Kreisliga

Trotz Überzahl: TSV spielt nur remis und gibt Spitze an Aerzen ab!

„Wir leben noch!“ – Hastenbeck gewinnt Keller-Duell / Hemeringen und Emmerthal feiern Auswärtssiege

TSV Bisperode - TSV Grohnde 1:1 (0:1).

„Das waren zwei  verlorene Punkte“, war Bisperodes Team-Manager Thilo Becker nach dem Remis gegen den TSV Grohnde schwer enttäuscht. Denn nicht nur zwei Punkte verloren die Ostkreisler: Auch die Tabellenführung mussten die Blau-Gelben an den MTSV Aerzen abtreten. Gegen die defensiv eingestellten und auf Konter lauernden Gäste hatten Krikunenko & Co. zwar die „Ballhoheit“, der letzte Pass endete jedoch zu häufig in der vielbeinigen Abwehr der Mathewes-Elf. Kurz vor der Pause dann der Schock für die Hausherren: Thomas Hänelt bugsierte das Leder unfreiwillig ins eigene Gehäuse und besorgte damit die Führung für den Außenseiter, der sich in Durchgang zwei nun noch weiter zurückzog und nach dem Platzverweis für Christopher Thomas „mit Mann und Maus“ verteidigte. Sollte doch ein Angriff der Bisperoder zum Abschluss gebracht werden, war  Grohndes Keeper Tobias Stegmaier souverän zur Stelle. Nach exakt einer Stunde hatten die Mannen von Werner Brennecke dann Glück, das Felix Opitz bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Gäste im direkten Duell mit TSV-Schlussmann Heiko Schröer den Kürzeren zog. „Dann wäre Bisperode mausetot gewesen“, meinte Grohndes Sprecher Michael Klimasch, der stattdessen jedoch den Ausgleich durch Abbas Jaber zu sehen bekam, der den Ball aus der Distanz in die Maschen drosch. Danach fehlte den Hausherren allerdings die nötige Kreativität, um das Blatt komplett zu wenden. „Wir waren zwar die ganze Zeit am Drücker, haben aber viel zu planlos gespielt. Das letzte Zuspiel war nicht vorhanden, viele Aktionen waren Zufallsprodukte. Grohnde hat sich den Punkt mit einer kämpferisch starken Leistung verdient“, berichtete Thilo Becker abschließend.
Tore: 1:1 Thomas Hänelt (44./Eigentor), 1:1 Abbas Jaber (77.).
Besonderes: Gelb-Rot für Grohndes Christopher Thomas (55.).

SV Hastenbeck - SC Börry 2:0 (1:0).

Das Ligaschlusslicht aus Hastenbeck hat im Kampf gegen den Abstieg ein deutliches Lebenszeichen abgegeben und im Keller-Duell gegen den SC Börry drei wichtige Punkte gesammelt. Harun Karamann und Jan-Philipp Muche waren auf Seiten der Gastgeber die Männer des Tages. Karamann brachte die Gastgeber per Kopfballtreffer nach 20 Minuten in Front, nachdem Hastenbecks erster Versuch durch Tom Rehmert (1.) an der Latte landete. Darüber hinaus blieben Hochkaräter in einem umkämpften Spiel Mangelware. Nach dem Seitenwechsel kam der Sportclub zwar etwas stärker auf, ließ die nötige Durchschlagskraft jedoch vermissen. Und wenn es im Hastenbecker Strafraum doch einmal brenzlig wurde, war Interimskeeper Benjamin Giese zur Stelle, der für den kurzfristig ausgefallenen Maximilian Kinast einsprang und seinen Job souverän meisterte. Auf der anderen Seite kam es zwölf Minuten vor Schluss ebenfalls zu einer improvisierten Torwartlösung: Nachdem Börrys Manuel Milutinovic für eine Notbremse den Roten Karton sah, stellte sich Coach Rolf Schünemann zwischen die Pfosten und musste in der letzten Minute noch einmal hinter sich greifen. Der SCB warf in der Schlussphase alles nach vorn und wurde von den Gastgebern eiskalt ausgekontert. „Wir leben noch! Der Sieg ist umso höher zu bewerten, weil mit Kinast und Schnee kurzfristig zwei wichtige Leute ausgefallen sind“, war Hastenbecks Spartenleiter nach dem Abpfiff überglücklich.
Tore: 1:0 Harun Karamann (20.), 2:0 Jan-Philipp Muche (90.).
Besonderes: Rot für Börrys Manuel Milutinovic (78.).

MTSV Aerzen - TuS Hessisch Oldendorf 4:1 (2:1).

