02.06.2024 17:43

Bezirksliga

Aerzen hat letzten Strohhalm fest im Griff - Salzhemmendorf kassiert „heftigste Abreibe“

Bartolillo-Elf siegt in Harsum / Salzhemmendorf kassiert acht (!) Gegentore

Daniel Niemeyer MTSV Aerzen Bezirksliga Fussball

Daniel Niemeyer traf doppelt für den MTSV.

SC Harsum – MTSV Aerzen 2:4 (1:1).

In Aerzen brennt noch Licht! Mit dem 4:2 in Harsum wahren die Hummetaler eine Restchance auf den Relegationsrang. Zwei Punkte Rückstand hat der MTSV auf Afferde. Am letzten Spieltag müssen die Aerzener in Almstedt gewinnen und darauf hoffen, dass die Eintracht im Lamspringe verliert. Das Torverhältnis der Elf von Gaetano Bartolillo ist um 17 Tore schlechter,sodass Punktgleichheit nicht mehr hilft. „Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen. Jeder hat nochmal alles gegeben, um die Chance zu wahren“, meinte Bartolillo und hob zwei Spieler besonders hervor: „Florian Specht und Agostino di Sapia haben ausgeholfen und sich in dieses Spiel reingebissen. Davor kann ich nur den Hut ziehen.“

Patrick Hoppe schoss die Gäste nach einem Eckstoß aus kurzer Distanz in Führung (14.). Der SCH schlug durch Luca Hoffmann zügig zurück. Nach einem Eckball und einem Kopfball-Querpass vom langen auf den kurzen Pfosten war Hoffmann zur Stelle. In der Folge hatten Leandro Ribeiro und Patrick Hoppe mehrfach das 2:1 auf dem Fuß, waren jedoch im ersten Durchgang nicht mehr erfolgreich.

Nach dem Seitenwechsel war Harsum dem Führungstreffer näher. Zunächst trafen die Hildesheimer nach einem Eckball die Latte (49.), ehe Aerzens Keeper Justin Gerche in der 59. Minute ausrutschte, seinen Gegenspieler zu Fall brachte und damit einen Strafstoß verursachte. Robin Westphal ließ sich nicht zweimal bitten und schoss Harsum mit 2:1 in Front. „Nach dem 1:2 ist ein Ruck durch unsere Mannschaft gegangen. Wir haben danach richtig gut Fußball gespielt und uns zahlreiche Torchancen erarbeitet“, so Bartolillo. Nachdem Ribeiro und Hoppe erneut die Zielgenauigkeit vermissen ließen, traf Daniel Niemeyer in der 74. Minute zum lang ersehnten 2:2.

In den Schlussminuten schlug das Pendel endgültig in Aerzens Richtung aus. Nach einem Handspiel im Strafraum verwandelte Julian Razlaw den Strafstoß zum 3:2 (87.) und in der Schlussminute hob Daniel Niemeyer nach einem langen Ball das Leder über Harsums Keeper hinweg in die Maschen. „Wir waren am Drücker und haben die Tore noch gemacht. Mal schauen, was der letzte Spieltag bringt“, verabschiedete sich Bartolillo.
MTSV Aerzen: Gerche, Gljanz, Niemeyer, di Sapia, Specht, Mittelstädt (84. Frevert), Hoppe, Razlaw, Selensky, Ribeiro, Klein.
Tore: 0:1 Patrick Hoppe (14.), 1:1 Luca Hoffmann (18.), 2:1 Robin Westphal (59.), 2:2 Daniel Niemeyer (73.), 2:3 Julian Razlaw (87./Strafstoß), 2:4 Daniel Niemeyer (90.).

SV Einum – BW Salzhemmendorf 8:3 (6:3).

In Einum spielte sich ein völlig verrücktes Spiel ab. Neun Tore in der ersten Halbzeit, in Summe ganze elf Tore – mehr Unterhaltung kann sich der neutrale Zuschauer nicht wünschen. „Wir haben heute ein bisschen was ausprobiert und sind im 4-3-3 gestartet. Das hat anfangs auch gut geklappt. Wir standen kompakt im Zentrum und haben Einum früh gestört. Die ersten Chancen haben wir eiskalt genutzt“, meinte BW-Spartenleiter Nico Granzow. Marvin Lipke traf per Seitfallzieher (!) zum 1:0 für „Solte“ und drei Minuten später bediente er mit einem Querpass den mitgelaufenen Marcel Tost, der auf 2:0 erhöhte.

„Wir waren selbst überrascht. Eigentlich kam uns das total entgegen, weil wir mit zwei geschossenen Toren auf die Defensive setzen konnten. Nur hat Einum direkt das 1:2 gemacht und was dann passiert ist, kann man kaum erklären. Da haben mehrere Faktoren ineinander gegriffen“, so Granzow. Nach dem 1:2 durch Nils Riebesell saß bei den Hausherren plötzlich jede Aktion: Riebesells Bruder Lars und Tom Kern drehten per Doppelschlag (14./16.) das Spiel, ehe die Riebesells nicht mehr zu bremsen waren. Nils traf noch zweimal zum 5:2 und Lars legte das 6:2 nach. Louis Herrmann verkürzute vor der Pause noch auf 3:6 aus Salzhemmendorfer Sicht.

„In der zweiten Halbzeit wollten wir nicht einbrechen und haben die Defensive gestärkt. Aber so richtig haben wir nicht mehr reingefunden. Einum war klar besser, hat den Ball laufen lassen und seine spielerische Stärke ausgespielt. Das ist die saftigste Abreibe, die wir seit vielen Jahren bekommen haben“, so Granzow. Lars Riebesell und Tobias Wahlandt sorgten für den 8:3-Endstand. Abgesehen der deutlichsten Saisonniederlage hatten die Ostkreisler aufgrund des sicheren Klassenerhalts nichts mehr zu befürchten.
BW Salzhemmendorf: Meyer, Zahl, Müller, Fitzner, Lipke, Herrmann (56. Hasse), Granzow, Tost (65. Braukmüller), Werra, Sürig, Knoke (46. El Yazidi).
Tore: 0:1 Marvin Lipke (4.), 0:2 Marcel Tost (7.), 1:2 Nils Riebesell (8.), 2:2 Lars Riebesell (14.), 3:2 Tom Kern (16.), 4:2 Nils Riebesell (31.), 5:2 Nils Riebesell (36.), 6:2 Lars Riebesell (38.), 6:3 Louis Herrmann (39.), 7:3 Lars Riebesell (77.), 8:3 Tobias Wahlandt (81.).

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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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