22.09.2024 19:33

2. Kreisklasse


Neun Tore in Brünnighausen: Ergebnis-Wahnsinn geht weiter

Nienstedt gewinnt dank Doppel-Elfer / RTW-Einsatz überschattet Spiel in der Nordstadt
Maximilian Reiss TSV Bruennighausen
Maximilian Reiss traf beim 5:4 doppelt.

TSV Nettelrede II – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst II 3:0 (2:0).

Der unangefochtene Spitzenreiter ließ auch gegen die SG Großenwieden die Muskeln spielen und siegte souverän mit 3:0. „Es war ein sehr gutes Spiel von uns. Wir hatten viel Kontrolle über das Spiel und haben zur Pause mehr als verdient 2:0 geführt. Wir hatten noch viele weitere Aktionen, aber SG-Torwart Luis Böhne hat heute gut gehalten.“ Rechtsverteidiger Kai Heppner traf zum 1:0, als er in der eigenen Hälfte mit dem Ball dem Ball über außen durchstartete, nach einem Doppelpass mit Matthias Thiele schließlich frei Durch war und zur Führung einschob. Saniel Dedeic legte in der Folge das 2:0 für den TSV nach (31.).

Im zweiten Durchgang  flachte die Begegnung ab. „Wir haben hinten nichts anbrennen lassen, nach vorne hin hatten wir aber auch nicht mehr die Riesenchancen“, so Gruschka. David Roman sorgte in der Nachspielzeit für den 3:0-Endstand. Gruschka: „Dass das Spiel dann abflacht, ist angesichts von sechs Spielen in drei Wochen auch irgendwo verständlich. Insgesamt war es ein faires Spiel, der Schiedsrichter hatte da nicht viel zu tun“, resümierte Nettelredes Trainer abschließend.
Tore: 1:0 Kai Heppner (17.), 2:0 Sanel Dedeic (31.), 3:0 David Roman (90.+3).

TSV Brünnighausen – BW Tündern III 5:4 (1:2).

Die abstrusen Ergebnisse im Kreis gehen weiter. Beim Neun-Tore-Festival in Brünnighausen behielten die Hausherren die Oberhand. Auch im ersten Durchgang war es der TSV, der den ersten Treffer erzielte, Jörn Siegroth setzte einen Strafstoß in die Maschen (25.). „Wir sind gut reingekommen und der Führungstreffer hat uns Selbstvertrauen gegeben. Wir haben früh gemerkt, dass heute etwas möglich ist“, resümierte TSV-Sprecher Robert Kügler. In der Folge passten die Hausherren allerdings zweimal nicht auf, sodass Luka Müller und Pascal Nolte die Partie zugunsten der „Schwalben“ drehten. Noch vor der Pause hätten die Gastgeber ausgleichen können, doch Pete Reinecke blieb gleich zweimal an BWT-Torhüter Karsten Meinhardt hängen. „Nach dem Seitenwechsel ist Tündern stärker geworden. Serdal Aydin stand zweimal frei vor unserem Kasten, hat die Chancen aber nicht genutzt“, fuhr Kügler fort.

Effektiver zeigten sich derweil die Männer von Volker Werner. Fabian Mehrtens, Torben Schwiening und Maximilian Reiss brachten die Gastgeber mit 4:2 in Front. Doch entschieden war noch nichts, denn die eingewechselten Cagtay Can Inaltekin und Malte Grehl brachten Tündern mit dem 4:4 nochmal auf Punktekurs. Der Held des Nachmittags war letztendlich Brünnihausens Torschütze Reiss, der sich in der 85. Minute geschickt zwischen Ball und Gegner stellte, herumdrehte und die Kugel volley ins lange Eck jagte. „Tündern zwar immer gefährlich und hat alles nach vorne geworfen. Wenn wir zehn Minuten länger gespielt hätten, wäre der Ausgleich sicherlich gefallen“, bilanzierte Kügler schließlich, der Entscheider Reiss eine gute Leistung attestierte.
Tore: 1:0 Jörn Siegroth (25./Strafstoß), 1:1 Luka-Kristian Müller (35.), 1:2 Pascal Nolte (40.), 2:2 Fabian Mehrtens (60.), 3:2 Torben Schwiening (72.), 4:2 Maximilian Reiss (75.), 4:3 Cagtay Can Inaltekin (80.), 4:4 Malte Grehl (83.), 5:4 Reiss (85.).

TSV Eintracht Nienstedt – TB Hilligsfeld II 2:1 (1:1).

