Kreisliga

„Surprise, Surprise“ - Favoriten kommen ins Stolpern

Afferde, Grohnde und Eimbeckhausen feiern Überraschungssiege / Latferde gewinnt zum dritten Mal in Serie

HSC BW Tündern II - RW Hessisch Oldendorf 0:3 (0:1).

Timo Dubberke verstand nach dem Spiel die Welt nicht mehr. „Meine Jungs haben gekämpft wie die Löwen und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt“, meinte Tünderns Trainer, der am Ende aber mit leeren Händen da stand. Denn die Tore schossen die Gäste. Zwar hatte HSC-Akteur Wahid Tabnak die erste Chance des Spiels, das erste Tor schossen aber die Rot-Weißen. In der 18. Minute wurde ein Freistoß von Daniel Schütten abgefälscht und der Ball landete in den Maschen. „Mehr hatte Rot-Weiß bis zur 82. Minute eigentlich nicht zu bieten. Wir hatten mehr vom Spiel. Nur der letzte Pass kam leider oft nicht an“, berichtete Dubberke. Die besten Möglichkeiten der Hausherren hatten im zweiten Durchgang Niklas Sieck (55.), der die Latte traf, Niklas Berndt (65.) und Pascal Mengerßen (75.), die den Kasten knapp verfehlten. Nachdem Dubberke verletzungsbedingt drei Mal wechseln musste, ging die Ordnung etwas verloren und die Hessisch Oldendorfer konterten eiskalt. Yigit Arslans machte mit seinem Doppelpack für den Aufsteiger in der Schlussphase alles klar.
Tore: 0:1 Daniel Schütten (18.), 0:2 Yigit Arslan (82.), 0:3 Arslan (90.).
Besonderes: Gelb-Rot für Hessisch Oldendorfs Mesut Selvi (88.).

FC Latferde - BW Salzhemmendorf 2:1 (0:1).

Dritter Sieg im dritten Spiel für den FC 80. „Ich bin mächtig stolz auf meine Jungs“, war Latferdes Trainer Alexander Liebegott nach dem Schlusspfiff happy, aber noch sichtlich gezeichnet von den vorangegangenen 90 Minuten. „Wir mussten gegen zwölf Mann spielen, sind heute klar benachteiligt worden“, ärgerte sich Liebegott über den Auftritt des Schiedsrichters, insbesondere bei zwei Situationen (45., 60.), als der fällige Elfmeterpfiff ausblieb. Blau-Weiß gehörte die erste Hälfte. Die BW-Stürmer Yannick Kassubek und Sebastian Zschoch, der nach zwölf Minuten die verdiente Salzhemmendorfer Führung markierte, waren kaum in den Griff zu bekommen. Aus der Kabine kam Latferde dann mit Schwung und machte im zweiten Durchgang gehörig Druck. Benjamin Popp (50./Latte) und Daniel Schaper (60.) brachten den Ball aber nicht im Netz unter. In den letzten 20 Minuten waren die Gäste zwei Mal nach Zschoch-Kontern der Vorentscheidung nahe. FC-Keeper Rouven Gasde war aber zur Stelle und auf der anderen Seite markierte Benjamin Bohne den Ausgleich (80.). Vier Minuten später hatte Blau-Weiß per Elfer dann die Riesenchance zur erneuten Führung. „Da hat unser Spieler Meik Schulze klar den Ball gespielt“, beschrieb Liebegott die Entwicklung. Der Latferder Ärger war aber schnell verflogen. Gasde parierte Sebastian Pienings Strafstoß überragend und fast im Gegenzug markierte Thomas Liebegott den umjubelten Siegtreffer der 80er. „Der Sieg ist aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient“, freute sich Liebegott.
Tore: 0:1 Sebastian Zschoch (12.), 1:1 Benjamin Bohne (80.), 1:2 Thomas Liebegott (85.).

SG Marienau/Coppenbrügge - TuS Rohden 1:8 (0:3).

