hatten keinen Zugriff mehr auf die Gegenspieler“, haderte SG-Trainer Manuel Feyer. Die langen Bälle der Hausherren wurden zunächst noch überstanden, doch nach dem Seitenwechsel war der Bann dann gebrochen.

„Nienstedt hat sich viele Chancen erarbeitet und die größere Leidenschaft auf dem Platz gelassen. Das war heute der Unterschied“, betonte Feyer. Allen voran Lukas Schädel spielte bei der Eintracht groß auf, traf gleich dreimal in Folge und brachte die Hausherren damit endgültig auf Kurs. „Es war eine total überzeugende Mannschaftsleistung. Nach dem Gegentreffer sind wir spielbestimmend geworden, treffsicher wurde es aber erst in der zweiten Hälfte. So oder so: es war ein super Einstand“, fügte auch TSV-Sprecher Torsten Reimann später hinzu.
Tore: 0:1 Hendrik Bohne (Foulelfmeter), 1:1 Lukas Schädel, 2:1 Schädel, 3:1 Schädel, 4:1.

SG Hameln 74 – MTSV Aerzen II 2:1 (1:1).

Geschichten wie diejenige, die sich am Nachmittag bei der SG Hameln 74 ereignete, schreibt nur der Fußball. Gegen Absteiger Aerzen II ging es für die Lauke-Elf denkbar schlecht los. Nach nicht einmal zwei Minuten kugelte sich Etat-Keeper Ahmad Ahmad bei einem Schussversuch der Gäste den Finger aus, einen Ersatzmann fürs Tor gab´s nicht. Also musste ein Feldspieler auf die Linie, in diesem Fall Sebastian Säbsch. Und der bekam von Beginn an ordentlich etwas zu tun. „Das Spiel hätte auch 6:6 ausgehen können. Aerzen hatte ordentlich Chancen, aber entweder hat Säbsch gehalten oder die Abschlüsse waren zu ungenau“, schilderte 74-Neu-Coach Michael Lauke, der nach einer halben Stunde selbst jubeln durfte. Nils Schrader traf den Pfosten, Maksim Jankovic staubte ab. Doch Aerzen blieb dran. Erst klärte Jonas Hölters noch in höchster Not, in der 40. Minute stand Tim Nickel nach einem Freistoß dann sträflich frei – 1:1.

Doch SG legte nach der Pause wieder vor, Leon Klenovic traf zum 2:1. „Danach ist Aerzen drückend überlegen gewesen“, betonte Lauke. Doch immer wieder verhinderte Säbsch den Ausgleich. Auch nach dem Platzverweis für David Weirich steckten die Hummetaler nicht auf – und bekamen in der Nachspielzeit noch die "Big Chance" auf den Ausgleich serviert, als Schiri Haji Fakhro nach einem Foulspiel auf den 74-Elfmeterpunkt zeigte. Doch Säbsch sicherte sich den Heldenstatus, tauchte ab, kratzte die Kugel aus dem Kasten und sicherte den Hamelner damit den kuriosen Sieg. „Der totale Hammer“, war Lauke von den Socken und resümierte: „Wir sind heute der etwas glücklichere Sieger, haben uns aber den Dreier mit unserer kämpferischen Leistung auch verdient.“
Tore: 1:0 Maksim Jankovic (29.), 1:1 Tim Nickel (40.), 2:1 Leon Klenovic (52.).
Besonderes: Rote Karte für Aerzens David Weirich (70.).

TSV Groß Berkel – TSV Nettelrede II 2:3 (0:1).

Der Absteiger musste sich dem Aufstiegsaspiranten knapp geschlagen geben. Nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand starteten die Hummetaler noch eine Aufholjagd, doch die Tore kamen letztlich zu spät. „Groß Berkel war stärker als erwartet“, so Nettelredes Trainer Patrick Gruschka. Dennoch setzte seine Elf zunächst die Akzente: Kapitän Dario Stramer erzielte per Lupfer das 1:0 (22.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Kai-Robin Heppner auf 2:0, als er bei einer Hereingabe am zweiten Pfosten lauerte (60.). Matthias Thiele vollendete anschließend noch einen sauber vorgetragenen Angriff zum 3:0 (63.). Über den Berg waren die „Grönjer“ aber noch nicht. Groß Berkel blies zu einer letzten Aufholjagd: Rasmus Vogt war nach einem Diagonalpass frei durch und verkürzte auf 1:3 (79.).

In der dritten Minute der Nachspielzeit bestrafte Sven Nestroy noch einen Fehlpass der Gäste mit dem 2:3 – doch kurz darauf war Schluss und der Sieg der Nettelreder sicher im Hafen. „Zum Ende hin ist es noch einmal hitzig geworden. Aber der Sieg ist schon verdient. Trotz der Stärke des Gegners waren wir bis zum 3:0 die spielbestimmende Mannschaft“, zog Gruschka Bilanz und hob die Leistung seines Kapitäns Stramer hervor.
Tore: 0:1 Dario Stramer (22.), 0:2 Kai-Robin Heppner (60.), 0:3 Matthias Thiele (63.), 1:3 Rasmus Vogt (79.), 2:3 Sven Nestroy (90.+3).
Webdesign & CMS by cybox