Im Duell der furiosen Aufsteiger behielten die Männer aus dem hohen Norden Hameln-Pyrmonts die Oberhand. „Ich sag´s nicht gerne, aber der Schiedsrichter stand heute leider im Mittelpunkt“, haderte TBH-Trainer Sven Hinzmann nach dem 1:2. Die Gäste erwiesen sich als spielbestimmende Mannschaft und gingen in der 34. Minute auch selbst in Führung. „Bis dahin hatte Nienstedt keine einzige Chance“, betonte Hinzmann. In der 39. Minute folgte dann der erste Aufreger. Nach einem Foulspiel an der Sechzehnerlinie entschied der Unparteiische auf Elfmeter für die Hausherren. Dazu der Gäste-Trainer: „Er konnte die Szene selbst gar nicht beurteilen, hat sich auf Nachfrage bei Nienstedt dann aber für den Elfmeter und gegen den Freistoß entschieden.“

Lukas Schädel verwandelte. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste spielbestimmend, brachten die sich bietenden Gelegenheiten aber nicht im Tor unter. So folgte in der 65. Minute die zweite strittige Szene. Im Laufduell ging ein Eintracht-Akteur im TBH Sechzehner zu Boden. Wieder ertönte der Elfmeterpfiff, wieder netzte Schädel ein. „Bis dahin hatte Nienstedt wieder keine einzige Chance. Durch die Unruhe haben wir den Faden verloren“, machte der Trainer deutlich, gab es aber auch zu: „Wir hätten unsere spielerische Überlegenheit heute in Tore ummünzen müssen.“ Von Seiten der Gastgeber war bis Redaktionsschluss keine Stimme einzuholen.
Tore: 0:1 Alexander Galimski (34.), 1:1 Lukas Schädel (39./Elfmeter), 2:1 Schädel (65./Elfmeter).

TSV Groß Berkel – SG Hajen-Latferde 2:0 (1:0).

Groß Berkel bleibt in der Spitzengruppe der 2. Kreisklasse dabei. „Wir sind gut reingestartet und haben uns innerhalb der ersten Minuten drei, vier hochkarätige Möglichkeiten erspielt“, machte Groß Berkels Sprecher Dominik Brose nach dem 2:0 gegen Schlusslicht Hajen-Latferde II deutlich. Prompt fiel auch die Führung für die 05er, Nils Hasse vollendete eine Kombination zum 1:0. Viel passierte in der Folge aber nicht. „Hajen hat tief gestanden und uns das Leben schwergemacht. Vielleicht lag das auch zu Teilen an dem Wetter“, merkte Brose an.

In der zweiten Spielhälfte hatte der noch punktlose Absteiger beinahe den Fuß in der Tür. Vor allem zwischen der 70. und 80. Minute drückten die Gäste ordentlich auf den Ausgleichstreffer. „Da hatte der Gegner eine Sturm- und Drangphase, in der die Partie auf der Kippe stand. Pfosten, Latte – beides war dabei. Und auch unser Keeper Paul Mehrländer hatte seine Finger im Spiel“, so Brose. Auch in der Folge wollten die Gäste den Ausgleich erzwingen, liefen in der Schlussminute jedoch in einen Konter. Nils Haase entscheidete die Partie letztlich mit seinem zweiten Treffer. Broses Schlusswort: „Das Ergebnis zählt.“
Tore: 1:0 Nils Haase (9.), 2:0 Haase (90.).

TuS Löwensen – MTV Coppenbrügge 5:0.

Die Gäste sind aufgrund personellen Notstands nicht angetreten. „Es wurde seitens Coppenbrügge um Verlegung gebeten. Leider war uns das nicht möglich, da viele Spieler arbeitstechnisch auch Schichten schieben müssen. Kein Ausweichtermin wäre daher möglich gewesen“, schilderte Löwensens Sprecher Rashad Kukhmazov.

SG Hameln 74 – SG Saale-Ith/Marienhagen 3:0 (0:0).

SG74 schloss am Nachmittag zu Saale-Ith/Marienhagen auf. Von einem 3:0-Erfolg war in der ersten Hälfte aber noch nicht viel zu sehen. „Da war es ein Sommerkick. Wir haben nicht viel gemacht, aber auch nicht viel zugelassen“, machte Hamelns Trainer Michael Lauke deutlich. Einmal rettete 74-Verteidiger Amar Khalaf in höchster Not, viel mehr passierte nicht. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel aber rasch. Nach handgestoppten 34 Sekunden markierte Maksim Jankovic die Führung für die Gastgeber. Zehn Minuten später bugsierte Nino Delius die Kugel frei am Tor vorbei, ehe der eingewechselte Justin Langner mit seiner ersten Ballaktion auf 2:0 erhöhte. Nur 120 Sekunden später stand es nach dem Treffer von Nils Schrader bereits 3:0.

