26.05.2024 18:49

Kreisliga


„Nicht nur ein Rückschritt“ - „Sind die komplette Treppe runtergangen“

Von Stietencron hebt FCBPH-Zuversicht im Abstiegskampf / Azadi weiterhin im Höhenflug
Tobias Ruegge Reher Kopffoto
Hemeringens Trainer Tobias Rügge war nach Abpfiff die Enttäuschung anzumerken.

FC Bad Pyrmont Hagen II – SG Königsförde/Klein Berkel 3:1 (2:0).

Der Kurstadtclub feierte drei ganz wichtige Punkte im Kreisliga-Kellerkampf. „Wir sind in der ersten Halbzeit stark reingestartet. Königsförde war fußballerisch am Ball zwar besser, aber wir haben bärenstark verteidigt“, lobte FCBPH-Spielertrainer Christopher Loges nach dem 3:1-Erfolg. Bereits nach 180 Sekunden setzte Routinier Nico von Stietencron Alexander Gagarin bei einem Konter in Szene. Nach einer halben Stunde das umgekehrte Spiel: Gagarin bereitete sehenswert für von Stietencron vor und der erfahrene Knipser blieb vor dem Kasten eiskalt. Mit dem 2:0 ging´s auch in die Pause.

„Das war zu diesem Zeitpunkt auch verdient. Nach dem Seitenwechsel war der Gegner dann deutlich stärker. Wir haben uns eigentlich nur noch auf das Verteidigen konzentriert – und im richtigen Moment das 3:0 erzielt“, fuhr Loges fort. Diesmal war es der Spielertrainer selbst, der den etatmäßigen Stürmer der Dritten, von Stietencron, bediente. Allein auf weiter Flur ließ sich der 40-jährige Mittelstürmer die Chance nicht nehmen und stach erneut zu (54.). „Danach wurde es etwas ruhiger. Nico hatte sogar noch die Gelegenheit aufs 4:0, doch 'Köfö' hat nach dem Anschlusstreffer nochmal gedrückt. Wir haben bis zum Schluss aber nicht mehr viel zugelassen“, resümierte der Coach, der neben der kämpferischen Leistung seiner Mannschaft besonders der Defensive und Doppeltorschütze von Stietencron ein Lob aussprach.
Tore: 1:0 Alexander Gagarin (3.), 2:0 Nicolaus von Stietencron (30.), 3:0 von Stietencron (54.), 3:1 Cihan Cetin (61.).

TSV Nettelrede – TSV Bisperode 3:0 (0:0).

Von dem Abstiegspuffer der Bisperoder ist längst nichts mehr übrig – und beim Tabellendritten war für den TSV nichts zu holen. Die Nettelreder verteidigten hingegen ihren dritten Rang gegenüber der SG Großenwieden. „Wir haben gut losgelegt“, meinte „Grönjes“ Spielertrainer Dominik Trotz. In der 1. Minute klärten die Gäste den Ball auf der Linie, dann parierte Bisperodes Torhüter Niklas Pfleger stark gegen Trotz (5.), ehe Luca Barthel das 1:0 für die Gastgeber vergab. Nach dem schwungvollen Beginn ebbte der Nettelreder Sturmlauf ab und Bisperode kam besser ins Spiel. Zweimal war Schlussmann René Sustrate zur Stelle. Trotz: „Bisperode war über Eckbälle gefährlich und hat den schnellen Leon Pötsch mit Diagonalbällen immer wieder gesucht und gefunden.“

Im zweiten Durchgang übernahm der Favorit wieder die Kontrolle – und ließ jetzt auch die Tore folgen. Nur eine Minute nach Wiederanpfiff köpfte Bennet Koch einen Eckstoß in die Maschen, ehe selbiger vier Minuten darauf nach einer einer Kopfball-Verlängerung von Trotz erneut einnickte – 2:0. In der 68. Minute folgte die Entscheidung. Jonah Hirtz bediente Trotz per Steckpass, der passte in die Mitte und Jarno Schmedeke traf ins eigene Tor. Zuvor scheiterte Tore Hachfeld nach zwei starken Ballgewinnen jeweils am gut aufgelegten Bisperoder Schlussmann Pfleger. „Wir haben das Ergebnis dann bis zum Schluss verwaltet. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg auch in Ordnung“, bilanzierte Trotz, der neben Koch auch die Leistung von Hirtz hervorhob.
Tore: 1:0 Bennet Koch (46.), 2:0 Koch (50.), 3:0 Eigentor Jarno Schmedeke (68.).

SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – TB Hilligsfeld 3:3 (1:2).

In einem unterhaltsamen Duell trennten sich beide Kontrahenten 3:3. „Ein 3:3 der besseren Sorte“, fand SG-Trainer Patrick Skoruppa, der seinem Team nach drei Niederlagen in Folge eine große Moral bescheinigte: „Sie haben es unbedingt gewollt und alles reingeschmissen. Das ist nach dem kleinen Tief nicht leicht und macht die Mannschaftsleistung umso beachtlicher.“ Zunächst verpasste der Turnerbund den Gastgebern aber gleich zwei kalte Duschen: Sören Schaper traf aus 20 Metern zum 1:0 (4.) und Marcel Tönnies erhöhte auf 2:0, als er sich über links durchsetzte und sich für einen Torschuss anstatt einer Hereingabe entschied (12.). In der Folge war das SG-Trio die aktivere Mannschaft und kam kurz vor der Pause zum Anschluss. Nico Golub vollendete eine Flanke mit einer Direktabnahme zum 1:2 (45.).