Keine Probleme hatte der TuS Rohden bei seinem Auftritt in Marienau. Nach dem umjubelten Erfolg gegen Tündern II feierten die Gäste diesmal einen 8:1-Kantersieg auf fremdem Platz. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, mit dem Spiel aber nicht“, fand TuS-Coach Thilo Klotz dennoch kritische Worte. „Marienau hat praktisch ohne Mittelfeld gespielt. Spielerisch war deshalb nicht viel zu sehen. Auch wir haben zu hektisch agiert“, skizzierte Klotz die 90 Minuten. Zur Pause hatte sich seine Mannschaft bereits einen Drei-Tore-Vorsprung herausgeschossen. Und auch nach dem Seitenwechsel ließ sich der TuS die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. „Allerdings waren unsere Tore kaum herausgespielt. Marienau war hinten schwach“, berichtete Klotz. Zumindest gelang den Ostkreislern am Ende noch der Ehrentreffer, den Yavuz Bulut in der 86. Minute markierte.
Tore: 0:1 Raphael Pasternak (11.), 0:2 Tim Meyer (20.), 0:3 Nils Kreber (32.), 0:4 Jan Lange (54.), 0:5 Lange (70.), 0:6 Daniel Pape (74.), 0:7 Lange (81.), 0:8 Meyer (85.), 1:8 Yavuz Bulut (86.).

SG Eimbeckhausen/Nettelrede – SV Lachem 2:0 (1:0).

Die SG Eimbeckhausen/Nettelrede hat den dritten Saisonsieg eingefahren. Dank der Treffer von Michael Wehmann und Torben Linde behielt die Spielgemeinschaft die Punkte im Nordkreis. Der SV Lachem kassierte dagegen die erste Niederlage. „Ich war lange nicht so zufrieden. Alle Spieler haben ihre Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt. Taktisch war das von uns eine einwandfreie Leistung“, zog SG-Spielertrainer Michael Wehmann ein durchweg positives Fazit. In einem attraktiven Spiel hatten beide Teams immer wieder gute Aktionen. Kurz vor dem Seitenwechsel war es Wehmann, der die Gastgeber mit einem sehenswerten Kopfballtreffer in Führung brachte. Nach dem Seitenwechsel verpassten Kevin Glimm (70.) und Marc Hartmann die Vorentscheidung, als sie gute Möglichkeiten nicht in Tore ummünzten. Auf der anderen Seite hatten die Lachemer nur eine Chance zum Ausgleich, die aber ohne Torerfolg blieb. Zwei Minuten vor dem Abpfiff war es dann Torben Linde, der mit dem 2:0 die Partie entschied. „Der Sieg war hochverdient. Das war eine super geschlossenen Mannschaftsleistung“, freute sich Wehmann.
Tore: 1:0 Michael Wehmann (43.), 2:0 Torben Linde (88.).

SV Eintracht Afferde – TSG Emmerthal 4:2 (2:0).

Mit einem 4:2-Heimsieg gegen den Meisterschafts-Mitfavoriten aus Emmerthal konnte sich die Eintracht aus Afferde für die beiden vorangegangenen Pleiten in Latferde und Salzhemmendorf rehabilitieren. „Wir waren gerade in der ersten Halbzeit wacher und aggressiver in den Zweikämpfen und haben eine geschlossen gute Mannschaftsleistung gezeigt“, freute sich SV-Coach Axel Marahrens über den Auftritt seiner Mannen. „Man of the Match“ war aus Sicht der Gastgeber Philipp Thiemer, der die Eintracht im ersten Durchgang per Doppelpack mit 2:0 in Front schoss. Zudem stellte Afferdes Angreifer in der 50. Minute den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her, nachdem Emmerthals Daniel Magaschütz zuvor per Foulelfmeter auf 1:2 verkürzt hatte. „Das war ein klarer Strafstoß. Das hat Murat Bendes im Zweikampf schon clever gemacht“, blickte Marahrens auf die Situation zurück. In der Schlussphase machten es die Gäste von der Emmer nochmal spannend und kamen durch den zur Halbzeit eingewechselten Cayan Altuntas auf 2:3 heran. Für mehr reichte es für Bendes & Co. nicht, denn Afferdes Dustin Anders behielt kurz vor Schluss die Nerven und versenkte einen an Philipp Thiemer verursachten Elfer zum 4:2-Endstand im TSG-Gehäuse. „Insgesamt war es ein Arbeitssieg in einem überdurchschnittlichen Kreisliga-Spiel. Letzte Saison haben wir gegen Emmerthal zwei Mal verloren und haben uns nun dafür revanchiert. Ich bin stolz auf meine junge Mannschaft und weiter fest davon überzeugt, dass Emmerthal aufsteigt“, so Marahrens, der seinem Torhüter Moritz Muschik („Eine exzellente Leistung“) sowie Fabian Kentsch ein Sonderlob aussprach.
Tore: 1:0 Philipp Thiemer (20.), 2:0 Thiemer (43.), 2:1 Daniel Magaschütz (50./FE), 3:1 Thiemer (50.), 3:2 Cayan Altuntas (86.), 4:2 Dustin Anders (89.). 