Dieser hätte nach Ansicht Laukes aber nicht zählen dürfen: „Man muss sagen, dass der angesetzte Schiedsrichter heute kurzfristig abgesprungen ist, dafür hat sich dann Dennis Mühlenweg angeboten. Das hat er auch gut gemacht, aber in der Szene lag er leider falsch. Vor dem Tor ist einer unserer Spieler im Mittelfeld mit gestrecktem Bein zum Ball gegangen.“ In Folge dieser Aktion sah Gäste-Trainer Sven Hölscher die Ampelkarte. Dazu Lauke: „Ich kann den Unmut des Gegners da völlig verstehen. Zu allem Überfluss ist auch noch Saales Mika Schuler kreislaufbedingt zusammengeklappt und musste mit dem RTW abtransportiert werden. Dadurch war natürlich enorme Unruhe auf dem Platz.“ Abgesehen von einem Lattentreffer von Dennis Lochwitz passierte in der Folge auch nicht mehr viel. Laukes Resümee: „Wir waren in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft, aber das Ergebnis ist ein Tor zu hoch ausgefallen und hat einen faden Beigeschmack.“
UPDATE vom 23. September, 18.48 Uhr:
Nach dem Spiel hat sich die SG Saale-Ith/Marienhagen bei AWesA gemeldet und um die Möglichkeit gebeten, ein Statement zum Spiel abzugeben. Trainer Sven Hölscher sagt:
„Es fing schon damit an, dass der angesetzte Schiedsrichter kurzfristig abgesagt hat und die Hamelner damit vor der undankbaren Aufgabe standen, spontan als Heimmannschaft einen Schiedsrichter zu stellen. Der Schiri, der dann gefunden wurde, war bereits in einer Funktion für die Hamelner aktiv. Ab der 2. Minute hatten wir das Gefühl, dass viele Entscheidungen gegen uns laufen und wir nicht ganz ernst genommen wurden. Teilweise wurden wir nach klaren Fouls belächelt. Dazu kam dann noch, dass die neue Regel, dass nur die Kapitäne mit dem Unparteiischen sprechen dürfen, einseitig ausgelegt wurde. Während die 74er ganz offen mit dem Schiri sprechen durften, wurde bei uns sofort ein Riegel vorgeschoben. Was aber wirklich tief blicken lässt: Vor dem 0:3 wurde ein Spieler von uns glasklar mit gestrecktem Bein gefoult und das Spiel wurde laufen gelassen. Daraus entstand das 3:0 für die SG Hameln. Der Hamelner Trainer, Michael Lauke, hat seine Mannschaft daraufhin aufgefordert, aufgrund dieser offensichtlichen Fehlentscheidung unseren Spieler durchlaufen zu lassen, um das 1:3 zu nachzuholen – eine sehr faire Geste und ohnehin ist Michael ein unglaublich toller Sportsmann. Nur hatte seine Mannschaft eine andere Meinung und hat ganz normal weitergespielt. Kurz darauf ist dann ein Spieler von uns mit Kreislaufproblemen zusammengebrochen. Während wir ihn am Seitenrand betreut und auf den Rettungswagen gewartet haben, wurde das Spiel schon wieder angepfiffen. Auch das kennen wir so nicht. Der Trainer der Hamelner hat sich nach dem Spiel sogar bei uns entschuldigt. Es kam schon einiges zusammen, was uns dann in der Summe stutzig macht.“

Daraufhin haben wir auch 74-Trainer Michael Lauke zu der Lage befragt: „Ich habe das nicht gegebene Foul vor dem 0:3 nicht gesehen, weil ich noch damit beschäftigt war, mir die Daten zum 0:2 zu notieren für die Presse. Es ging alles sehr schnell in dieser Phase des Spiels, zwischen den Toren lag nur wenig Zeit. Ich habe nur den Knall des Balls und einen lauten Schrei gehört und dann meiner Mannschaft gesagt, dass wir den Gegner durchlaufen lassen sollen im Sinne des Fairplays. Als der Anpfiff dann kam, wurde weitergespielt. Dass der Schiedsrichter die Regel, dass nur die Kapitäne mit ihm sprechen dürfen, einseitig ausgelegt haben soll, kann ich aber nicht bestätigen. Auch unsere Spieler haben Gelb dafür gesehen. Ich habe dem Schiedsrichter nach dem Spiel auch mitgeteilt, dass einige fragwürdige Entscheidungen dabei waren und im Nachbericht auch von einem faden Beigeschmack gesprochen, der mit unserem Sieg mitschwingt.“
Tore: Maksim Jankovic (46.), 2:0 Justin Lagner (68.), 3:0 Nils Schrader (70.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Saale-Ith/Marienhagens Trainer Sven Hölscher (70.).
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