Der MTSV Aerzen hat dem TSV Bisperode dank eines 4:1-Siegs gegen den TuS Hessisch Oldendorf  die Tabellenführung abgeluchst! Die Aerzener machten von Beginn an Dampf und hatten durch Marius Pieper (4.) früh die Chance zur Führung, mussten nach 13 Minuten aber erstmal einen Rückschlag verdauen: Latif Kiki kam im Aerzener Strafraum zu Fall und netzte den fälligen Elfer selbst ein. MTSV-Keeper Jan-Hendrik Zapke hatte in den folgenden Minuten aber Zeit zum Durchschnaufen, da seine Vorderleute nicht die Köpfe in den Sand steckten, sondern direkt in den Gegenangriff übergingen: Dominic Meyer münzte den Einsatz der Hummetaler per gut getimten und platzierten Kopfball schließlich zum Ausgleich ein. Zehn Minuten vor der Pause, als es beide Teams gerade etwas ruhiger angehen ließen, fasste sich MTSV-Torjäger Benno Reuke ein Herz und zog aus 20 Metern trocken ab. Keine Chance für den sonst starken TuS-Keeper Frederick Quindt. „Das 2:1 kam wie aus dem Nichts“, meinte MTSV-Coach Stephan Meyer, dessen Elf in Durchgang zwei zunächst den Gästen das Feld überlies. Zwingende Torchancen sprangen für die Oenelcin-Riege jedoch nicht heraus. Gegen Ende legten die Hausherren dann wieder einen Zahn zu und erhöhten die Führung durch André Preuß und Marius Pieper auf 4:1. „Unterm Strich ist der Sieg auch in der Höhe verdient“, war Meyer am Ende des Tages wunschlos glücklich.
Tore: 0:1 Latif Kiki (13./Strafstoß), 1:1 Dominic Meyer (15.), 2:1 Benno Reuke (35.), 3:1 André Preuß (66.), 4:1 Marius Pieper (80.).
Besonderes: Gelb-Rot für Hessisch Oldendorfs Gabriel Berjawi (79.).

TuS Rohden - VfB Hemeringen 2:3 (1:3).

Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen stehen für die Hemeringer nach ihrem Sieg in Rohden zu Buche. Roman Bendereit und Mohamad Safwan brachten die Gäste per Doppelschlag auf Kurs und erstickten damit die Anfangseuphorie der Gastgeber im Keim. „Die erste Halbzeit haben wir abgeschenkt. Nach dem ersten Gegentor haben wir den Faden verloren“, analysierte TuS-Trainer Dirk Matthias. Zwar gelang Jan Lange nach perfekter Pasternak-Vorarbeit der Anschluss, doch Mohamad Safwan stellte den alten Abstand mit seinem Treffer „aus dem Gewühl“ nach einer Ecke wieder her. Nach der Pause steigerten sich die Hausherren und Hemeringen beschränkte sich überwiegend auf die Abwehrarbeit. Obwohl der VfB sein Glück vergebens in langen Bällen suchte und Rohden nun Druck machte, blieben hochkarätige Torchancen aus, da der VfB clever verteidigte. „Es gab leider nur noch zwei, drei brenzlige Situationen“, berichtete Matthias, dessen Team durch Lange erneut der Anschluss gelang, am Ende aber leer ausging.
Tore: 0:1 Roman Bendereit (14.), 0:2 Mohamad Safwan (16.), 1:2 Jan Lange (24.), 1:3 Safwan (35.), 2:3 Lange (65.).

SSG Marienau - TSG Emmerthal 2:4 (1:2).

Eine abwechslungsreiche Partie mit vielen Torraumszenen bekamen die Zuschauer auf dem Marienauer Sportplatz geboten. „Es gab auf beiden Seiten Chancen ohne Ende“, gab SSS-Coach Stephan Schröer zu Protokoll. Eine dieser Möglichkeiten nutzte Frederick Giger aus, um den Außenseiter schnell in Führung zu bringen. Aus halblinker Position setzte er die Pille in den Winkel  des langen Ecks. Eine herrlicher Führungstreffer, der aber nur elf Minuten Bestand hatte: Florian Beims brachte die Gäste per direkt verwandeltem Freistoß zurück ins Spiel, ehe Michael Jermakowicz – ebenfalls nach einer Standardsituation – die erste TSG-Führung markierte. Doch die Ostkreisler, die von Beginn an über ihre Konter Gefahr ausstrahlten, bewiesen Moral, glichen wiederum aus und hatten durch Patrick Giger (70.) sogar die Chance auf die erneute Führung: Doch sein Schuss zischte Zentimeter am Pfosten vorbei. „Wer weiß, wie es ausgeht, wenn der sitzt“, haderte Schröer mit der ausgelassenen Möglichkeit, die von der TSG hart bestraft wurde. Michael Jermakowicz per Kopf und Florian Beims nach kurzer Freistoßablage schossen die Grün-Weißen in der Schlussphase zum hart erkämpften Sieg. „Besonders ärgerlich ist, dass wie alle vier Gegentore nach Standards kassieren. Wir haben super dagegen gehalten und hätten uns einen Punkt verdient gehabt“, bilanzierte Schröer nach dem Abpfiff.
Tore: 1:0 Patrick Giger (7.), 1:1 Florian Beims (18.), 1:2 Michael Jermakowicz (33.), 2:2 Maik Wilkening (53.), 2:3 M. Jermakowicz (81.), 2:4 Beims (85.).