Nach dem Gang in die Kabinen blieb die Partie umkämpft. In der 72. Minute lupfte Jan Erik Tillner zum 2:2 in die Maschen, nachdem TBH-Keeper Mark Bödecker für einen Pressschlag sein Tor verlassen hatte. Doch kippte das Momentum wieder, als Carlos Weide für offene Kinnladen sorgte: Nach einer Flanke lag er regelrecht in der Luft und beförderte das Leder per Seitfallzieher in die Maschen. Kurz vor Schluss sorgte SG-Defensivchef Jan-Niklas Bleil für den Endstand, als er sich mit einer Willensleistung durch gegnerische Defensive „boxte“ und zum 3:3 ausglich. „Es hätte in beide Richtungen kippen können, wobei wir in Summe die bessere Mannschaft waren. Wir hatten mehr Chancen und auch die besseren Chancen. Der TBH hat hingegen dreimal aufs Tor geschossen und gezeigt, was Effektivität bedeutet. Hut ab, das war ein geiles Spiel“, so Skoruppa.
Tore: 0:1 Sören Schaper (4.), 0:2 Marcel Tönnies (12.), 1:2 Nico Golub (45.), 2:2 Jan Erik Tillner (72.), 2:3 Carlos Weide (76.), 3:3 Jan-Niklas Bleil (88.).

VfB Hemeringen – SG Thal/Holzhausen 3:4 (1:3).

Der Letzte empfing den Vorletzten. Hemeringens Trainer Tobias Rügge zeigte sich im Nachgang enttäuscht: „Das war Not gegen Elend. Ich bin heute wirklich enttäuscht von der Einstellung der Mannschaft. Wenn ich nicht wüsste, dass wir es viel besser könnten, wäre das ja in Ordnung. Aber am Mittwoch machen wir noch ein Bombenspiel gegen Azadi (1:2-Niederlage, Anm.d.Red.) und heute das. Das ist nicht nur ein Rückschritt, wir sind die komplette Treppe runtergangen.“ Die Gäste hingegen bogen früh auf die Siegerstraße ein: Sufyan Mohammad (2.) und Manuel Fricke (11.) trafen zum 2:0 und Luca Bollmann legte kurz vor dem Pausenpfiff das 3:0 nach.

In der zweiten Halbzeit wurde der VfB aktiver und kam durch Doppelpacker Oleksandr Semashkov zum 2:3-Anschluss – doch ernsthaft um die Punkte kämpften die Gastgeber nicht mehr. Das lag vor allem am darauffolgenden 4:2 durch Maximilian Hilbert (75.). Philipp-Henry Oberkötter markierte zwar noch den 3:4-Anschluss (83.), doch sollte dieser Treffer keinen Einfluss mehr auf die Punkteverteilung haben. „Es war heute von beiden Mannschaften ein Gestokel. Bei den Toren haben beide Abwehrreihen nicht gut ausgesehen. Bei Thal war Fatmir Muslijaj in der ersten Halbzeit ein Lichtblick, über ihn lief wirklich alles. Die zweite Halbzeit ging mehr an uns, aber in Summe ist das einfach zu wenig. Wir haben lustlos gewirkt. Das ist eine Einstellungssache“, bemängelte Rügge.
Tore: 0:1 Sufyan Mohammad (2.), 0:2 Manuel Fricke (11.), 0:3 Luca Bollmann (42.), 1:3 Oleksandr Semashkov (43.), 2:3 Oleksandr Semashkov (65.), 2:4 Maximilian Hilbert (75.), 3:4 Philipp-Henry Oberkötter (83.).

TSG Emmerthal – SV Azadi Hameln 2:5 (1:2).

Azadi bestätigt weiterhin die ansteigende Formkurve der letzten Wochen. In Emmerthal dauerte es keine fünf Minuten, bis Eron Musliji die „Adler“ elegant per Hacke auf die Siegerstraße beförderte. „Bei uns ist ein bisschen die Luft raus in den letzten Wochen. Spielerisch waren wir mit Azadi heute auf Augenhöhe und haben auch immer wieder gute Akzente gesetzt, hatten aber das Abschlussglück nicht“, erklärte Emmerthals sportlicher Leiter, Dr. Ben Schwerdtfeger. Die TSG versuchte das Spiel zu machen und kam nach 24 Minuten auch zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Ansuama Colley köpfte einen Freistoß an den Querbalken und versenkte den Rebound selbst mit dem Schädel.

Doch nach der Trinkpause brachte Azadis Spielgestalter Egcon Musliji die Gäste erneut auf Kurs. „Azadi hat viel auf Konter gelauert“, betonte Schwerdtfeger später. Nach dem Seitenwechsel machten die „Adler“ dann kurzen Prozess. Nach sehenswerten Zuspiel stellte Alperen Özcelik auf 3:1 und Egcon Musliji verwandelte zwei Strafstöße zum 5:1. Direkt im Anschluss hatten die Grün-Weißen die Gelegenheit zum Verkürzen, doch Andrej Vorrat jagte den nächsten Strafstoß über den Querbalken. Der Treffer von Yannick Garbsch zum 2:5 bedeutete daher nur noch Ergebniskosmetik. „Es war ein offenes Spiel, das auch unentschieden hätte enden können. Wir haben uns leider zu leichte Gegentore gefangen. Man muss der Mannschaft aber zugute halten, dass sie sich nach dem 1:5 nicht hängengelassen hat und weiter alles versucht hat“, so der sportlicher Leiter abschließend.
Tore: 0:1 Eron Musliji (4.), 1:1 Ansumana Colley (24.), 1:2 Egcon Musliji (36.), 1:3 Alperen Özcelik (51.), 1:4 Egcon Musliji (60./Strafstoß), 1:5 Egcon Musliji (65./Strafstoß), 2:5 Yannick Garbsch (81.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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