SSV Königsförde – SC Börry 2:2 (0:2).

„Wir haben die erste Halbzeit wieder total verpennt“, ärgerte sich Königsfördes Trainer Dirk Schumachers nach der Punkteteilung gegen Börry. Der Sport-Club war vom Anpfiff weg agiler und ging Mitte der ersten Halbzeit durch einen Doppelschlag von Karsten Ludewig sowie Cengiz Colak mit 2:0 in die Front. „Börry hat mit den Routiniers Dirk Brockmann und Rolf Schünemann in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt“, resümierte Schumachers, der nach Wiederanpfiff eine deutliche Leistungssteigerung seiner Mannschaft zu sehen bekam. Doch bis zur 79. Minute verteidigte das Team aus der Gemeinde Emmerthal den Zwei-Tore-Vorsprung. Dann war es SSV-Akteur Timmy Köppchen, der die Gastgeber hoffen ließ. Und nur acht Zeigerumdrehungen später jubelte das Team vom Beberbach erneut. Diesmal war es Niclas Hoppe, der mit seinem Treffer den Gleichstand herstellte. Fast hätten die Gastgeber die Partie noch komplett gedreht, aber kurz vor Schluss schob Köppchen das Spielgerät knapp am Pfosten vorbei. „Das Ergebnis ist schon gerecht. In der zweiten Halbzeit haben wir kämpferisch eine tolle Leistung gezeigt. Mit der Einstellung und der Moral bin ich sehr zufrieden“, so Schumachers abschließend. 
Tore: 0:1 Karsten Ludewig (24.), 0:2 Cengiz Colak (25.), 1:2 Timmy Köppchen (79.), 2:2 Niclas Hoppe (87.).

WTW Wallensen – TSV Grohnde 2:3 (0:0).

Überraschung im Ostkreis! Mit einem 3:2-Auswärtserfolg entführten die Gäste aus Grohnde drei Zähler aus der Glück Auf-Arena. „Wir haben uns leider selbst geschlagen und gerade in der ersten Halbzeit zu viele Chancen vergeben. Trotzdem geht ein großes Kompliment an Grohnde, sie haben gut verteidigt und clever gespielt“, analysierte WTW-Sprecher Thomas Schütte die vorangegangenen 90 Minuten. Im ersten Durchgang gaben Rot-Weißen vor heimischer Kulisse klar den Ton an, scheiterten aber im Abschluss immer wieder an TSV-Keeper Tobias Stegmaier. Erst nach dem Seitenwechsel machte es Wallensens Torjäger Frederick Giger besser und brachte sein Team in der 47. Minute in Führung. Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später schlugen die bis dahin harmlosen Gäste durch einen verwandelten Foulelfmeter von Christopher Thomas zurück. „Den kann man geben. Da haben wir uns etwas zu blöd angestellt“, erklärte Schütte, dessen Mannen nur 60 Sekunden brauchte, um den Schock des Ausgleichs zu verdauen. Erneut war Frederick Giger zur Stelle und erzielte die erneute Führung der Hausherren. Nach einem Abstimmungsproblem in der WTW-Hintermannschaft nutze Grohndes Jan-Philipp Schreiber die Gelegenheit und markierte nur sechs Minuten nach der WTW-Führung den 2:2-Ausgleich. In der Folgezeit drückten die Gastgeber auf den dritten Treffer, liefen zehn Minuten vor Schluss aber in den spielentscheidenden Konter. Zunächst wehrte WTW-Keeper Daniel Hake einen Schuss der Gäste bravourös ab, hatte gegen den Nachschuss von Robert Engel allerdings keine Abwehrchance. „Die Spielanteile lagen auf unserer Seite, Grohnde hatte aber etwas mehr Glück und war insgesamt die cleverere Mannschaft. Daher haben sie sich die Punkte auch verdient“, zeigte sich Schütte als fairer Verlierer. Ein Sonderlob verdienten sich auf Seiten der Gastgeber Abwehr-Chef Marc Ehlersding und Torjäger Frederick Giger.
Tore: 1:0 Frederick Giger (47.), 1:1 Christopher Thomas (49./FE), 2:1 Giger (50.), 2:2 Jan-Philipp Schreiber (56.), 2:3 Robert Engel (80.).